Ihr wisst ja alle mittlerweile: Für meinen HSV ist mir nix zu teuer. Da vermutlich im Winter neue Spieler her müssen, aber kein Geld dafür da ist (und die Ersatzbank von Chelsea auch nix mehr bietet), habe ich mich aufgemacht, einen Cristiano-Ronaldo-Klon in den Gassen Funchals zu finden.
Gut, bisher eher ohne Erfolg – aber ich arbeite dran. Vor lauter Nachwuchs-Suche habe ich es dann am Samstag auch nicht rechtzeitig zum Spiel vor den Fenseher geschafft.
Beim Einsnull für Leverkusen keuchten wir noch den Berg hoch zum Hotel.
Kaum im Hotel und auf Sendung, fiel auch schon das zwonull. Puh. So ein Balkon mit Blick aufs Meer kann seeeehr beruhigend sein.
Alternativ kann man sich aber auch 22c-like über die Brüstung hängen und “AUF GEHT’S HAMBURG, KÄMPFEN UND SIEGEN!” schreien. Ähem.
Und es ging los, Hamburg kämpfte und sieg… Nunja, nicht ganz.
Das Zwoeins überraschte wohl nicht nur uns, sondern auch den Torschützen. Wäre Westermann vor dem Spiel beim Friseur gewesen – der Ball wäre niemals ins Tor gegangen. Er streichelte ihn mehr mit den Haarspitzen über die Linie, als daß er ihn köpfte.
Ich möchte daher an dieser Stelle ein Friseur-Verbot vor Spieltagen fordern. Am besten, alle lassen sich einen Aogo’schen Iro wachsen – je höher, desto besser. Das gibt zusätzliche Zentimeter im Luftkampf.
Bayer hatte wohl mittlerweile Schlaftabletten eingeworfen – da kam nix mehr. Ü-ber-haupt nix. Es spielte nur noch der HSV.
Und plötzlich, kurz vor der Pause: Zackbumm, Jansen, zwozwo! Wir brüllten mal kurz ganz Madeira zusammen – erst vor Freude, dann vor Wut. Der Schiri gab das Tor nicht! Schon wieder!! Er hatte bei Guerrero ein Abstützen ausgemacht – mittlerweile gab er aber wohl selbst zu, daß das mehr so ne Fehlentscheidung war.
Egal, Jammern half nicht – also aufstehen, Mund abwischen, weitermachen.
Jansen wollte wohl wirklich beweisen, daß er kein Linksverteidiger, sondern ein Mann für wichtige Tore ist. Und schoß einfach in der zweiten Halbzeit noch ein Tor – diesmal konnte selbst Knut Kircher nix aussetzen. AUSGLEICH! Das Hotel bebte.
Es gab noch einigen Chancen auf beiden Seiten – die von Leverkusen blieben zum Glück, unsere leider ohne Erfolg.
Am Ende blieb es also, mal wieder, bei einem Unentschieden und einem Punkt.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, daß der HSV mal wieder in Rückstand geraten mußte, um aufzuwachen. Ich frage mich langsam, was wohl passieren würde, geriete der HSV (womöglich auch nur durch ein Eigentor des Gegners) in Führung. Wären sie dann so verunsichert, daß alles auseinanderbräche?
Die Abwehr erinnert leider immer wieder an ein Freibad im Hochsommer (Alle schwimmen).
Aber es gibt auch positives zu vermelden: Drobnys Abschläge sind besser geworden! Sie wurden schneller ausgeführt und nicht immer als hoher, weiter Ball in die gegnerische Hälfte, der meist zum Ballverlust führt. Irgendwer beim HSV scheint also doch hier mitzulesen…
Natürlich hilft ein weiteres Unentschieden mit Blick auf die Tabelle (Platz 16) nicht wirklich weiter, zumal Freiburg leider beim Glubb gewinnen konnte.
Allerdings: Wenn eine Mannschaft, die so früh zwonull hinten liegt, sich derart aufrappelt und fast noch das Siegtor auf dem Fuß hat (bzw in der Pfeife des Schiris) – dann kann da nicht alles schlecht sein!
Auch, wenn es in der Tabelle diesen Spieltag nicht stimmt, behaupte ich mal: Es geht aufwärts!
UND HIER! REGIERT! DER H!S!V!
In diesem Sinne: Euch allen einen schönen Start in die Arbeitswoche. Ich mach einfach noch ein bißchen Urlaub.
NUR DER HSV!