Um etwas zu gewinnen, würde ich mein ganzes Vermögen dafür geben. Oder meinen kleinen Finger, zum Beispiel.
Martin Jol im Abendblatt auf die Frage, wie titelhungrig er ist.
Um etwas zu gewinnen, würde ich mein ganzes Vermögen dafür geben. Oder meinen kleinen Finger, zum Beispiel.
Martin Jol im Abendblatt auf die Frage, wie titelhungrig er ist.
Im Zusammenhang mit der weltweiten Krise ist in den Nachrichten immer wieder von “Pleite-Managern” die Rede.
Hierzu stelle ich fest: Ich habe gar keinen Manager.
Berlin, 25. März 2009
Frau NieKohle Pleitegeiger
Wir unterbrechen das aktuelle Programm für ein wenig Werbung…
Neulich wurde ich von einer Agentur gefragt, ob ich mir den Ticketmarktplatz Seatwave mal genauer anschauen und darüber bloggen möchte. Ich durfte mir als Dankeschön ein Ticket im Wert von bis zu 150 Euro aussuchen.
Da Seatwave schon länger Werbung auf meinem Blog bucht und ich auf der Suche nach Karten für ausverkaufte Konzerte und Fußballspiele auch schon ein, zweimal auf deren Seite war, sagte ich zu.
Gekauft hatte ich allerdings bisher nie was – die Preise, die dort aufgerufen wurden, waren mir immer zu hoch. Die Gebühren, die beim Kaufabschluß dazu kommen, taten ihr Übriges und schreckten mich komplett ab.
Es ist so, daß Seatwave eine Plattform bietet, auf der Fans anderen Fans Karten verkaufen können. Zu Preisen, die sie selbst festlegen. Im Gegensatz zu Ebay, wo immer eine gewisse Unsicherheit bleibt, wenn man das Geld erst mal überwiesen hat, bietet Seatwave Sicherheiten – und zwar sowohl für den Verkäufer (daß er sein Geld bekommt), als auch den Käufer (daß er eine echte Karte bekommt, und die auch noch pünktlich).
Ich persönlich finde die Idee dahinter wirklich gut, denn ich wäre zu feige, bei Ebay hunderte von Euro für ein Ticket auf den Tisch zu legen. Allerdings bin ich im normalen Leben gleichzeitig auch zu geizig, um die meist recht hohen Preise bei Seatwave zu zahlen… und bleibe dann lieber frustriert zu Hause.
Aber ich kann mir durchaus Situationen vorstellen (Ihr wißt schon: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Wir holen den U-U-EFA-Cup…), in denen auch ich Schwarzmarktpreise zu zahlen bereit wäre. Und dann lieber auf einer Plattform mit Netz und doppeltem Boden (Käuferschutz), als auf Ebay.
Lange Rede, kurzer Sinn – was hat sich die Frau Pleitegeiger wohl ausgesucht? RICHTIG: ICH GEH ZU AC/DC!!!
Denn was soll ich mit Fußballtickets, ich hab ne Dauerkarte, und auch den Eintritt zum Saisonfinale in Frankfurt hab ich mir inzwischen andersweitig klargemacht.
AC/DC live war schon immer mein Traum. Offenbar nicht nur meiner: Die Konzerte dieses Jahr waren innerhalb von Minuten ausverkauft und eigentlich waren mir die Tickets auch viel zu teuer. Ich hatte mich schon fast damit abgefunden, daß ich TNT nie live hören werde.
Jetzt hab ich sogar ein Front-of-Stage-Ticket und kann entspannt Abends hingehen und habe einen Platz vorm ersten Wellenbrecher, OHNE dafür den ganzen Tag vorm Einlaß zu sitzen wie sonst immer. Und ich verspreche, ich werde mit meiner tollen kleinen Digiknipse Fotos machen und Euch mitbringen.
Also, wen von Euch sehe ich denn am 22. Mai auf dem Hockenheimring? Jetzt entschuldigt mich – ich geh schon mal meine Schulmädchenuniform bügeln!
Eben beim Googlen nach etwas völlig anderem auf einer Ebay-Auktion gelandet. Die Versandbedingungen waren ganz vorbildlich in diverse Sprachen übersetzt. An einem Satz in den deutschen blieb ich hängen, da hieß es: Mähdrescherversand ist für das Kaufen einiger Einzelteile vorhanden.
WHAT??? Die Dinger sind doch schweeeer! Und wieso verschicken die nen Mähdrescher, wenn man etwas völlig anderes kauft?
In den englischen Versandbedingungen heißt es dagegen: Combine shipment is available for buying several items.
Bei diesem Essen fällt das allerdings schwer:
Das ist nicht nur entzückend ohne Ende, das ist auch alles essbar. Das ist ein sogenanntes Bento, eine japanische Lunchbox. Traditionell bestehen diese Unterwegs-Essen aus vier Teilen Reis, drei Teilen Fleisch oder Fisch, zwei Teilen Gemüse und manchmal noch einem Teil Süßem.
Das klingt alles wahnsinnig langweilig, aber das, was die ehemalige Kunst-Studentin Anna the Red für ihren Freund in die Tupperdose zaubert, ist einfach der Hammer. Eigentlich zu schön zum Essen. Guckt doch mal, wie niedlich:
Kirby und Yoshi bestehen zum Beispiel aus Kartoffelsalat, die in Schinken und Salat eingewickelt sind.
Und damit man es zu Hause nachmachen kann, stellt Anna auch How-Tos ins Netz – zum Beispiel die Anleitung, wie sie den Yoshi gemacht hat.
Und morgen, wenn ich im Büro mein Butterbrot auspacke, werde ich wahrscheinlich frustriert anfangen zu weinen…
Anna, thanks a lot for the nice e-mail and the awesome pictures!!
Kaum war der HSV zurück aus Istanbul, mußte er schon wieder in der Bundesliga ran. Wieder so’n Spieltach, wo alle anderen schon vorgelegt hatten. Hertha hatte in Stuttgart gepatzt, mit nem Sieg hatte der HSV die Möglichkeit, auf einen Punkt ranzukommen. Eigentlich ein Spiel, das man nur verlieren konnte. Vor allem, wenn man weiß, daß Schalke in Gelsenkirchen spielt…
Der HSV nach wie vor mit einer riesigen Verletztenliste (Olic fiel kurzfristig auch noch aus), Martin Jol sah sich leider wieder gezwungen, den Herrn Schlendrian in die Anfangself zu nehmen. Schalke bedankte sich dann auch gleich mal mit einem Tor – allerdings wurde das abgepfiffen. Abseits. Puh. Ich wußte immer, daß diese Regel nochmal zu was gut sein würde!
Das Publikum auf den Rängen faszinierte mich irgendwie. Auf einer Seite des Stadions war noch Mitte der ersten Halbzeit eine riesige Blockfahne in Form des Schalke-Trikots. Ähm… Was ist denn mit denen, die darunter waren? Sehen die dann einfach mal ne Halbzeit nix? Zahlen die dann wenigstens auch keinen Eintritt?
Und wieso hielten immer alle Schalker, wenn die Kamera über die Fankurve schwenkte, den Schal in die Höhe? Macht man auf Schalke wirklich 90 Minuten Schalparade, oder haben die irgendwelche Fanbilder aus der Konserve in Endlosschleife gesendet? Norman vermutete schon, es gäbe da vor dem Spiel Viagra für die Arme. Und wenn man sich so anschaut, wie es derzeit bei Schalke läuft, kann man schon verstehen, wenn sich Menschen den Schal vor die Augen halten…
Gesungen wurde allerdings nur im HSV-Block. Naja, so nen Schal hochzuhalten is ja auch schon anstrengend genug.
Nach der Halbzeit hatte der Schalker Torwart Neuer dann die Schnauze voll vom langweiligen Nullnull. Er wollte offenbar auch mal Punkte für ne Torvorlage sammeln – und köpfte wunderschön quer zu Guerrero. Der läßt sich natürlich nicht lange bitten. Toooooooooooor!
Wäre ich Schalker, hätte ich aus dem Spiel in Istanbul gelernt und hätte zumindest die nächsten vier Minuten nach dem ersten Tor auf Guerrero aufgepaßt. Man weiß doch, daß der dann immer nochmal nachlegt! Allerdings ist das natürlich schwierig, so ganz ohne Armbanduhr… Daher ging die Bewachungsaktion schief und – schwupps, vier Minuten nach dem ersten Streich folgte der zweite dann sogleich. Zwonull, Guerrero, AUS! WÄRTS! SIEG!
Kurz vor Schluß mußte ich dann doch nochmal zittern. Farfán verkürzte zum 1:2 und kuschelte anschließend mit Rost im Tornetz. Mannmannmann, ich muß doch sehr bitten. Haben die denn kein Zuhause??
Da Olic mit Grippe flach lag, mußte dieser Teil aus dem Istanbul-Spiel entfallen und der HSV den dünnen 2:1-Vorsprung nach Hause schaukeln. Hat zum Glück geklappt, der HSV ist wieder punktgleich mit Golfsburg und Bayern und liegt nur einen Punkt hinter Hertha und vier Punkte vor Hoppenheim. Alles noch drin!!
Ich denke, Schalke sollte Oliver Kahn vielleicht wirklich verpflichten – allerdings weniger als Manager, denn als Torwart.
Jetzt ist erst mal Länderspielpause, am 4.4. geht’s dann gegen Hoppenheim… So angeschlagen, wie die derzeit sind, könnte man sich da glatt für die Blamage in der Hinrunde rächen und mal was fürs peinliche Torverhältnis tun – zum Beispiel mit einem 18,99:0 für den HSV…
* Lotto King Karl, “Hamburg, meine Perle”
Schafs-Content ist ja der neue Katzen-Content. War mir bisher eher egal, ich hab nie über Katzen gebloggt, wieso sollte ich dann über Schafe bloggen…
Weil sie super Videos machen natürlich! Seht doch selbst:
Ja, ich weiß, daß es eine Viralkampagne ist. Aber… Ist das Video nicht toll??? Eine LED-Schafs-Choreografie!!!!! (Ja, ich bin ein Mädchen. Blinkende, flauschige Dinge find ich halt super!)
Ich muß morgen unbedingt zum Elektromarkt meines Vertrauens. Ich will auch ein leuchtendes Schaf! Genau das wollten die mit dem Film doch bewerben, oder?
Oooooh, wie ist das schöööön, oooooh, wie ist das schöööön, sowas hat man lange nicht geseh’n, so schööön, SO SCHÖN!
Sollten wir uns demnächst zufällig irgendwo auf der Straße sehen: ich bin die alte Frau mit den schlohweißen Haaren und dem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Ich kann nicht mehr, ich bin völlig fertig! Aber das waren mit die besten 90 Minuten meines Lebens.
Ich weiß nicht genau, was ich über dieses Spie, schreiben soll: Kann man Wahnsinn in Worte fassen? Versuchen wirs…
Als ich klein war, hatten wir am Auto einen Aufkleber von Camel mit den Worten “Wer durch die Hölle will, muß verteufelt gut fahren”.
Der HSV war heute in der Hölle von Istanbul. Dank der riesigen Verletztenliste kann man da aber nicht mehr von fahren sprechen, wenn wir ehrlich sind, war er nicht mal zu Fuß unterwegs… Er kroch auf dem Zahnfleisch. Aber er hat die Hölle besiegt.
Ich habe gebangt, geflucht, der armen Hummel Hummel mehrfach das Rückgrad ausgerenkt (Sie hat morgen einen Termin beim Chiropraktiker und ist rechtzeitig zum Schalke-Spiel wieder fit, keine Angst!), zusammenhanglose Dinge wie “WEEEEEEGGGG!!!”, “KOMMKOMMKOMM!” und “NEIIIIIIN” in mein Wohnzimmer gebrüllt, und ein paar Tränen verdrückt. Okay, ich gebs zu, nach dem 2:2 durch PAOLO GUERRERO FUSSBALLGOTT hab ich die Tasten nicht mehr gesehen.
Aber wißt Ihr was? Ich habe zwar gebetet und gelitten, ich habe hyperventiliert, konnte mir aber wegen der daraus resultierenden Sichtbehinderung keine Tüte über den Kopf ziehen… Ich wollte nach 60 Minuten das Spiel abpfeifen, weil ich nicht wußte, wie man ein 2:2 über die Zeit bringen sollte. Ich habe mir so sehr gewünscht, einfach den Fernseher ausmachen und nach dem Spiel das Ergebnis erfahren zu können… oder ein langweiliges Mädchenhobby wie Stricken zu haben… aber ich hatte nie auch nur einen Funken Zweifel daran, daß alles irgendwie gut wird!!
Ich hatte heute den ganzen Tag vom Feeling her ein gutes Gefühl. Auch, wenn wir mit einer Rumpf-Elf auflaufen mußten. Auch, wenn das Stadion in Istanbul ein Hexenkessel ist. Selbst, als es 2:0 stand.
Naja, dachte ich mir, zwei Tore, und wir sind weiter, an der Ausgangssituation hat sich ja nix verändert. Es war ja von vorn herein klar, daß der HSV Tore machen muß, um weiterzukommen.
Ist das Hellsichtigkeit? Blind vor Liebe? Purer Optimismus? Naivität? Ich weiß es nicht.
Ich beiße mir in den Hintern, daß ich nicht gegen jede Vernunft einen dicken Batzen Geld genommen habe, und mitgeflogen bin. Andererseits… ich hatte schon am Fernseher Pulsrasen. Ich weiß nicht, wie es mir im Stadion ergangen wäre. Immerhin: um wenigstens ein bißchen Istanbul-Gefühl zu haben, gabs vor dem Spiel eine Pizza, die mit viel gutem Willen an Lahmacun erinnert…
Wenigstens war ich dank Twitter nicht allein, es wurde auf allen Seiten mitgelitten. Auch von Fans völlig anderer Teams. Sogar meine eigentlich völlig Fußball-desinteressierten Eltern schauten das Spiel, wie sie hinterher erzählten. Und waren sichtlich beeindruckt, daß meine Jungs das Spiel noch drehten.
Auf Twitter spielten wir übrigens während des Spiels lustiges Fan-Gesänge-Raten. “Kreatives Hören”, nannte es Herr Curi0us.
So hörte Jan Schmidt bei einem türkischen Fan-Gesang ein “itsi itsi itsi immerfoooort” heraus und Curi erriet wüste Beschimpfungen, während bei mir fleißig “Leg die Hand ins Feuer, euer, euer” gesungen wurde. Was wirklich gesungen wurde? Keine Ahnung…
Alles, was ich weiß, ist, daß man einmal zu Beginn des Spiels kurz die rund 600 HSV-Fans hören konnte, wie sie sangen “UND HIER! REGIERT! DER HSV!” – wie recht sie hatten.
Der HSV jetzt also unter den letzten acht in Europa, als einziges Team in der aktuellen Saison der Champions-League und des UEFA-Cups auswärts ungeschlagen. Morgen dann die Auslosung. Sollten wieder die Fischköppe aus der verbotenen Stadt, um die sogar die Weser eine Biegung macht, gezogen werden, lach ich mich kaputt.
Danke HSV, für Moral, Kampfgeist und Weiterkommen. Ich könnte die ganze Welt umarmen, ob des magischen Spiels heute. Und ganz besonders Guerrero für seinen Doppelpack. Und natürlich IVICA! IVICA! IVICA! der in der 90. das 3:2 machte und dafür sorgte, daß ich in den vier Minuten Nachspielzeit nicht völlig ausflippte…
Und jetzt alle:
EUROPAPOKAAAAAAAAL,
EUROPAPOKAAAAAAAAL,
EUROPAPOKAAAAAAAAL,
EU!RO!PA!POKAAAAAAAAL!
…weiß ich auch nicht. Aber ich glaube, es war so ähnlich wie bei den Borstenwürmern…
[via Mail. VON EINEM MANN!]