Bundesliga-Zweiter, UI-Cup-Finale gewonnen (klingt einfach besser als „Unentschieden daheim im UEFA-Pokal-Hinspiel“), DFB-Pokal – der HSV wird mir langsam unheimlich. Meine Jungs als Bayernjäger… Vor einem Jahr hätte man mich doch für verrückt erklärt, wenn ich auch nur davon geträumt hätte. Aber Kaiser Firlefranz hats vor der Saison vorhergesagt – und prompt ist es geschehen.
Und während sich nun in Berlin die verschiedenen politischen Farbschattierungen in Koalitionsgesprächen die Köppe einschlagen, kämpft der HSV mit dem Rekordmeister um die Tabellenspitze.
Und weil die Bayern seit 16 Spielen nicht geschlagen sind, das natürlich wieder ein wenig langweilig wird sonst, und besoffen fast alles mehr Spaß macht, hat Bitburger nun eine lustige Siegesprämie ausgelobt:
Der erste Verein, der den Bayern die Lederhosen auszieht, bekommt 10.000 Liter Freibier. Als erstes versuchen darf es der HSV – danach gibt es für jeden weiteren Spieltag 1.000 zusätzliche Liter.
Hier komme ich ins Spiel, passionierter Biertrinker und HSV-Fan. Und weil mein HSV-Kumpel Basti, den ich vor vielen vielen Jahren auf dem Weg von Heidelberg nach Stuttgart ins Stadion aufgelesen habe (Der gnädige Herr wäre schon in Mannheim am Umsteigen gescheitert – und da sag noch einer, Frauen hätten den schlechteren Orientierungssinn…), gestern abend in Stuttgart war und dort den HSV fast im Alleingang zum Sieg gegen den Ex-Angstgegner schrie, muß nun ich nach Hamburg fahren und dort meine Pflicht erfüllen.
Denn schließlich ist der FC Größenkahn der Angstgegner überhaupt – aber wann, wenn nicht jetzt, können die Rothosen denn den Bayern auch nur ansatzweise das Wasser reichen?
Einen Schönheitsfehler hat das Ganze: Mein Zug ist gebucht, der Schal hängt bereit – aber das Spiel ist restlos ausverkauft. Naja. In einem Stadion, in dem Platz für 10.000 Liter Freibier ist, wird sich sicher auch noch ein Plätzchen für mich finden.