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27. Feb. 2010

Mannmannmann. Meinen Plan, in stoischer Ruhe das Spiel zu verfolgen, trat ich schon in der zweiten Spielminute in die Tonne – da schoß nämlich Eindhoven das einsnull, während der HSV wohl noch in der Kabine war.

Damit war der Hinspielsieg erst mal fürn Arsch und ausgewischt. Der HSV brauchte dringend ein Tor! Das ist allerdings schwer, wenn der Gegner die ganze Zeit am Drücker ist.

Es fiel dann, “zu einem psychologisch schlechten Zeitpunkt” (Kinners nennt mir mal bitte einen psychologisch GUTEN Zeitpunkt für ein Gegentor??) kurz vor der Halbzeit auch noch das zwonull.

Ab da suchte ich dann nicht mehr meinen Geldbeutel, sondern meine Contenance.

Drüben bei Twitter mußte ich dann auch gleich noch mal meine Trainer-Qualitäten unter Beweis stellen:

Tja, was soll ich sagen? Mein Mladen hört halt auf mich!! 46. Spielminute, Toooooor durch die Nummer 10: Mladen PETRIC! Verzeihung. Jetzt ist grad der Stadionsprecher mit mir durchgegangen.
Es war ja fast schon sowas wie das zweite Tor von Petric, das zwonull hatte er mehr als unglücklich bei nem Freistoß abgefälscht… Grmpf.

Es sah nach dem Anschlußtreffer dann also schon viel weniger scheiße aus als vorher, weil Auswärtstore ja doppelt zählen, Ihr kennt das Spielchen. Ich verfluchte einmal mehr den Erfinder der 90-minütigen Fußballspiele, war noch ziemlich lang, um das Ergebnis über die Zeit zu schaukeln – und der HSV schien auch die Schaukel vergessen zu haben. Grmpf.

Irgendwann erinnerten sich dann offenbar auch alle Beteiligten daran, daß ja quasi grade Deutschland gegen Holland spielt und man da schon der Tradition wegen Kratzen und Beißen muß. Es gab massig gelbe Karten.

Dann flog erst Dzsudzsak vom Platz, weil er dem Schiri an die Wäsche wollte (hier bitte Amerell-Witz einfügen). Doch anstatt in Überzahl das Ding nach Hause zu bringen, erinnerte sich Demel wohl dran, daß gelb seine Lieblingsfarbe ist… und holte sich gleich zwei davon ab. Nur ist minus mal minus eben plus, und zweimal gelb gelbrot.

Es gab dann noch ein rüdes Engelaar-Foul gegen Petric, den ließ Labbadia danach wieder viel zu lange aufm Platz. Bänderanriss im Knöchel, Einsatz in München morgen immer noch unklar. Grmpf.

Für Petric kam Boateng, der schon nach ein paar Minuten im Strafraum gelegt wurde – Elfmeter! Piotr Tooooooorowski machte endlich mal wieder, was man von ihm erwartet – zwozwo!

Es waren noch rund 10 Minuten Spielzeit, Eindhoven hätte jetzt ein 4:2 gebraucht, um noch ne Runde weiterzukommen. Ich begann schon mal, den Auswärtstrip für die nächste Runde zu planen… als das 3:2 fiel. PANIK!!

Die 5 Minuten Nachspielzeit gaben mir dann komplett den Rest. Von meiner geplanten stoischen Ruhe war genau GAR NIX zu sehen.
Aber dank Rost wurde dann doch alles gut.

Der HSV verlor zwar, gewann aber den Einzug ins Achtelfinale. Nach diversen Unentschieden, die Niederlagen waren jetzt also endlich mal eine Niederlage, die ein Sieg war.

Lobend erwähnen möchte ich auf PSV-Seite übrigens die Kollegen Afellay und Dzsudzsak. Nicht für ihren Fußball – sondern für ihre Namen. Ich verstand nämlich jedes Mal “Waffelei” und “Schuhschrank” – typisch Frau…

In diesem Sinne… Europapokaaaaaaaaaaaaaaaaaaal!

PS. Ich werde das Anderlecht-Hinspiel in Hamburg aller Voraussicht nach nicht live im Stadion sehen können, sondern stattdessen zum Rückspiel nach Brüssel fliegen. Daher suche ich händeringend a) ne Möglichkeit, sicher und ohne abstürzenden Server an Gästetickets zu kommen und b) ein okayes, bezahlbares Hotel. Falls jemand helfen kann, bitte in den Kommentaren zu Wort melden!

25. Feb. 2010

Es gibt wenig Themen, zu denen jeder was zu sagen hat. Weisheitszähne sind aber so ein Thema. Das hab ich damals gemerkt, als ich meine OPs hatte. Da hatte vorher und hinterher (Da konnte ich mich nicht wehren, mein Kopf war quadratisch geschwollen und ich konnte nicht sonderlich gut sprechen) jeder Geschichten zu erzählen. Mutmachende (“Es hat gar nicht weh getan und ich war einen Tag später schon wieder im Büro!”) und beängstigende (“Mir hat der Zahnarzt beim Zähne ziehen die Nasenscheidewand gebrochen”).

Noch so’n Thema, das weiß ich seit heute: verlorene Geldbeutel.
Ich bin so jemand, der eigentlich (Klopf auf Holz) selten was verliert. Ich verlege ständig alles – aber wirklich irgendwo liegen lassen? Nö.

Ich gehe jeden Morgen aus dem Haus und habe Schlüssel, Geldbeutel, Hausausweis und Handy bei mir. Und wenn ich abends nach Hause gehe, dann hab ich das auch alles noch.

Ich glaube, das letzte Mal, daß ich was verloren habe bzw. irgendwo liegen ließ, da war ich sowas wie 8. Da war ich mit ner Freundin und ihrem Vater in einem Spaßbad in Weinheim und hab dort meine Badeschlappen stehenlassen.

Egal. Jedenfalls wollte ich heute früh in den Bus einsteigen, zückte gerade den Geldbeutel, um meine Fahrkarte zu zeigen – und griff voll ins Leere. Da war kein Geldbeutel.

Es empfiehlt sich aber auch nicht, ohne Fahrkarte in Berlin Bus zu fahren. Nicht, weil da kontrolliert werden würde – das ist mir in all den Jahren nur einmal passiert. Nein, weil man dem Busfahrer beim Einsteigen das Ticket zeigen muß. Laut Aushang erst ab 20 Uhr, aber wer einmal versucht hat, ohne Vorzeigen am Fahrer vorbeizugehen und ein freundliches “Junge Frau, würden Se mir mal det Ticket zeijen, wa?” entgegengeschmettert bekam, der weiß, daß in Berlin der Busfahrer bestimmt, wann 20 Uhr ist. Nämlich immer.

Ich ging also zurück in meine Wohnung, um den Geldbeutel vom Tisch zu nehmen – wo er nicht lag.

Für große Suchaktionen hatte ich keine Zeit, ich war mittlerweile auch überzeugt, daß der Geldbeutel im Büro auf meinem Schreibtisch liegt, weil ich doch da gestern 5 Euro rausgenommen hatte, bevor ich ans Salatbüffet bin… Man kann sich Dinge echt schön reden. Sogar dann, wenn man die Kollegin anruft, und die einem versichert, daß da kein Geldbeutel liegt.

Ich saß also gerade im Bus zur Arbeit, das Ticket hatte ich so ziemlich mit dem letzten Kleingeld, das aufzutreiben war, bezahlt (Der nächste Schritt wäre sonst ein “Ham Se mal nen Euro?” gewesen), als mir einfiel: Der Geldbeutel muß gestern ja noch dagewesen sein, ich kam ja irgendwie nach Hause.

Aber das ist das Problem, wenn alle Tage gleich sind: Was weiß denn ich, ob ich gestern wirklich beim Einsteigen dem Fahrer den Fahrschein gezeigt hatte – oder ob das vorgestern war? Ich stehe ja auch oft unter der Dusche und überlege, ob ich mir jetzt schon die Haare shampooniert habe, oder ob das gestern war…

Aus dem Bus twitterte ich dann erst mal: “Fuck. Mein Geldbeutel ist weg. Ich bete, daß er auf meinem Schreibtisch im Büro liegt. Kollegin verneint das allerdings.” – und wenig später hatte ich Reaktionen von überall. Aufmunternde Replys, Daumendrücken, Geschichten, wer wie wo seinen Geldbeutel verloren und irgendwann zurückbekommen hat, Links, um EC-Karten sperren zu lassen. Kurz: Meine halbe Timeline litt mit mir mit!

Im Büro stellte ich dann fest, daß da wirklich kein Geldbeutel liegt. Aber auch da ging die Anteilnahme weiter – irgendwie hatte jeder schon mal nen Geldbeutel verloren und auf Irrwegen zurückbekommen.

Egal, ob Männlein oder Weiblein, ob HSV, Bayern oder Sankt Pauli – bei verlorenen Geldbeuteln ist dann alle Konkurrenz erst mal verflogen. Vielleicht wäre das ja mal ein Ansatz für den Weltfrieden. Bin Laden und Obama sollten sich einfach mal zusammensetzen und über Weisheitszähne, verlorene Geldbeutel und kalte Füße philosophieren…

Aber ich schweife ab. Ich versuchte dann erst mal, zu arbeiten. Einfach ist das nicht, wenn man in Gedanken die Fächer seines Geldbeutels durchgeht und überlegt, wie man wohl vor der Auswärtstour nach München noch schnell an einen neuen Perso und eine neue EC-Karte kommt und welche Karten man alles sperren lassen muß.

Irgendwann war ich sicher: Der Geldbeutel kann nur zu Hause sein! Wahrscheinlich hatte ich ihn mit dem Brokkoli in den Kühlschrank gelegt, schusselig wie ich bin. Oder einfach mit der Zeitung aus der Tasche geholt und auf den Tisch gelegt.

Also lieh ich mir in der Mittagspause beim Lieblingskollegen eine übertragbare Monatskarte (meine ist natürlich im Geldbeutel) und fuhr wieder heim.

Und da lag er dann!! Mein Geldbeutel hatte sich schon mal den Logenplatz auf dem Sessel gesichert, wahrscheinlich fürs Fußballspiel. Und das faule Stück hatte nicht mal Bier kaltgestellt. Pfff.

Mir fiel das Riesengebirge vom Herzen und ich hab erst mal nen Entwarnungstweet abgesetzt und einen Zimtlikör getrunken. Es war zwar noch lange nicht vier – aber Zimtlikör ist ja auch kein Bier.

Im Büro dann auch nochmal große Erleichterung allerseits – die Kollegen hatten schon für mich sammeln wollen :-)

Ich hatte also heute tagsüber dank meines Geldbeutels und meiner Schussligkeit schon mehr Panik und Herzrasen, als während eines handelsüblichen Fußballspiels. Und eigentlich dachte ich, es könne gar nicht mehr schlimmer werden und ich würde in stoischer Ruhe Eindhoven gegen den HSV schauen können… Ob das geklappt hat, erzähle ich Euch dann im nächsten Post.

22. Feb. 2010

Bevor jetzt hier Beschwerden wegen der Überschrift kommen: Das ist ein Lied der Rodgau Monotones. Und wenn wir ehrlich sind, hatte die DFL bei der Spielansetzung ja wirklich kein Erbarmen mit dem HSV. Schließlich mußte der nur 40 Stunden und 30 Minuten vorher noch gegen Eindhoven spielen. Das riecht dann doch fast schon nach Wettbewerbsverzerrung.
Andererseits bin ich ja ein großer Freund von “Das ist doch deren Job, die sollen sich nicht so anstellen” – ich saß schließlich auch nach nur rund 4 Stunden Schlaf am Freitag morgen wieder pünktlich in Berlin an meinem Arbeitsplatz.

Vor dem Spiel hatte mich Kid aus der Klappergass zum Interview gebeten und ich durfte mich über Araberhengste und lila Fanklamotten auslassen. Dort äußerte ich auch die leise Hoffnung, daß die Eintracht sich als guter Gast erweist und uns drei Punkte als Gastgeschenk mitbringt.

Ganz so einfach sollte es dann leider nicht werden. Objektiv gesehen hätte der HSV, wenn er vorne dranbleiben will, das Spiel einfach gewinnen müssen. Tat er aber nicht.

Das vielleicht positivste insgesamt aus HSV-Sicht war die Rückkehr von Zé Roberto in die Startelf. Ja, es gab auch Torchancen. Aber es blieben eben nur Chancen.

Ruud van Nistelrooy war nicht im Kader, Berg und Petric brachten den Ball im Tor nicht unter. Demel versuchte kurz vor Schluß noch recht peinlich einen Elfer zu schinden. Aber mit seinem Tiefflug durch den Strafraum beeindruckte er weder den Schiri bei seinem Bundesligadebüt, noch die Frankfurter Adler.

Die Leistung des HSV war insgesamt mehr so unbefriedigend. Da Schalke patzte, hätte man wunderbar den Rückstand auf Platz drei verkleinern können. Aber neiiin, es bleib ja bei einem eher langweiligen, nichtssagenden nullnull.

Wenigstens bleibt so die Beziehung zu meiner lieben Freundin J., ihres Zeichens Eintracht-Fan, unbelastet. Das ist aber auch das einzig positive, was ich dem ganzen gerade abgewinnen kann. Denn eigentlich fühlt sich das nullnull mal wieder mehr wie eine Niederlage an.

In diesem Sinne: Aufstehen, Mund abwischen – und in Eindhoven und München besser machen!

21. Feb. 2010

Diese Spielplanansetzung mit Donnerstags um 21.05 Uhr gegen Eindhoven und dann schon wieder Sonnabend um 15.30 Uhr gegen Frankfurt war nicht nur für den HSV scheiße, sondern auch für mich. Irgendwann muß man schließlich auch seiner Chronistenpflicht nachkommen! Aber an uns Blogger denkt ja wieder keiner…

Da war sie also, die Zwischenrunde im Europapokal gegen den PSV Eindhoven. Schon vor dem Spiel am Donnerstag traf ich an der S-Bahn-Station Reeperbahn auf wahnsinnig viele, wahnsinnig laut singende PSV-Fans. Einer erklärte dem Herrn Nedfuller und mir dann noch, daß sie in der Nachspielzeit das 2:1 schießen würden. Das haben wir ihm dann erst mal gaaaaanz schnell ausgeredet…

Vorm Spiel trafen wir uns an Uwes Fuß mit @rim_light auf ein Meet&Tweet, im Stadion lief ich dann leider noch unbeabsichtigt grußlos an @Sebas_ vorbei und wurde dafür öffentlich gerügt. Wahrscheinlich sogar zu Recht. Ich war aber gerade in den wahnsinnig wichtigen Gedanken vertieft, ob ich mich vor dem Anpfiff noch in die lange Schlange am Würstchenstand einreihen oder den Hunger bis nach dem Spiel verdrängen soll… Da setze ich schon mal den Tunnelblick auf.

Im Block angekommen dann das erste Mal Gänsehaut: Ruud van Nistelrooy beim Aufwärmen. Und zwar nicht auf Seiten des Gegners, sondern bei uns. Sorry, aber so ganz kapiert habe ich das immer noch nicht. Daher hier ein Beweisfoto:

Eindhoven war ja jetzt nicht irgendwer, sondern zum einen der Ex-Verein von van Nistelrooy, zum anderen auch seit irgendwie schon immer (um genau zu sein: seit 30 Spielen in der Ehrendivision) unbesiegt. Aber wer mich kennt, weiß, was ich im Vorfeld sagte: Die hau’n wir wech!

Auf dem Spielfeld sah das dann nicht ganz so aus, es gab Chancen hüben wie drüben. Bis einer meinen Mladen umsenste und der Schiri auf Elfmeter entschied. Ich mag keine Elfmeter. Schon gar nicht live im Stadion. Ich habe da seit vergangenen Mai so eine Abneigung, irgendwie…
Und als ich sah, daß sich Jansen den Ball zurechtlegte – nun ja. Gutes Gefühl ist anders. Aber ich wollte nicht unken und hielt die Klappe. Der Rest ist bekannt, Jansen verwandelte. Einsnull. Puh!

In der Halbzeit wurde ich dann leider von einem Paparazzi belagert. Offenbar ist manchmal auch ein demonstratives Wegdrehen immer noch nicht deutlich genug für “Nein, ich möchte wirklich nicht fotografiert werden.”

Schön, daß wir uns dann zum Beginn der zweiten Halbzeit alle wieder dem Grund zuwenden konnten, wegen dem wir da waren: dem Spielfeld. Der eine, um Fotos zu machen, ich, um Fußball zu gucken.

Und dann begann Ruud van Nistelrooy, sich warmzulaufen. Wart Ihr schon mal im Stadion, wenn alle “Ruud van Nistelrooy, schalalalala!” singen? Nein? Ich schon. Und ich schaffte es sogar, den Kloß im Hals runterzuschlucken und mitzusingen.

In der 64. dann der große Moment: van Nistelrooy wurde eingewechselt, spielte zum ersten Mal in unsrer Arena. Das war schon sehr bewegend. Wie sagte ich im Interview bei Kid Klappergass? Es ist ein wenig so, als stünde auf einem Ponyhof plötzlich ein edler Araberhengst mit auf der Koppel.

Und nein, leider schoß Ruud kein Tor. Vielleicht war es besser so, ich glaube, wir hätten vor Freude keinen Stein mehr auf dem anderen gelassen.
Aber so ein zweites Tor wäre schon toll gewesen, egal durch wen. Ein einsnull ist mir ein etwas dünnes Polster fürs Rückspiel. Allerdings muß man fast schon dankbar sein: streckenweise bettelten wir regelrecht um den Ausgleich.

So muß der HSV dann eben kommenden Donnerstag in Eindhoven noch eine Schippe draufpacken. Und je nachdem, in wessen Person das passiert, singen wir dann vielleicht bald alle Eu-Ruud-papokaaaaal…

15. Feb. 2010

Die nachfolgenden Zeilen entstanden unter dem Einfluß von zwei Ruud-Toren in 90 Sekunden. Ich bitte daher um Nachsicht, falls es zu übermäßigem Einsatz von Ausrufezeichen, Großbuchstaben oder dem Wort “Ruuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuud” kommen sollte.

Was wurde vor dem Spiel in Stuttgart nicht alles geschrieben, getwittert und gesagt! Van Nistelrooy war ja eh der Vollversager, weil er in Köln in der 90. kam und das Spiel nicht rumgerissen hat. Labbadia sollte am besten auch gleich gehen, ach, und überhaupt, alles doof.
Ich sah das natürlich anders. Ich neige da ja mehr so zu unerschütterlichem Optimismus. Und daher war mir auch klar: die schwäbische Siegesserie is mir wurscht – die hau’n wir wech!

Wer spielt, war mir auch eher egal. Die Herren @norman, @nedfuller und @matze_sagt hatten sich da aber schon mal Gedanken gemacht: Jansen auf links, Elia in der Spitze hinter Petric und Berg – und auf rechts ein Kasten Holsten.

Den Kasten Holsten hielt ich für ne verdammt gute Idee. Da ist nämlich Pfand drauf! Und der Schwabe an sich ist ja eher sparsam. Daher hätte sich der gesamte VfB natürlich erst mal um den Kasten Holsten geprügelt, um dann gemeinsam zum Pfandautomaten zu ziehen – während der HSV gemütlich das Spiel gewinnt.

Es kam dann aber doch irgendwie anders. Vor allem von gemütlich war nicht so viel zu sehen. Das Einsnull durch Berg ging ja noch völlig in Ordnung – nur wurde danach alles irgendwie insgesamt sehr ARGH. Der HSV bettelte mal wieder regelrecht um den Ausgleich und nur dank Rost nahmen wir die Führung mit in die Kabine.

Aber weitere 45 Minuten kann dann halt auch Rost keine Führung festhalten – und auch keinen Ausgleich wegfausten. Und, das muß selbst ich zugeben: das einseins war mehr als verdient, zu dem Zeitpunkt. Kurz drauf starb ich tausend Tode, weil noch das zwoeins für Stuttgart hätte fallen können/dürfen/müssen.

In der 65. kam dann endlich Ruud. Im Doppelpack mit Tesche. Dafür mußte mein Mladen runter, aber so’n büschn Schwund is ja immer.

Und dann kam das, was mir immer noch Gänsehaut bereitet: zweimal Ruuuuuuuuuuuuud in 90 Sekunden. Ich glaube, es waren sogar seine ersten beiden Ballberührungen im Strafraum. So genau konnte ich das alles nicht sehen, ich hatte Pipi in den Augen.

Wie erwartet und erhofft: Ruud kann’s noch. Ich glaube, er ist genau das, was der HSV gebraucht hat: Ein Spieler, der den Unterschied machen kann. Und damit verstummen jetzt hoffentlich die Kritiker, die auf seinem Alter und auf seiner langen Verletzungspause rumgeritten sind.

Ich freue mich wie ein kleines Kind auf Donnerstag – die Heimspiel-Premiere von Ruuuuuud. Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich nur daran denke, bei der Aufstellung seinen Namen zu schreien.
Donvanone und Tissi haben das schon hinter sich, sie waren beide in Stuttgart – und ich könnte neidischer kaum sein!

Man stelle sich nur vor, wie das erst werden kann, wenn Ruud fit für 90 Minuten und Zé Roberto wieder am Start ist. Ich glaube, spätestens dann muß ich mal mit Mladen reden und ihm sagen, daß er nicht mehr der Einzige ist.

Ich bin übrigens dringend für die Wiedereinführung der persönlichen Torsongs. Für unsre Nummer 22 würde ich dieses Lied von Jan the Frallan vorschlagen.

In diesem Sinne: Alles wird Ruud.

10. Feb. 2010

Kinners, haltet Euch fest – ich werd auf meine alten Tage doch noch berühmt. Schuld sind diese beiden Taucher hier, die das Google-Street-View-Auto verfolgen…


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…und Kollege R., der das auf Facebook gepostet hat. Ich hab’s natürlich sofort getwittert und erhalte seither von Gott und der Welt Retweets. Und Followanfragen, weil jetzt alle Welt denkt, ich würde lauter so tolle Sachen twittern. Mach ich aber gar nicht. Meistens schimpfe ich nur, weil ich meinen Salat wieder auf die Tastatur gekleckert habe :-)

8. Feb. 2010

Kennt Ihr das? Wenn man nen Mann einkaufen schickt und er einige wenige Dinge kaufen soll, vergißt er unter Garantie irgendwas. Vorzugsweise die Butter – damit stehen Männer ja eh auf Kriegsfuß, die finden sie ja auch im Kühlschrak nie.
Ich weiß das inzwischen, man lernt ja dazu. Daher habe ich dann auch gleich ZWEI Männer mit dem HSV zum Auswärtsspiel nach Köln geschickt. Die Aufgabenstellung war so groß geschrieben wie einfach: AUS!WÄRTS!SIEG!

Wie der Sieg aussehen würde, hatte ich ja schon angekündigt. Ich zitiere mich selbst:

Ich finde, es ist für die Herren Jansen und Petric mal wieder an der Zeit, Tore zu schießen. Warum nicht in Köln?

HALLO?? Sogar die Reihenfolge war richtig!!!! Einsnull Jansen, zwoeins und dreieins Petric. Da sag nochmal jemand, meine Glaskugel sei kaputt!

Nun gut. Eine 3:1-Führung auswärts sollte reichen. Müßte man meinen.
Tut sie aber leider nicht immer. Zumindest nicht, wenn der HSV auf dem Platz steht.

Ganz schön bitter, das ganze. Auch, daß Rozehnal den Ball zum 3:3 mit dem Fuß abfälschte, paßt da irgendwie ins Bild. Klarer Fall von “Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß”. Und auch, wenn er diesmal nix dazu konnte – so wirklich Glück (und Punkte!) bringt er uns nicht gerade…

Immerhin: Ruuuuuuuud wurde eingewechselt. In der 90. Minute. Was einige Damen und Herren, deren Herz anderen Vereinen gehört, nicht davon abhielt zu lästern. Schließlich stand er auf dem Platz und hat kein Tor geschossen, da kann er ja nur ein Fehleinkauf gewesen sein! Ja nee, is klar. Ihr mich auch.

Weiß eigentlich jemand, was gegen eine SMS-Phobie hilft? Während des Spiels meldete sich Nedfuller aus dem Stadion per SMS – meist dann, wenn ein Tor gefallen war. Zuletzt hatte ich regelrechte Angstattacken, wenn das Handy summte…

Mein Dank des Spieltags geht wieder einmal nach Frankfurt. Weil die Eintracht in Dortmund gewann, hat der HSV trotz großer Dämlichkeit (Man erzählt sich von mehreren vergebenen Großchancen. Nein, NICHT durch van Nistelrooy!) einen Platz gut gemacht – und ist jetzt Vierter, punktgleich mit Dortmund, allerdings mit dem besseren Torverhältnis.
Dennoch müssen jetzt bitte endlich mal wieder Big Points her. Am besten Samstag in Stuttgart – auch, wenn die geizigen Schwaben die sicher nicht gerne hergeben.

Ob ich nochmal zulasse, daß Nedfuller und Matze alleine auswärts fahren? Klar.
Ich werde ihnen nächstes Mal einfach einen Einkaufszettel mit der Aufgabenstellung mitgeben…

5. Feb. 2010

Morgen geht’s für den HSV nach Köln – leider ohne mich. Vertreten werde ich durch die Herren Nedfuller und @Matze_sagt. Ich hoffe, sie machen ihren Job gut! Gezeigt, wie es richtig geht, hab ich ihnen ja jetzt oft genug.

Gedanken zum Spiel habe ich mir trotzdem schon gemacht – und für André vom Spielfeldrand ein paar Fragen beantwortet. Ausnahmsweise ungewohnt ernsthaft.

Meine Meinung zu Ruuds Einsatz ist wohl mittlerweile überholt, weil Torun und Petric fraglich sind, steht er jetzt doch im Kader. Wer letztlich spielt, ist ja auch wurscht – hauptsache, die HSV-Tore fallen wie sonst Kamelle beim Rosenmontagszug!

In diesem Sinne: Nur der HSV!

1. Feb. 2010

Mannmannmann. Freitag fuhr ich voller Vorfreude nach Hamburg – zugefrorene Alster, HSV, liebe Freunde treffen. Klar, es ist Winter, es ist kalt – macht ja aber nix. Nun ja. In Hamburg angekommen, schneite es, was der Himmel her gab. Wäre ja normalerweise nicht weiter schlimm – wenn mein brauner Parka, den ich al Begleiter auserkoren hätte, nicht ein ziemlich durstiger Geselle wäre. Jede verdammte Schneeflocke, die auf ihn fiel, wurde einfach aufgesaugt.
Die Jacke wurde immer dunkler, nässer, schwerer – und mir immer kälter. Und ich war noch nicht mal im Stadion!

Vorm Spiel versuchte ich dann, die Jacke mit einem winzig kleinen Föhn ansatzweise wieder in ein wärmendes trockenes Etwas zu verwandeln. Nun ja. Wie hieß das immer im Zeugnis früher? “Sie hat sich bemüht.”

Ich fuhr dann also mit nasser Jacke ins Stadion. Und wie wir gerade die S-Bahn-Station Diebsteich (zwei Stationen vor Stellingen, wo die meisten, die zum HSV wollen, aussteigen – also quasi schon fast da) anfahren, fällt mir ein: ich hab meine Brille nicht dabei.
Da ich ohne Brille nicht erkennen kann, ob Jarolim den Ball hat, oder ob Balu der Bär gerade Flick Flack durch unser Stadion macht, steig ich also kurzerhand in die S-Bahn zurück Richtung City. Laut fluchend, versteht sich. Und das mir, die ich so gerne früh am Stadion bin!! Meine Vor-Spiel-Verabredungen konnte ich dann auch gleich mal knicken :-(

Ich schaffte es rechtzeitig. Ich verpaßte wegen dem Umweg zwar die feierliche Niederlegung des Knet-Bernds – aber @HerrEberhardt wartete netterweise an Uwes Fuß auf mich. Ich bekam also noch eine Erklärung der Skulptur vom Künstler persönlich! Ich bin ja nach wie vor begeistert, das ist echt ganz großes Knet-Kino! Damit Ihr mitreden könnte, biddeschön – da is das Ding:

In der Kurve angekommen sang Loddo dann zu meiner großen Überraschung (Es schneite immer noch, als hätte Frau Holle ihre Kissen nicht nur ausgeschüttelt, sondern aufgeschlitzt) doch wieder “Hamburg, meine Perle” – ich hatte mehr so mit “Hamburg, mein Schneeball” gerechnet.

Kurz vor Anpfiff dann DER Gänsehautmoment: Ruuuuuuud in Großaufnahme auf der Anzeigentafel. Er saß nicht mit den anderen Verletzten auf der Zusatzbank vor der Ost, sondern auf der Tribüne in der “Hamburger Weg”-Loge. Dennoch. ER IST DA!!! Ich hab das also wohl doch nicht alles geträumt.
Der Rest der Nord konnte es auch nicht so ganz glauben. Um es greifbarer zu machen, stimmten wir dann gleich mal ne Runde “Ruud van Nisterooy, schalalalala!” an – ich hab so das Gefühl, das werde ich diese Saison noch öfter singen…

Auf der Bank der Wolfsburger saß Lorenz-Günther Köstner, der Interims-Coach der Wolfsburger. Daß neue Besen gut kehren, sah man dem Spiel jetzt nicht unbedingt an. Aber dem Spielfeld: auf dem Rasen lag trotz heftigen Schneefalls keine einzige Schneeflocke. Oder lag das etwa nur daran, daß im Tor der Wolfsburger der Lenz höchstpersönlich stand?

Das Spiel – nun ja. Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu. Der HSV mit 65% Ballbesitz und 60% gewonnenen Zweikämpfen. Also eigentlich ne klare Sache. Wenn nicht die ganzen Chancen des HSV unverwertet geblieben wären! Es war wirklich zum Haare raufen, was da alles nicht klappte.

Das Einsnull der Wolfsburger machte die Sache nun nicht gerade besser. Ein abgepfiffener Ausgleich von Jansen, weitere Chancen, drei Auswechslungen auf einen Streich… all das blieb wirkungslos, irgendwie schien der Fußballgott gegen uns zu sein.

Nach seiner Einwechslung war Troche wie immer für die Freistöße zuständig. Nach zwei ziemlich verunglückten schimpfte ich wie ein Rohrspatz und zeterte Sachen wie “Und SOWAS ist Nationalspieler”. Ähem.

Ich war nicht die Einzige, die in der 92. beim erneuten Freistoß moserte, als Troche sich den Ball zurecht legte. Neben mir forderte sogar einer, Rozehnal solle da mal ran. Und dann das! Zimmert der das Ding in den Winkel. Ausgleich, Abpfiff – HAMMER!

Natürlich hätten wir angesichts der vielen Chancen das Spiel gewinnen müssen. Vor allem, wenn wir oben dran bleiben wollen. Aber so ein in-letzter-Sekunde-Ausgleich ist dann doch auch mal ganz nett. Okay, nicht für meine Nerven – aber nach denen fragt ja keiner.
Trotzdem ist der HSV so etwas wie ein Gewinner des Spieltags: Die direkten Tabellennachbarn Dortmund, Bremen (Muahaha!) und Frankfurt (Sorry, Kid!) haben verloren, daher nach oben auf Platz 4 nur ein Punkt, nach unten aber schon 7 Abstand.

Genervt hat mich die Stimmung im Block. Ich hab da wohl was nicht mitbekommen – 26 A schien das Ausflugsziel für Kaffeefahrten zu sein. Um mich rum nur Kerle, die mit dem Rücken zum Spielfeld standen und mit ihrem Hintermann quatschten. Ich meine… hätte mir einer Bescheid gesagt, ich hätte natürlich gern nen Kuchen gebacken! Ich wartete die ganze Zeit drauf, daß einer anfängt, Heizdecken zu verkaufen – dank meiner nassen Jacke war mir so kalt, ich hätte glatt eine gekauft!
Nächstes Mal ist dann hoffentlich wieder Herr Nedfuller dabei, dann bin ich wenigstens nicht die Einzige, die pöbelt und singt.

Rückblickend gesehen bin ich ja fast froh, daß der HSV nicht sowas wie 12:0 gewonnen hat. Ich kenne Euch (und mich) doch! Irgendwer hätte das dann auf meine vergessene Brille und meine Irrfahrt quer durch Hamburg geschoben und verlangt, daß ich das jetzt immer so mache.

Und jetzt: Stimmuuuung!

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