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27. Feb. 2010

Mannmannmann. Meinen Plan, in stoischer Ruhe das Spiel zu verfolgen, trat ich schon in der zweiten Spielminute in die Tonne – da schoß nämlich Eindhoven das einsnull, während der HSV wohl noch in der Kabine war.

Damit war der Hinspielsieg erst mal fürn Arsch und ausgewischt. Der HSV brauchte dringend ein Tor! Das ist allerdings schwer, wenn der Gegner die ganze Zeit am Drücker ist.

Es fiel dann, “zu einem psychologisch schlechten Zeitpunkt” (Kinners nennt mir mal bitte einen psychologisch GUTEN Zeitpunkt für ein Gegentor??) kurz vor der Halbzeit auch noch das zwonull.

Ab da suchte ich dann nicht mehr meinen Geldbeutel, sondern meine Contenance.

Drüben bei Twitter mußte ich dann auch gleich noch mal meine Trainer-Qualitäten unter Beweis stellen:

Tja, was soll ich sagen? Mein Mladen hört halt auf mich!! 46. Spielminute, Toooooor durch die Nummer 10: Mladen PETRIC! Verzeihung. Jetzt ist grad der Stadionsprecher mit mir durchgegangen.
Es war ja fast schon sowas wie das zweite Tor von Petric, das zwonull hatte er mehr als unglücklich bei nem Freistoß abgefälscht… Grmpf.

Es sah nach dem Anschlußtreffer dann also schon viel weniger scheiße aus als vorher, weil Auswärtstore ja doppelt zählen, Ihr kennt das Spielchen. Ich verfluchte einmal mehr den Erfinder der 90-minütigen Fußballspiele, war noch ziemlich lang, um das Ergebnis über die Zeit zu schaukeln – und der HSV schien auch die Schaukel vergessen zu haben. Grmpf.

Irgendwann erinnerten sich dann offenbar auch alle Beteiligten daran, daß ja quasi grade Deutschland gegen Holland spielt und man da schon der Tradition wegen Kratzen und Beißen muß. Es gab massig gelbe Karten.

Dann flog erst Dzsudzsak vom Platz, weil er dem Schiri an die Wäsche wollte (hier bitte Amerell-Witz einfügen). Doch anstatt in Überzahl das Ding nach Hause zu bringen, erinnerte sich Demel wohl dran, daß gelb seine Lieblingsfarbe ist… und holte sich gleich zwei davon ab. Nur ist minus mal minus eben plus, und zweimal gelb gelbrot.

Es gab dann noch ein rüdes Engelaar-Foul gegen Petric, den ließ Labbadia danach wieder viel zu lange aufm Platz. Bänderanriss im Knöchel, Einsatz in München morgen immer noch unklar. Grmpf.

Für Petric kam Boateng, der schon nach ein paar Minuten im Strafraum gelegt wurde – Elfmeter! Piotr Tooooooorowski machte endlich mal wieder, was man von ihm erwartet – zwozwo!

Es waren noch rund 10 Minuten Spielzeit, Eindhoven hätte jetzt ein 4:2 gebraucht, um noch ne Runde weiterzukommen. Ich begann schon mal, den Auswärtstrip für die nächste Runde zu planen… als das 3:2 fiel. PANIK!!

Die 5 Minuten Nachspielzeit gaben mir dann komplett den Rest. Von meiner geplanten stoischen Ruhe war genau GAR NIX zu sehen.
Aber dank Rost wurde dann doch alles gut.

Der HSV verlor zwar, gewann aber den Einzug ins Achtelfinale. Nach diversen Unentschieden, die Niederlagen waren jetzt also endlich mal eine Niederlage, die ein Sieg war.

Lobend erwähnen möchte ich auf PSV-Seite übrigens die Kollegen Afellay und Dzsudzsak. Nicht für ihren Fußball – sondern für ihre Namen. Ich verstand nämlich jedes Mal “Waffelei” und “Schuhschrank” – typisch Frau…

In diesem Sinne… Europapokaaaaaaaaaaaaaaaaaaal!

PS. Ich werde das Anderlecht-Hinspiel in Hamburg aller Voraussicht nach nicht live im Stadion sehen können, sondern stattdessen zum Rückspiel nach Brüssel fliegen. Daher suche ich händeringend a) ne Möglichkeit, sicher und ohne abstürzenden Server an Gästetickets zu kommen und b) ein okayes, bezahlbares Hotel. Falls jemand helfen kann, bitte in den Kommentaren zu Wort melden!

4 Kommentare »

  1. nedfuller schreibt:

    Labbadia liest deinen Blog doch eh, ab sofort wird das Nudelholz Standardausstattung in der Kabine.

    27. Feb. 2010 | #

  2. McHag schreibt:

    Das war das erste mal, das ich mich nach einem Fussbalspiel übergeben musste. ich war körperlich und geistig ein Wrack. Bis 5 Uhr habe ich noch wach gelegen. Danke HSV. Und vor morgen graut mir irgendwie auch schon. Herrje …

    28. Feb. 2010 | #

  3. Kid schreibt:

    Kinners nennt mir mal bitte einen psychologisch GUTEN Zeitpunkt für ein Gegentor?

    Yep! Wir sind so etwas wie “Geschwister im Geiste”. :-)

    Und natürlich bist du nicht zu alt für den Scheiß. Dieser Scheiß ist doch Teil der Droge, die uns abhängig gemacht hat. :-)

    Gruß vom Kid

    28. Feb. 2010 | #

  4. JP schreibt:

    Ein psychologisch günstiger Zeitpunkt für ein Gegentor? Also mal abgesehen davon, daß es prinzipiell ratsam ist, gar keine Gegentore zu bekommen? Ganz einfach: kurz vor der Pause.
    Man hat 15 Minuten Zeit, um sich wieder zu fangen, das Momentum des Gegners wird unterbrochen. Nicht umsonst ist es bspw. Fergusons Philosophie, nach einem erzielten Tor besonders aggressiv vorzuchecken, um die kurzfristige Verunsicherung der gegnerischen Abwehr auszunutzen.

    1. Mrz. 2010 | #

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