Es sind noch 90 Minuten bis Sommerpause und doch ist die Saison als HSV-Fan schon gelaufen. Während man zu Bundesligatagen über einen vorzeitigen Klassenerhalt noch wohlig seufzte, ist es als Zweitligist das Äquivalent zu Bayern-Saisons, die ‚nur‘ mit der Meisterschaft enden. Am Ende steht im Zeugnis des Ex-Dinos wieder nur ein „Er hat sich bemüht“ – und nächste Saison kennt der Bus die Route nach Aue dann vermutlich schon alleine.
Spannend wird es dennoch: Denn noch ist unklar, wer nächste Saison versuchen will, sich in Hamburg durch den Wiederaufstieg unsterblich zu machen. Und wer nach einigen Wochen bis Monaten merkt: Gar nicht mal so einfach.
Wir brauchen also, mal wieder, einen Trainer. Und da sich das ja mittlerweile bewährt hat, habe ich da ein paar Vorschläge. Man hilft ja, wo man kann.
Eine Dose Red Bull
Ja. Richtig gelesen. HSV goes Brauseclub. Wir machen das aber ganz elegant, ohne ins Geflecht aus Läpzsch, Salzburg & Co. einzusteigen: Wir kaufen einfach am Kiosk an der Ecke ne Dose Red Bull. Wenn die Flügel verleiht, wird’s schon klappen mit dem Aufstieg. Und wenn der HSV wider Erwarten doch spielt wie Dose leer, kann man den Trainer im nächsten Supermarkt wenigstens noch gegen 25 Cent Pfand umtauschen.
Eurovision-Jendrik
Nachdem Deutschland gestern beim Eurovision Song Contest souverän Vorletzter wurde, dürfte der deutsche Contestant ja Zeit haben. Wenn er dem Hamburger Boulevard sein „I don‘t feel hate“ entgegen trällert, wird der vielleicht endlich mal etwas sanftmütiger. Bestimmt auch super geeignet, um aufgebrachte Fans davon abzuhalten, den Spielerparkplatz zu stürmen. Wir wissen ja spätestens seit Joy Flemming, ein Lied kann eine Brücke sein! Von Leiter zum Aufstieg sang sie allerdings nix.
Einen neuen Torwart bringt Jendrik auch gleich mit: Gestern auf der Bühne hatte er Postleitzahlen-Rolf („Fünf ist Trümpf“) dabei, der sich offenbar ein bisschen die Rente aufstocken muss. Vielleicht ist man in diesem
Kostüm ein wenig unbeweglich, aber Schüsse auf den Mann würde die Megahand sicherlich souverän halten.
Sollte das mit der Trainerkarriere ähnlich erfolglos sein wie der Auftritt gestern, kann man ihn ja immer noch rauswerfen. Macht man mit allen anderen ja auch.
Eins der Pferde von Thomas Müller
Stallgeruch ist wichtig, heißt es immer wieder. Der HSV hat inzwischen Trainer-mäßig sämtliche Ställe durch. Die eigenen U-Trainer, Trainer anderer Vereine, Trainer aus dem Ausland.. Vielleicht wird’s mal Zeit, in einem wirklichen Stall zu suchen. Und wieso dann nicht direkt bei einem, der einem Weltmeister und zigfachen Sonstwas-Gewinner gehört? Eben.
Ich bin ein wenig gespannt, für welche dieser Varianten sich der HSV diesmal entscheiden wird… Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss noch kurz mit dem lokalen Zweitligisten die Klasse halten!