Falls Ihr hier demnächst den Eindruck habt, daß man das Niveau nicht mehr nur unter der Tür durchschieben kann sondern es sich inzwischen heulend unters Bett verkrochen hat: Beschwert Euch bitte nicht bei mir, sondern bei meinem Kieferchirurgen.
Ich habe mich heute morgen mit einem kargen Frühstück von meinen letzten zwei Weisheitszähnen verabschiedet und bete nach dieser Tortur jetzt, daß diese scheiß Viecher niemals nachwachsen.
Die linke Seite (heute) war echt was für Fortgeschrittene… Der Zahn links unten wurde lustig in Teile gesägt und einzeln rausgebrochen. Es wurde über eine Stunde an mir geruckelt, gezerrt, und dieses fiese Knirschen kostete mich den letzten Nerv. Ganz zu schweigen von dem Lärm, wenn der Doc an meinem Kieferknochen rumfräste, um den Zahn davon zu überzeugen, daß Widerstand zwecklos ist.
Ich fühle mich, als seien meine Mundwinkel bis zu den Ohren eingerissen. Ich kann die Ähnlichkeit mit einem Hamster, der eine Futterration, die ihn ohne nochmal einkaufen zu müssen durch den nächsten Winter bringen würde, in der Backentasche hat, nicht leugnen… und scheiße, tat das weh, als die Betäubung nachließ.
Lustigerweise war der Schmerz schon da, bevor die Betäubung komplett weg war. Es tat also schon schlimm weh, ich durfte aber immer noch nix essen. Grmpf. Okay, ich bekomme den Mund eh nicht wirklich auf… An diese Stelle möchte ich dem Erfinder des Strohhalms meinen herzlichen Dank aussprechen. Und Knorr für “Suppenliebe Kartoffelsuppe mit Kresse” – und meinen Eltern, die mir rechtzeitig ein Care-Paket schickten, in dem unter anderem diese Suppe war.
Ich hol mir dann mal nen neuen Eisbeutel… und zitiere so lange Horst Schlämmer: Sind die Zähne erst mal raus, hat die Zunge freies Spiel…