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25. Mai. 2013

Ganz Deutschland ist heute im Fußball-Fieber. Das Finale der Champions League steht an – zwischen zwei deutschen Mannschaften.

Deshalb ist das Internet schon seit Tagen, achwas, Wochen, voll aufgeregter Fans. Das kann ich ja fast nachvollziehen, wäre der HSV involviert, man könnte mit mir vermutlich auch nur in Großbuchstaben und vielen Ausrufezeichen, immer wieder unterbrochen von spontanen FIIIINAAAALE!!-Rufen, kommunizieren.

Allerdings ruft ein Spiel wie dieses auch das Publikum auf den Plan, das sich sonst nur alle vier (bzw, zwei, wenn man die EM mitrechnet) Jahre Deutschland-Fähnchen auf die Wangen malt, sich schwarzrotgoldene Plastikblumenkränze umhängt, und ab und an leise “Welche sind wir?” fragt.

Irgendwie scheint jeder, aber auch wirklich jeder, heute dieses Spiel zu gucken. Und sogar für eine der beiden Seiten Partei zu ergreifen.

Für mich wäre Partei ergreifen quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Da spielt Igitt gegen Pfui. Es gäbe für beide Seiten unzählige Gründe, weshalb ich sie weinen sehen will. Und zwar sowohl auf Fußball, als auch auf privaten Bekanntschaften basierend.

Wenn ich mich für jemanden entscheiden müßte, dann wäre ich für den Schiedsrichter. Da der aber nicht mitspielen darf und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit heute auch keinen Henkelpott gewinnt, werde ich das Spiel ignorieren.

Abgesehen davon ist Fußball ja nicht nur Finale. Fußball ist auch langweilige, schlechte Vorrundenspiele. Haben da auch alle, die heute völlig hysterisch sind, zugeguckt und mitgefiebert? Ich nicht! Wieso sollte ich dann jetzt hysterisch sein..?

Wir sind heute also nicht nur Fußball, nein, wir sind heute auch alle Finale! Also Ihr. Ich nicht – ich bin nämlich HSV, und der darf nicht mitmachen.

Für mich zählt heute nur ein Finale: Das vom 25. Mai 1983. Damals gewann der HSV den Europapokal der Landesmeister. Und zur Feier des Tages werde ich mir das Spiel anschauen – Youtube sei Dank.



14. Okt. 2012

Es ist ja oft so nach guten Partys, daß man morgens aufwacht, sich zurückerinnert, und dann breit grinst, weil es so rundum großartig war.

So ähnlich muß es dem HSV am Sonntagmorgen nach seinem 125. Geburtstag gegangen sein.

Erst eine (den Ausschnitten, die ich gesehen habe, nach) tolle Reinfeier-Party am Fischmarkt. Dann eine Heimsiegparty mit einem Ständchen aus über 50.000 Kehlen und drei Punkten. Am Abend eine (den Ausschnitten, die ich gesehen habe, nach) nette Gala, die nur dazu diente, dem Geburtstagskind zu huldigen.

Und das alles eingewickelt in ein Geschenkpapier aus 45.000 individuell gefertigten Doppelhaltern – der vermutlich geilsten Choreo der Welt.

Es war ein rundum gelungener Geburtstag. Selbst unsere Gäste aus Hannover haben per Spruchband gratuliert – und brav ein Geschenk in Form von drei Punkten abgeliefert. Denn diesmal war der HSV nicht ganz so überragend wie in den Spielen davor….

7 Punkte aus der englischen Woche gegen drei Teilnehmer der internationalen Wettbewerbe – da gibt’s nichts zu meckern.
Lustig nur, daß man nach dem Spiel in Gladbach trotzdem irgendwie angesäuert ist, daß es da “nur” ein Punkt wurde…

Egal.
Der HSV hat sich zum Geburtstag selbst beschenkt, auch, wenn es an dem Tag wichtigeres gab als drei Punkte.
Es gab endlich mal ein Spiel zu Null, es gab ein weiteres Stürmertor (Rudiiii!) und Adler flog, und flog, und flog.

Und wir haben dem Verein eine wunderbare, wirklich beeindruckende Choreo geschenkt.

Eine rundum gelungene Party – die in Fürth eine Woche später in die Verlängerung ging. Vom Auswärtsspiel in Franggen habe ich wenig mitbekommen – vom Spiel selbst habe ich nur die Schlußphase gesehen, ansonsten eben die normale Berichterstattung plus Twitter und Blogs.

Fürth war eines dieser Spiele, die der HSV gewinnen MUSSTE. Zumal nach der Leistung aus den Spielen zuvor. Und damit war Fürth genau eines dieser Spiele, die der HSV nur verlieren KONNTE…. es aber diesmal einfach nicht tat.

Yay! Kein “Fürth führt”, keine hängenden Köpfe. Stattdessen ein erneutes Stürmertor (Sonny!) und ein AUS!WÄRTS!SIEG!

Nicht nur der Blick aufs Spielfeld macht wieder Spaß, sondern auch der auf die Tabelle: Platz acht! :-)

Dieses Wochenende war Länderspielpause, ich kümmere mich endlich ums vernachlässigte Blog und van der Vaart plant, mit dem HSV bis Weihnachten kein Spiel mehr zu verlieren. Nun denn… Dagegen hätte ich ja nix!

Der Schlüssel zum Erfolg scheint jedenfalls gefunden: Der HSV lief in den letzten Spielen jeweils mehr als der Gegner. Das Glück ist eben doch mit dem Tüchtigen.

In diesem Sinne:
NUR DER HSV!

11. Aug. 2012

Da isser also, der nächste Neue. Heute hat der HSV endlich die Verpflichtung von Paul Scharner verkündet – ablösefrei, Abwehrriese, kopfballstark.

Eins vorweg: Bis vor wenigen Tagen hatte ich ehrlich gesagt zu Scharner keine Meinung. Mein erster Eindruck aus seinem Auftreten und aus den zahlreichen Dingen, die ich über ihn in den letzten Tagen gelesen habe, ist aber ausnehmend positiv.

Der HSV hat nach wie vor viele junge, unerfahrene Spieler. Scharner ist 32, hat über 200 Spiele in der Premier League auf dem Buckel. Er bringt also einiges an Erfahrung mit.
Und zwar nicht von der Reservebank Chelseas, sondern von West Bromwich Albion und Wigan Athletic. Beides Teams, die eher im unteren Teil der Tabelle stehen.

Scharner sagt über sich selbst, er sei immer mit 100% Einsatz dabei. Ich bin geneigt, ihm das zu glauben.
Denn was mich an ihm auf Anhieb beeindruckt hat, ist seine unglaubliche Zielstrebigkeit.

Mit zwölf, so liest man, habe er seine Mutter gebeten, gesünder und vor allem fettarm zu kochen. Grund: “Ich werde Fußballprofi.”
Mit 15 begann er die Zusammenarbeit mit einem Mental-Coach – mit dem er heute noch arbeitet.
Mit 19 beschloß er, eines Tages in der Premier League zu spielen – und ging deshalb einige Jahre später von Österreich nach Norwegen, weil der skandinavische Fußball näher im Fokus der englischen Clubs ist.

Scharner setzt sich Ziele und arbeitet hart dran, sie zu erreichen. An letzterem haperte es zuletzt in Hamburg eher.

Die nächste Saison wird vermutlich keine leichte. Und genau da kann Scharner von Vorteil sein.
Ich habe meinen lieben Freund Steve, Brite und Spurs-Fan, nach seiner Meinung zu Scharner gefragt.
Seine Antwort: He’s the kind of player you want when every point counts.

Im Video beim Abendblatt finde ich Scharner extrem sympathisch. Er macht einen wachen Eindruck – und natürlich gefällt mir seine Begeisterung für unser Stadion und daß er sofort die Fans erwähnt, denen er Freude bereiten möchte.

Das hier gibt einem Fußball-Romantiker wie mir natürlich den Rest:

Ganz ehrlich? Wie ich die drei Buchstaben gelesen habe, da braucht man sich nicht groß informieren.

Und dennoch hat er sich informiert, bevor er unterschrieb. Hat Fink einen Fragenkatalog gestellt, was den zwar wunderte, aber auch freute.

Ich wollte ja eigentlich keine Lieblingsspieler mehr. Aber ich habe fast die Befürchtung, daß Scharner das Zeug dazu haben könnte.
Die erste Hürde hat er jedenfalls schon mal mit der Wahl der Rückennummer genommen. Er wird beim HSV die 20 tragen. Mit der 14 hätte ich vorerst noch größere Probleme…

Ich mag die Art, mit der Scharner sich auf den HSV vorbereitet hat. Und daß er jemand zu sein scheint, der auch mal unbequem ist und den Mund aufmacht. Außerdem hat er in England einige schöne Tore gemacht und vorbereitet.

Da kann ich dann sogar drüber hinwegsehen, daß mir zu seinem Namen keine flachen Wortspiele einfallen.

Aber ob er auch wirklich der ist, der uns weiterhilft?
Scharner mal.

29. Apr. 2012

Ach, ach. Vor einem Jahr war’s schlimm, als wir auf einen Schlag sieben Spieler verabschiedet haben. Dieses Jahr waren es offiziell “nur” drei Spieler (Zählt man Drobny hinzu, vier) – aber es war schlimmer. Falls das noch geht.

Selten wollte ich so wenig ins Stadion wie gestern. Einerseits wollte ich nichts mehr, als den letzten, fehlenden Punkt zum sicheren Klassenhalt, um endlich einen Strich unter diese Horror-Saison zu ziehen.
Andererseits wußte ich: Wenn das Spiel gegen Mainz aus ist, wenn die Mannschaft vom Rasen in die Kabine geht – dann war’s das. Mit Petric, mit Jarolim.

Ich wußte, daß mir der Abschied schwer fallen würde. Natürlich auch von Petric, aber in erster Linie von Jarolim.
Als die Mannschaft zum Aufwärmen einlief, gab ich mir Mühe, den “Es ist das letzte Mal, daß Jaro als zweiter das Spielfeld betritt” zu verdrängen. Das gelang mir auch so einigermaßen.

Nächste Hürde: Mannschaftsaufstellung. Ich rief wie immer alle Spielernamen. Das aber schon fast unterbewusst und automatisch. Immer mit der Angst im Hinterkopf, Loddo würde rufen “Und heute zum letzten Mal in der Arena, unsre Nummer 10, Mladen…” – er tat es nicht. Aber ich war so darauf konzentriert, zu hoffen, daß er es nicht tut – daß ich mich bei seinem ersten Ballkontakt fragte, ob ich tatsächlich vor ein paar Minuten laut “GUERRERO!” gerufen hatte. Ganz ehrlich: Ich habe daran keine Erinnerung, habe es aber getan.

Das Spiel: Nebensache.
Wir haben zwar supportet und geklatscht, es war sehr laut – aber eigentlich waren meine Gedanken dominiert von der Angst, daß irgendwann ein Zwischenstand aus Freiburg auf der Anzeigentafel erscheinen könnte. Und vom Wunsch, daß Mladen zum Abschied ein Tor schießt – und dem wiederkehrerenden Gedanken, wie sehr mir Jaro, wie sehr er UNS in bestimmten Situationen fehlen wird.

Ich habe ja sogar verstanden, weshalb wir mit Petric nicht verlängert haben. Er und ich, das war schon ne geile Zeit… aber zum Ende hin hatten wir uns ein wenig auseinander gelebt. Ich werde aber nie die vielen Tore vergessen, von denen so viele so wichtig waren. Und niemals die Europapokaaaal-Touren. Die großen Siege. Und leider die noch größeren, bitteren Niederlagen in den Halbfinals.

Was ich seit Wochen jedoch einfach nicht verstehen kann, ist warum Jarolim gehen muß. Ja, Umbruch, junge Spieler, ich versteh schon. Aber ich glaube, man kann kein besseres Vorbild im Kader haben als ihn. Keinen größeren Kämpfer. Und wenn Tesche und Skjelbred jetzt wirklich gehen dürfen, wenn sich ein Verein findet – wer bleibt dann denn noch? Rincon, klar. Und Kacar, der noch ne Weile ausfällt und eh nie völlig überzeugen wollte. Also muß doch noch jemand fürs defensive Mittelfeld her, da könnten wir doch eigentlich…. Aber mich fragt ja keiner.

Das Spiel plätscherte so dahin, es gab ab und an mal okaye Ansätze, aber nichts bemerkenswertes. Bessere Ecken als zuletzt, ein toll nach hinten ackernder Son, Bruma in einem super Spiel. Aber sonst? Tore leider Fehlanzeige. Auf der anderen Seite griff Drobny-Ersatz Neuhaus ein paar mal helfend ein.
Aber eigentlich war das alles egal.

Und dann, plötzlich: Ein Zwischenstand aus Freiburg. Leichtes Unwohlsein zwischen Einblenden der Logos und dem Ergebnis. Einsnull für Freiburg. YES!

Der Zwischenstand aus Freiburg kam noch öfter – irgendwann stand es Viereins – und es war klar, daß Köln verliert. Und wir damit durch sind, egal, was in Hamburg passiert.

Eine Viertelstunde vor Schluß nahm Fink Petric runter. Puh. Kloß im Hals, Pipi in den Augen. Nicht nur bei mir – auch bei Petric.

Und dann die Gewissheit: Nicht mehr lang, dann geht auch Jarolim vom Platz. Ob ich mal eben aufs Klo oder zum Wurststand…?

Irgendwann, es war wohl auch ungefähr eine Viertelstunde vorm Ende, Freiburg führte zwoeins gegen Köln, sagte der Capo: “Jetzt ist alles egal!” Fortan sangen wir fast ausschließlich “DA!VID! JA!RO!LIM!, SCHALALALALA!”. Immer und immer wieder.
Jeder Ballkontakt wurde bejubelt. Beim “Ooooooooooh”, während wir auf einen neuen Ballkontakt warteten, wurden uns die Hände lahm und die Schultern brannten. Egal, durchhalten. Für Jaro – er hat es verdient.

In der 89. nahm Fink ihn runter. Glaube ich. Ich konnte das nicht so genau sehen, ich hatte was im Auge…

Dann endlich: Abpfiff. IMMER ERSTE LIGA!

Die Mannschaft streifte sich “Wir für Euch! Ihr für uns!”-T-Shirts über und trug ein entsprechendes Transparent vor sich her. Dann gab es Blumen und warme Worte – erst für Romeo Castelen, den sympathischen Pechvogel, der so oft verletzt war. Dann für Petric, der heulte wie ein Schlosshund. Und für Jarolim, der ein paar Worte an die Fans richtete. Beide mit ihren kleinen Töchtern auf dem Arm.

Drobny wurde nicht offiziell verabschiedet, die Kurve forderte aber auch ihn. Ehre, wem Ehre gebührt.

Und immerimmerwieder DA!VID!JA!RO!LIM! SCHALALALALA!
Ich schien nicht die Einzige zu sein, die vor hatte, ewig weiterzusingen – damit er nicht geht, damit das Spiel nicht vorbei ist – und damit auch nicht seine Zeit in Hamburg.

Es hat, natürlich, nicht funktioniert. Daher singe ich jetzt einfach, frei nach Freddy Quinn:
Jaro, komm bald wieder, bald wieder nach Haus!

In diesem Sinne:
NUR DER HSV! IMMER ERSTE LIGA!

Wer 13:30 Minuten Zeit und Taschentücher griffbereit hat: Hier gibt’s die ganze Verabschiedung im Video.

19. Sep. 2010

Am Trafalgar Square in London schreiben derzeit zum London Design Festival acht Roboter-Arme Licht-Botschaften in die Luft. Die Botschaften kann man übers Internet einschicken, sie werden dann ausgewählt, umgesetzt und ein Video davon auf Youtube gepostet.

Die meisten Botschaften sind einfach nur Grüße. Ich habe rechtzeitig zum Derby dafür gesorgt, daß London schwarz-weiß-blau ist.

Hier ist das Beweisvideo:

In diesem Sinne… NUR DER HSV!

28. Jul. 2010

…Stjarnan Gardabaer aus Island!

Das wäre eigentlich auch eine hübsche Idee, fürs nächste Spiel des HSV gegen den Club von der Stinkeweser. Ich sehe schon Mladen die Angel auswerfen…
Wobei es dann natürlich viel passender wäre, wenn dabei ein Fischkopf auf dem Boden zappelt. Dazu bedürfte es allerdings etwas Vorbereitung. Wo ist eigentlich Bernd Hollerbach, wenn man ihn braucht? ;-)

22. Jul. 2010

Ach Kinners. So ein Sommer ohne Fußball, das is doch doof. Klar, es war verdammt heiß, wir haben geschwitzt, jedes Stöffchen war zuviel und eigentlich wollte man nur träge aufm Sofa rumlungern und kalten Eistee trinken. Bloß nicht bewegen!
Echt? Ich nicht. Während ich träge auf dem Sofa rumlungerte, bei kuscheligen 32 Grad in der Bude, weil ich eine riesige Fensterfront, keine Jalousien und keine Möglichkeit zum Durchzug habe, und kalten Eistee trank, dachte ich mir so: Hach, wenn doch nur Fußball wäre!

Ja, dann hätte ich mehr anziehen müssen. Ja, das Gedränge im Block macht nicht wirklich kälter. Aber was meint Ihr, wie viel Wind einem bei einer La Ola zugefächelt wird? Wie viel Abkühlung einem der Atem verschafft, den der Hintermann beim Singen, Anfeuern oder Pöbeln Richtung Deinen Nacken pustet? Wie erfrischend es ist, beim Torjubel hochzuspringen und den Windzug zu spüren?

Seht Ihr. Sag ich doch!

Also, reden wir über Fußball, nicht übers Wetter. Da noch kein Fußball ist, also so richtig, müssen wir eben über was anderes reden, von dem ich keine Ahnung habe: Mode. ;-)

Dazu will ich Euch erst mal mein liebstes Lieblingsvideo der WM zeigen. Ich wollte es so gerne bloggen, vor einem Aufeinandertreffen von Holland und Deutschland. Dann wollte ich es bloggen, wenn Holland Weltmeister ist – so von wegen, auch Humor-Weltmeister. Hat auch nicht sollen sein.

Länger mag ich es nicht aufheben, die Idee ist einfach zu großartig.

Ich finde diese Idee so klasse – ich will das in der Bundesliga sehen! Ich lege dann mal los und klöpple Wer da?-Hemden, die sich bei Fischgeruch in ein HSV-Shirt verwandeln, und Stadtteilvereins-Trikots, die bei großer Igno Toleranz zu Hansa-Rostock-Leibchen werden. Hach, das wird ein Spaß! :-)

Überhaupt… neue Trikots! Das ist ja immer so ne Sache. Mal verliert man, und mal bekommen die anderen die schicken Leibchen. Und mal… muß man sich als Profi die neuen Trikots von Wer da? oder dem Stadtteilverein überziehen. Aber seht selbst.


Screenshot: werder.de

Das ist das neue Heimtrikot des Vereins aus dem Hamburger Problemvorort. Das Auswärtstrikot ist das gleiche in grün weiß, mit Zickzack in Orange.

Nunja. Ich sach mal so: Mir muß es ja nicht gefallen. Ich frage mich halt, seit ich das Ding gesehen habe… Was IST das? Die angestrebte Formkurve der Saison? Falls ja, werde ich bei der DFL einen Eilantrag stellen, die Saison am Tiefpunkt zu beenden. Oder ist es eine Frisurenvorlage für Felix Magath? Und ist es das, was Loriot damals meinte mit “Zicke, zacke, Hühnerk…”?

Man weiß es nicht. Was man aber weiß: So ein Trikot besteht im Schnitt aus 8 Plastikflaschen. Genau. Das Trikot ist, Verzeihung, aber es ist die Wahrheit: aus Müll.
Und das erklärt mir jetzt auch, warum sich das neue Trikot bisher verkauft wie geschnitten Brot: Die Fans hoffen wahrscheinlich, daß sie am Pfandautomaten für das Trikot noch ein bißchen Geld zurückbekommen.

Man kann sich das kaum vorstellen: Aber es geht noch… nunja. Nennen wir es “auffälliger”.

Der Stadtteilverein ist mal wieder zu Besuch in der Liga und will da wohl auffallen. Daher hat man sich für die Leibchen etwas ganz besonderes ausgedacht. Ich lasse mal Bilder sprechen:

Screenshot: abendblatt.de

Schwierig. Links geht ja noch. Retro halt. Rechts erinnert mich immer ein wenig an Modern Talking in den 80er Jahren. Looks like Ballonseide.
Aber die Mitte…! Erst mal vorab: Mitte und rechts sind eins. Einmal von Innen, einmal von Außen. Eine Sonderauflage. Was das Trickkleid beim Song Contest, ist jetzt also das Wendetrikot.

Das Muster in der Mitte nennt sich “Camouflage” und es zeigt als Collage die Geschichte des Stadtteils und seines Vereins.

Es gibt eine Facebookgruppe namens “Wer ist dieser Ed Hardy, und warum kotzt er auf T-Shirts?” – böse Zungen behaupten neuerdings, dieser Herr kotze nun auch auf andere Textilien…

Es soll schon die ersten Fans geben, die beim Anblick der neuen Trikots die Tränen über die verpaßte Dauerkarte weggewischt haben. Manch einer will sich dieses Augenaua halt nicht 17mal live anschauen.

28. Jun. 2010

Urks. Babykaschmir tragen, aber kein Geld für ne Bratwurst im Stadion…

Man fragt sich auch, was Hansi ihn fragt. Vielleicht “Darf ich auch mal abbeißen?”

Bääääääääääääääääh.

Das ganze war übrigens während des England-Spiels gestern.

Lieber DFB: Bitte gebt Jogi fürs Viertelfinale gegen Argentinien ne Tüte Chips mit auf die Trainerbank. Das ist ja EKELHAFT!!

15. Feb. 2010

Die nachfolgenden Zeilen entstanden unter dem Einfluß von zwei Ruud-Toren in 90 Sekunden. Ich bitte daher um Nachsicht, falls es zu übermäßigem Einsatz von Ausrufezeichen, Großbuchstaben oder dem Wort “Ruuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuud” kommen sollte.

Was wurde vor dem Spiel in Stuttgart nicht alles geschrieben, getwittert und gesagt! Van Nistelrooy war ja eh der Vollversager, weil er in Köln in der 90. kam und das Spiel nicht rumgerissen hat. Labbadia sollte am besten auch gleich gehen, ach, und überhaupt, alles doof.
Ich sah das natürlich anders. Ich neige da ja mehr so zu unerschütterlichem Optimismus. Und daher war mir auch klar: die schwäbische Siegesserie is mir wurscht – die hau’n wir wech!

Wer spielt, war mir auch eher egal. Die Herren @norman, @nedfuller und @matze_sagt hatten sich da aber schon mal Gedanken gemacht: Jansen auf links, Elia in der Spitze hinter Petric und Berg – und auf rechts ein Kasten Holsten.

Den Kasten Holsten hielt ich für ne verdammt gute Idee. Da ist nämlich Pfand drauf! Und der Schwabe an sich ist ja eher sparsam. Daher hätte sich der gesamte VfB natürlich erst mal um den Kasten Holsten geprügelt, um dann gemeinsam zum Pfandautomaten zu ziehen – während der HSV gemütlich das Spiel gewinnt.

Es kam dann aber doch irgendwie anders. Vor allem von gemütlich war nicht so viel zu sehen. Das Einsnull durch Berg ging ja noch völlig in Ordnung – nur wurde danach alles irgendwie insgesamt sehr ARGH. Der HSV bettelte mal wieder regelrecht um den Ausgleich und nur dank Rost nahmen wir die Führung mit in die Kabine.

Aber weitere 45 Minuten kann dann halt auch Rost keine Führung festhalten – und auch keinen Ausgleich wegfausten. Und, das muß selbst ich zugeben: das einseins war mehr als verdient, zu dem Zeitpunkt. Kurz drauf starb ich tausend Tode, weil noch das zwoeins für Stuttgart hätte fallen können/dürfen/müssen.

In der 65. kam dann endlich Ruud. Im Doppelpack mit Tesche. Dafür mußte mein Mladen runter, aber so’n büschn Schwund is ja immer.

Und dann kam das, was mir immer noch Gänsehaut bereitet: zweimal Ruuuuuuuuuuuuud in 90 Sekunden. Ich glaube, es waren sogar seine ersten beiden Ballberührungen im Strafraum. So genau konnte ich das alles nicht sehen, ich hatte Pipi in den Augen.

Wie erwartet und erhofft: Ruud kann’s noch. Ich glaube, er ist genau das, was der HSV gebraucht hat: Ein Spieler, der den Unterschied machen kann. Und damit verstummen jetzt hoffentlich die Kritiker, die auf seinem Alter und auf seiner langen Verletzungspause rumgeritten sind.

Ich freue mich wie ein kleines Kind auf Donnerstag – die Heimspiel-Premiere von Ruuuuuud. Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich nur daran denke, bei der Aufstellung seinen Namen zu schreien.
Donvanone und Tissi haben das schon hinter sich, sie waren beide in Stuttgart – und ich könnte neidischer kaum sein!

Man stelle sich nur vor, wie das erst werden kann, wenn Ruud fit für 90 Minuten und Zé Roberto wieder am Start ist. Ich glaube, spätestens dann muß ich mal mit Mladen reden und ihm sagen, daß er nicht mehr der Einzige ist.

Ich bin übrigens dringend für die Wiedereinführung der persönlichen Torsongs. Für unsre Nummer 22 würde ich dieses Lied von Jan the Frallan vorschlagen.

In diesem Sinne: Alles wird Ruud.

24. Jan. 2010

Wir schrieben den 23. Januar 2010 – den Beginn einer neuen Zeitrechnung. Gestern war der Tag, an dem Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen kamen, um das unmögliche möglich zu machen.

Der HSV bestätigte: RUUD VAN NISTELROOY KOMMT ZUM HSV.

Ja, lest es ruhig nochmal. Mir geht’s da ähnlich. Obwohl ich jetzt seit der ersten sehr endgültig klingenden Eilmeldung schon fast drei Tage Zeit hatte, mich daran zu gewöhnen, bekomme ich immer noch Gänsehaut beim bloßen Gedanken daran, daß “van the Man” demnächst die Raute auf der Brust trägt.

Ein Hammer-Transfer für den HSV und die ganze Bundesliga. Was die meisten allerdings nicht wissen werden: Ich hab ihn quasi angestoßen. Schon am 11. Juni 2006 bloggte ich nach Serbien&Montenegro vs. Holland:

…ich möchte mal kurz anregen, daß wir schnell noch van Nistelrooy nach Hamburg transferieren.

Gut, aus “schnell” wurden dann geschmeidige vier Jahre. Aber was kann ich denn dafür, wenn sich van Nistelrooy, der damals noch bei ManU spielte, auf dem Weg nach Hamburg mit seinem Wohnwagen verfährt und in Madrid landet? Dann wär ich wohl auch erst mal bei Real geblieben an seiner Stelle…

Aber jetzt isser schon fast da. Medizincheck bestanden, heute Abend war der Abschied bei Real, morgen landet er dann in Hamburg und wird offiziell präsentiert. Und dann geht’s so richtig los.

Ich habe immer noch einen Funken Hoffnung, daß er gleich Freitag gegen Wolfsburg debütieren kann, wenigstens ne Einwechslung… das wäre schon ein Traum. Man stelle sich vor, wenn durch den ganzen Volkspark ein Ruuuuuuuuuuuuuuuuuuuuud hallt!

Ehrlich gesagt – ja, ich mag Holländer, das ist bekannt. Ja, ich wollte van Nistelrooy schon lange im HSV-Dress sehen. Ja, ich fand die Diskussion darüber, Aaron Hunt aus Bremen zu holen, schon deshalb doof, weil er Bremer ist.
Es hat aber noch einen ganz praktischen Grund, weshalb ich Hunt nicht haben will: Wegen seinem Namen. Er spricht sich ja nicht wie der Hund, sondern mehr so wie die Hand. Und genau da ist das Problem.

Man stelle sich vor, hitziges Spiel viele Nicklichkeiten, Ecke der gegnerischen Mannschaft, Hunt klärt im eigenen Strafraum spektakulär per Kopf – und die ganze Nord ruft euphorisch “Huuuuuuuuuuuuuuuuuuuuunt” (Gesprochen: Haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaand!”) – na da haben wir bei unsrem Glück doch wieder so nen übereifrigen Schiri, der spontan Handelfmeter gegen den HSV pfeift. Muß ja nicht sein!

Dann also viel lieber Ruud van Nistelrooy. Ich kann diesen Namen gar nicht oft genug schreiben! Ich meine, das ist doch in etwa so, als hätte Robbie Williams mit mir im Schulchor gesungen!

Besonders großartig ist ja – nicht nur ganz Hamburg freut sich wie bekloppt auf Ruud – nein, er freut sich auch auf Hamburg! Da stellt sich der Welttorjäger von 2002 hin und sagt “Ich bin wirklich sehr glücklich, dass alles geklappt hat, und freue mich schon sehr auf Montag, wenn ich nach Hamburg komme”

Das ist dann in etwa so, als würde Robbie Williams sich darauf freuen, mit mir im Chor singen zu dürfen…

Ich grinse also seit Donnerstag Abend nahezu ununterbrochen. Und zwar derart breit, daß sich meine Mundwinkel am Hinterkopf treffen.

van Nistelrooy, das ist in meinen Augen einfach mal ne Ansage. Das ist ein Spieler, der sensationelle Zahlen und Erfolge hinter sich hat – und der genau da nochmal hin will. Ja, er ist schon 33. Ja, er war ein Jahr verletzt und hat auch jetzt noch ein Zipperlein. Er wird sicherlich seine Zeit brauchen – aber ich denke, daß beispielsweise auch Berg und Torun von jemandem wie ihm profitieren und lernen können.

Man stelle sich das doch mal vor, wenn Petric und van Nistelrooy auflaufen, der bindet doch alleine 11 Mann! Dann hat Petric freie Bahn aufs Tor.
Davon ganz ab: Wenn man mit so einem beispielsweise gegen “kleinere” Mannschaften ohne Champions-League-Erfahrung spielt – die laufen doch vor lauter Ehrfurcht mit dem Autogrammheftchen in der Hand auf!

Bei Ehrfurcht fällt mir ein… Donnerstag Abend war die Ungläubigkeit auf Twitter riesig, auch ich glaubte erst daran, daß das HSV-Blog vom Abendblatt gehackt wurde, zu groß schienen die News. Mitten in diese Mischung aus Euphorie und Ungläubigkeit machte @HerrEberhardt diese folgenschwere Ansage:

Tja. Jetzt gibt es kein Zurück! Ich werde Freitag selbstverständlich vor Ort sein und die Knet-Action für die Nachwelt dokumentieren.

Übrigens gibt es auch schon die ersten Promis, die sich auf Ruud freuen. Bully Herbig hat da sogar schon mal was vorbereitet:

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