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13. Aug. 2007

Es soll Zeiten gegeben haben, in denen ein Wort noch was wert war. Vor allem das Wort eines Mannes. Man erzählt auch noch heute von Uns Uwe, der damals, 1961, das Angebot, zu Inter Mailand zu wechseln, und die damit verbundenen 1,2 Millionen Mark (Liebe Kinder, das war eine Währung, bevor es den Euro gab.), ablehnte, um beim HSV zu bleiben.

Damals.

Damals war auch vor ca. 5 Wochen… da gab van der Vaart ein Interview. So weit, so gewöhnlich. In diesem Interview machte er jedoch klar, daß er die Saison 2007/2008 beim HSV verbringen und alles für die Raute geben würde.

5 Wochen sind eine lange Zeit. Der HSV steht in der Quali-Runde zum UEFA-Pokal, hat sein Auftaktspiel in der Bundesliga gewonnen und alles ist fein.
ZU fein scheinbar, für den Herrn van der Vaart.

Letzte Woche sagte er noch, es sei für ihn zu früh, zu einem internationalen Top-Club zu wechseln, er müsse noch reifen. Daß er bei Schuster auf dem Einkaufszettel für Real (Der Verein, nicht die Handelskette) stehe, ehre ihn aber.

Aber was interessiert ihn sein Geschwätz von vor fünf oder auch nur von vor einer Woche? Hier und jetzt steht schließlich Valencia vor der Tür und bietet 14 Millionen.
Lächerliche 14 Millionen, da davon nochmal 1,8 Millionen nach Amsterdam an seinen Ex-Club fließen würden.
14 lächerliche Millionen, für die man mal eben so rund drei Wochen vorm Ende der Transferphase kein neues Herz der Mannschaft kaufen kann. Wartelisten für Herztransplantationen sind lang. Auch im Fußball.

Daher nur konsequent (und erleichternd), daß der HSV das Angebot aus Valencia ablehnte.

Ich war schon wieder erleichtert… da haut der Kicker die Vorab-Zitate aus dem morgen erscheinenden van der Vaart-Interview mit dem Abendblatt raus. Darin heißt es nicht nur “Ich will unbedingt weg, Valencia ist ein Traum.”. Sondern allen Ernstes auch “Wenn ich in Hamburg bleiben müsste, dann hätte ich Schmerzen.”

“Schmerzen? Ich geb Dir gleich Schmerzen!!!” möchte ich schreien. So laut, daß man es auch in Hamburg hört.

Wissen diese Balltreter eigentlich, wie viele Menschen da draußen mit ihrem Namen auf dem Rücken rumrennen und einen verklärten Blick bekommen, wenn sie einlaufen? DIE leiden Schmerzen, bei solchen Interviews.

Ja, auch ICH leide Schmerzen. Ich hatte genau zwei Fußball-Helden in meinem Leben als HSV-Fan. Genau zwei HSVer, für die ich durchs Feuer gegangen wäre.

Der eine zieht sein altbekanntes Dröppelgesicht jetzt statt in schwarzweißblau in schwatzgelb, statt in Hamburg in Dortmund. Der andere hat nun Schmerzen, wenn er beim HSV bleiben muß. Der Ärmste. Da gibt’s bestimmt auch was von Ratiopharm.

Egal, wie die Transferperiode endet, Herr van der Vaart: NETT IST ANDERS!!!

Achso, ja: In meinem Herzen ist soeben noch ein Platz frei geworden. Interesse, irgendwer?

26 Kommentare »

  1. Yalcin [Fehlpass.com] schreibt:

    DAS tut sogar mir fast schon ein bischen weh :-(

    Aber ich glaube wir hatten es vor einiger Zeit schon mal darüber: Einzelne Spieler kommen und gehen… was bleibt ist der Club an sich.

    Und wenn der mal so richtig anfängt zu spinnen, muss man sich eben auch da eine neue Liebe suchen, wie z.B. die Fans von Manchester.

    Ich weiss es ist eine Phrase, aber trotzdem: “So ist eben Profifussball” :-(

    13. Aug. 2007 | #

  2. pleitegeiger schreibt:

    Naja, noch isser ja da. Und ich hoffe, daß die HSV-Verantwortlichen dieses mal wissen, daß Geld eben keine Tore schießt – und man das Loch, das van der Vaart hinterlassen wird, nicht so schnell stopfen kann.
    Die Mannschaft ist gerade endlich eine echte Einheit geworden… da kann man nicht das Herz rausreißen… oder mal eben weghüpfen lassen!

    Aber solche Aussagen sind schon verdammt bitter.

    13. Aug. 2007 | #

  3. Huub Stevens schreibt:

    “Achso, ja: In meinem Herzen ist soeben noch ein Platz frei geworden. Interesse, irgendwer?”

    Ja, ich.

    13. Aug. 2007 | #

  4. pleitegeiger schreibt:

    LOL

    Danke. Ich mußte soeben laut lachen :-D

    13. Aug. 2007 | #

  5. sohnvonsohnvonpeter schreibt:

    Ob er nach einer solchen Aussage noch die Binde tragen kann? Imho nein, die sollte jetzt Rost oder Jarolim übernehmen.

    14. Aug. 2007 | #

  6. lars schreibt:

    Wahrscheinlich hat van der Vaart vor kurzem einem Vortrag von Miro Klose gelauscht und beschlossen, es direkt in die Tat umzusetzen. Thema: “Wie komme ich aus meinem Vertrag raus und stelle mich dabei noch äußerst dämlich an.”

    Das erinnert doch stark an die Daily Soap bei Werder in der Rückrunde. Und da es das tut, muss ich leider sagen: Der HSV wird ihn nicht halten können, wenn er weg will… Freu Dich einfach, dass er nicht zu den Bayern geht!

    Und vielleicht bekommt Ihr ja nun einen abgehalfterten von Bremen. Eine Hand wäscht die andere. :-)

    14. Aug. 2007 | #

  7. YellowLeds Weblog schreibt:

    Holländische Engel und spanische Begehrlichkeiten…

    Nun ist es also soweit: Der FC Valencia bietet 14 Millionen für Rafael van der Vaart. Aber bevor wir nun schon unser Herz anderweitig verschenken, lasst uns das doch mal analysieren.Fakt ist, van der Vaart wird irgendwann wechseln, vermutlich nach Spa…

    14. Aug. 2007 | #

  8. Oliver (Breitnigge) schreibt:

    @Nicole: Doch. Ab und zu schießt Geld doch Tore. ;-)

    @lars: Die Bayern brauchen RvdV gar nicht. Die haben Toni Kroos. :-p

    14. Aug. 2007 | #

  9. Ben schreibt:

    Mein Beileid, ich habe an dich gedacht als ich davon gelesen habe. Wie geil müssen die Zeiten gewesen sein, als auf Schalke die Jungs aus dem Bergbau gegen die Hafenarbeiter von der Elbe gekickt haben? Das moderne Profigeschäft ist Genuss …, aber man darf auf keinen Fall genau hinsehen, da wird einem Schlecht.

    14. Aug. 2007 | #

  10. DonParrot schreibt:

    Es gibt sie auch heute noch, die Jungs, die ihrem Club die Treue halten. Wie beispielsweise Lars Ricken, dem ein Wechsel schon vor ein paar Jährchen bestimmt gut getan hätte.

    Sie sind zwar nicht der Standard, aber es gibt sie noch.

    14. Aug. 2007 | #

  11. Oliver (Breitnigge) schreibt:

    In Gelsenkirchen haben nie Fußballer im Bergbau gearbeitet. Das ist auch so ein Fußball-Märchen…

    14. Aug. 2007 | #

  12. DonParrot schreibt:

    Aber Bergarbeiter Fußball gespielt. *gg*

    14. Aug. 2007 | #

  13. Oliver (Breitnigge) schreibt:

    Legende, nichts als Legende. Kuzorra war sogar “Kaufhaus”-Inhaber. ;-)

    14. Aug. 2007 | #

  14. Rafael van der Vaart nur der Anfang? : Bundesliga-Blog schreibt:

    [...] erfüllen, gleichzeitig war ihm im Stillen wohl klar, dass er gehen will. Und die Fans sind sauer. Auch das Ende wird wohl ähnlich aussehen, auch wenn derzeit die HSVler noch sagen, die Sache [...]

    14. Aug. 2007 | #

  15. Ben schreibt:

    Schalke war ursprünglich der Werksverein einer Bergbaufirma, wie übrigens auch der BVB. Sicherlich haben dort nicht ausnahmlos Bergmänner gespielt, erst recht nicht mehr zu der Zeit als der Verein in der Bundesliga aktiv war, aber den Beweis das dort niemals ein Bergmann gespielt hat würde ich gerne nachverfolgen können. Quelle bitte!

    14. Aug. 2007 | #

  16. Oliver (Breitnigge) schreibt:

    Interessante Information. Das mit der Bergbaufirma. Gibt es dazu eine Quelle?

    Zu meiner Aussage:

    Die beruhte auf diversen Print-Quellen, die die Mär von den “Knappen” widerlegen. Wobei hier in erster Linie die Zeit von Kuzorra und Szepan gemeint ist, die allgemein mit diesem Begriff verbunden wird.

    Gerne lasse ich mich da aber von Deinen Quellen widerlegen – ich muss nicht immer Recht haben!

    14. Aug. 2007 | #

  17. pleitegeiger schreibt:

    Jungs, mal so zur Erinnerung: Das hier ist ein HSV-Blog und Ihr stört mein Gepöbele über den ausgetickten Holländer gerade gewaltig! Who the F* is Schalke…??

    Aber ich gewähre Euch mal Asyl.

    @ Ben: Schön, daß auch mal wieder da bist!

    @ Oliver, Wikipedia spricht auch von kickenden Bergleuten:

    Die Umgebung des Vereins und viele seiner Fußballer entstammten diesem Bergmannsmilieu; dies brachte den Schalkern den Spitznamen „die Knappen“ ein – ein Knappe ist ein Bergmann nach abgeschlossener Lehre.

    14. Aug. 2007 | #

  18. André L. schreibt:

    Lars Ricken? Geiles Bsp. für Vereinstreue. Zu faul, sich einen neuen Verein zu suchen und lieber ordentlich auf der Tribüne abkassieren.

    Zu vdV: Wie war das mit dem Schredder in Didis Büro? Der hat doch bestimmt Hunger auf Anfragen aus Spanien. Und meinetwegen kann Herr van der Vaart auch mit Schmerzen spielen.

    14. Aug. 2007 | #

  19. lars schreibt:

    Wenn ich hier auch mal was Positives zu RdvD sagen darf: Ich würde schon glauben, dass er für den HSV alles gäbe, wenn er bliebe (auch das unterscheidet ihn von Klose)…allein es fehlt mir der Glaube, dass er bleibt. Deswegen auch die ganzen Konjunktive…

    14. Aug. 2007 | #

  20. pleitegeiger schreibt:

    Lars, er wird wohl bleiben müssen. Ich kann (und will) mir nicht vorstellen, daß man nach Boularouz und van Buyten wieder einen Schlüsselspieler gehen läßt… und das, ohne Ersatz zu haben.

    Ich wüßte nicht, wen Didi so schnell aus dem Hut zaubern soll. Echt nicht. Und ein weißes Kaninchen hilft in dem Fall nunmal nicht.

    Von daher denke ich, van der Vaart bekommt nen persönlichen Vertrag mit Ratiopharm und spielt ein Jahr lang unter Schmerzen. Das arme Kerlchen. Besser er als der Rest des HSV.

    Und: Ich bin gespannt auf Donnerstag. Wenn er sich beim warmmachen in Budapest “verletzt”…

    @ André L: …kannst Du mir dann bis zum Rückspiel (aus)pfeifen beibringen??

    14. Aug. 2007 | #

  21. lars schreibt:

    Apropos Ersatz: Vielleicht würde sich ja auch der ein oder andere Spieler des HSV freuen, mal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn der Überholländer geht…wie spielen eigentlich Trochowski und van der Vaart zusammen?

    Bin ja kein HSV-Experte…

    14. Aug. 2007 | #

  22. Ben schreibt:

    @ Oliver:

    Schalke hieß ursprünglich irgendwas mit Westfalia, was im wesentlichen mit einer Bergbaufirma Westfalia zusammenhing. Schon damals war man ganz dankbar wenn sich irgendjemand dafür begeistern konnte Trikots zu sponsern, oder ein paar Cent für das Bier danach spendierte. Im Ruhrgebiet waren das naturgemäß die Bergbaufirmen, welche damals praktisch die Mutter für alles gewesen sind.

    Die Frage ob jemals Bergleute bei den Schalkern spielten ergibt sich eigentlich auch von selbst. Es lebten fast ausschließlich Bergleute im Pott und somit gab es nur die Möglichkeit 1904 ein komplettes Profiteam aus dem Ausland zu rekrutieren, oder auf den ein oder anderen Amateur zurückzugreifen, der eben Bergman als Hauptberuf hatte.

    Der Spitzname “die Knappen” soll angeblich zwischen 1904 – 1912 entstanden sein. Kuzorra spielte erst ab Mitte der 20er Jahre auf Schalke.

    14. Aug. 2007 | #

  23. DonParrot schreibt:

    @André L:

    Wenn Du das so sehen willst kann man natürlich nix machen. Aber der Ricken ist doch das typische Beispiel für den ‘Propheten, der im eigenen lande nichts gilt’.

    Ein großartiger Fußballer, der bei einem anderen Club hätte zum Weltstar werden können. Und die Suche nach einem anderen Club hätte er ja wohl kaum selbst erledigen müssen.

    Ganz schön negative Weltsicht, die Du da an den Tag legst.

    15. Aug. 2007 | #

  24. Oliver (Breitnigge) schreibt:

    @Nicole: Sorry, soll nicht wieder vorkommen… ;-)

    @Ben: Wie Nicole ja schon erwähnt hat, gibt es dazu einen Wikipedia-Eintrag, den ich mir _danach_ auch einmal durchgelesen habe.

    Da ist die Rede von einem “Bergmannsmilieu” und das der erste(!) Präsident auf dem Pütt gearbeitet hat, der Rest ist eher implizit, oder?

    Das z.B. der Name “Westfalia” auf dem Namen der Bergbaufirma basiert oder aufgrund des Milieu automatisch Bergleute im Verein spielten…

    Aber um es abzukürzen und Nicole nicht noch weiter zu nerven:

    Du hast Recht!

    Zurück zum Thema… ;-)

    15. Aug. 2007 | #

  25. André L. schreibt:

    @ Frau Pleitegeiger:
    Ich kann doch nicht auch nicht pfeifen. Und bei allem Unverständnis über seine Aussagen, so lange er das Trikot mit der Raute trägt, würde ich ihn auch nicht auspfeifen.

    @ DonParrot:
    Ricken hätte sicher mehr aus sich macchen können. Ob dafür ein Wechsel entscheidend gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen.
    Aber jetzt hat er Angebote (Gladbach, KSC) ausgeschlagen und sitzt lieber auf der Tribüne oder kickt in der zweiten. Und ich glaube dort kickt er nicht, weil er dann wenigstens noch das schwarz-gelbe Trikot tragen darf.
    Er darf ablösefrei gehen. Und ich finde schon, dass es seine Aufgabe oder die seines Beraters ist, einen Verein zu finden. Sofern er denn überhaupt wieder spielen will…

    15. Aug. 2007 | #

  26. Ben schreibt:

    @ Oliver: Merci, symphatischer Charakterzug :-)

    15. Aug. 2007 | #

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