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28. Feb. 2011

Kinners, ich hatte am Samstag ein Aha-Erlebnis. Nach Jahren voller “Was zur Hölle haben die da vor im Hamburg?“ glaube ich, es verstanden zu haben. Man mag es nicht glauben, es sieht nämlich nicht immer so aus… Aber der HSV weiß, was er da tut. Er hat sogar einen Plan. Ein Saisonziel.

Plan A sind natürlich die großen Lorbeeren. Titel. Triumphe. Unsterblichkeit. (Nein, ich meine nicht die, die eine Niederlage gegen den St. Adtteilverein mit sich bringt!)
Diesen Plan musste man auch dieses Jahr recht früh ad acta legen. Leider. Aber, und das ist gar nicht so unerfreulich – es gibt einen Plan B. Und da scheint der HSV voll im Soll. Auch und gerade mit der Niederlage im Stadtderby.

Ich glaube nämlich, der HSV hat es sich insgeheim zum Ziel gemacht, Wer da? in die zweite Liga zu bringen.

Denkt doch mal nach! Es macht alles Sinn. Die Punkte, die wir immer bei Gegnern im unteren Tabellendrittel liegen lassen… Sie helfen anderen da raus und stoßen Werder weiter rein.

Es ist eine Art “Wenn wie hier schon nicht gewinnen, treten wie ihnen wenigstens den Rasen kaputt “ für Fortgeschrittene.
Wenn wie hier schon nicht Meister werden, soll wenigsten Bremen absteigen.

Eigentlich gar nicht so blöd, der Ansatz. Und es würde auch erklären, warum jetzt in Lautern auch nur ein mickriges Einseins rauskam. Ich meine… Eigentlich, so rein vom Tabellenplatz her und so… hätte da doch mehr drin sein müssen!

Wir haben nur, wie so oft, bei diesem Plan einen kleinen Fehler gemacht. Wir hätten in Leverkusen anrufen und denen auch Bescheid geben müssen. Denn hätten die nicht den Bremern ein Punkte-Care-Paket mitgebracht (Okay, zum Glück nur ein kleines. Aber hey, Leverkusen… Zwozwo nach Zwonull-Führung? Und dann auch noch ein Eigentor und ein Gegentor in der Nachspielzeit? Ist das Dein Ernst??) stünde Wer da? jetzt auf Platz 16.

Vielleicht sollte ich mal eben eine Email an den SC Freiburg schreiben, damit die Sonntag Bescheid wissen. Und Ihr überlegt Euch in der Zwischenzeit, welche Trophäe sich der HSV wohl in die Vitrine stellen würde, wenn Plan B aufginge. Die goldene Papierkugel?

Na ja. Ein Punkt in der Pfalz ist zwar weniger, als ich mir erhofft hatte – aber immerhin – Platz 6, drei Punkte Rückstand auf Europa. Auf Platz 5 steht Mainz, und die kommen Sonntag nach Hamburg. Noch ist alles drin.

Apropos Sonntag – da ist dann kein Boykott mehr. Es gab vergangene Woche offenbar mehrere Treffen zwischen CFHH und der Mannschaft. Und die soll es nun auch regelmäßig geben – ich zitiere von cfhh.net:

Wir haben uns darauf verständigt, dass es regelmäßige Gespräche zwischen Mannschaft und aktiven Fans auf Augenhöhe geben soll. Diese sollen dazu dienen sich regelmäßig auszutauschen und ein Verhältnis aufzubauen. Als erster Termin steht der Dienstag nach dem Spiel gegen Mainz an.

Ich weiß nicht, wie es Euch geht… Aber für mich ist das die Verlängerung des “Das ist aber unser Block” vom vergangenen Spieltag. Denn entschuldigt bitte, nichts gegen CFHH – aber sie werden hier wieder einmal als Vertreter für alle HSV-Fans eingesetzt. Und ich kenne fast ausnahmslos HSVer, die sich lieber von anderen Menschen nach außen hin vertreten lassen würden.
Oder verstehe ich das falsch, und die Mannschaft sitzt dann zukünftig mit ALLEN Fans auf der lila Diskussionsdecke im Stadioninneren? Und wie wird das eigentlich, wenn der HSV mal, möge es der Fußballgott verhindern, zur Halbzeit mit fünf Toren zurück liegt – gibt es dann eine Krisensitzung mit den “aktiven Fans” in der Mannschaftskabine…?

Für mich hat das alles nach wie vor ein G’schmäckle. Und ich habe inzwischen auch ehrlich gesagt keine Lust mehr, mich im Block “dirigieren” zu lassen, als wäre nichts gewesen. Nur – wenn ich gegen Mainz nicht mitmache, dann bekommt es die Mannschaft ab, daher ist das auch keine Option.
Ich weiß noch nicht genau, wie ich das für mich in Zukunft löse. Das muß auch nicht jeder verstehen – aber ein erneuter Blockwechsel scheint mir gerade sehr erstrebenswert. Schade, ich mochte 22C immer sehr gerne. Damals, als ich noch nicht wußte, daß wir Normalos dort offenbar nur “Füllmaterial” sind.

In diesem Sinne:
NUR DER HSV!

21. Feb. 2011

Da war es also, das Spiel eins nach der innerstädtischen Niederlage. Und das ausgerechnet gegen den nächsten ungeliebten Gegner von der Stadt, um die sogar die Weser einen Bogen macht…

Vom HSV in Person von Pressesprecher Jörn Wolf gab es auf meine Anfrage eine sehr nette Mail. Er bedankte sich für die Unterstützung, gab sich ebenfalls optimistisch-kämpferisch – erklärte aber, daß versicherungstechnische Gründe die Blockkontrollen erforderlich machen.

Die Sorge, daß der Block merklich leer sein würde, war allerdings unbegründet: Eigentlich war er fast so voll wie immer. Nur die unteren fünf, sechs Reihen im mittleren Teil waren wie immer mit rot-weißem Band abgesperrt – blieben aber leer.

Ich hatte bis morgens um halb drei an einem Transparent gesessen (Bei einer Größe von 2,20m auf 1,40m muß man vorher erst mal ausrechnen, wie groß die Buchstaben sein dürfen) – das wollte irgendwo sichtbar aufgehängt werden. Da die Plätze dafür im Block begrenzt sind, hatten wir eine grandiose, wenn auch sehr äh… mutige Idee: Wir klebten das Ding einfach da hin, wo sonst CFHH steht. Es gab gleich ne Menge Zustimmung – und recht schnell Besuch von CFHH. Das ginge nicht, wir sollten damit in den Nebengang (22 C besteht aus nem breiten Mittelteil und, durch jeweils eine Treppe getrennt, aus zwei “Kuchenblöcken”) umziehen.

Gesagt, getan – nebenan aufgehängt, stolz gewesen, Fotos gemacht.

Und schwupps, der nächste von der CFHH. Ohne groß zu diskutieren erst mal das Transparent abgerissen. Dann ließ er sich doch auf ne Diskussion mit Nedfuller und mir ein.
Das ging sogar sehr nett und höflich vonstatten, brachte allerdings nicht wirklich ein sinnvolles Ergebnis. Sein Standpunkt: “Wir machen uns doch total unglaubwürdig, wenn Ihr das hier aufhängt.”

Wir haben zu zweit sehr lange auf ihn eingeredet – er sagte, er stehe weiter zum Verein, aber derzeit nicht zur Profimannschaft. Daß andere das anders sehen, könne er zwar nicht verstehen, aber akzeptieren.
Dennoch sollten wir das Transparent woanders aufhängen. Auf die Äußerung, daß man es an der von ihm vorgeschlagenen Stelle nicht sehen würde, kam ein grinsenden “Eben.”

Na danke. Man kam ihm auch mit nichts so richtig bei – die Tatsache, daß ein kleiner Teil (Selbst, wenn sie 10 Prozent des Blocks stellen würden – was sie beileibe nicht tun!) dann damit bestimmt, was der Rest des Blocks zu tun hat, wurde nicht wirklich geleugnet.
Es sei ja IHR Block. Dann hätte man allerdings meiner Meinung nach nicht groß “alle Leute, die supporten wollen und für eine bunte Kurve sind” einladen dürfen – oder sie vor Dauerkartenausgabe erst mal gleichschalten müssen.

Das Ende vom Lied war, daß er es scheiße findet, wir es aber, wenn wir meinen, wieder aufhängen sollen – auf die Gefahr hin, daß dann zwei Minuten später der nächste aus der Gruppe ankommt und wir von vorne diskutieren. Nen “Chef”, der ein Machtwort spricht, gibt’s nämlich nicht.
Ned und ich waren uns dann einig, daß der Klügere nachgibt – außerdem ging mein Gaffa-Tape langsam zur Neige.

Angekündigt hatte der zweite übrigens auch, daß sie später in den Block kämen – um lautstark ihren Unmut zu äußern. Tja. Dazu kam es nicht… Irgendwann waren unten die rot-weißen Absperrbänder auch weg und da standen Otto Normalfans. Vielleicht haben sie gemerkt, daß sie ausgepfiffen würden – weil einfach trotz allem zu viele da waren, die weiter hinter der Mannschaft standen.

Die Stimmung war natürlich anders als sonst, keine Frage. Es gab schließlich keinen “Animateur”, auch unten in 25A wo sonst Poptown mit Megaphon vorturnt, war nix.
Aber, das muß man mal ja auch mal ganz klar sagen: Früher ging’s doch auch ohne Vorturner! Und daher wurde supportet. Anfangs zaghaft, später lauter. Manchmal war es sogar so laut, daß ich Ned ungläubig anschaute.
Wir wechselgesangten wie immer mit dem Unterrang, wir hüpften, weil wir keine Bremer sind, es reichte sogar für ein “Steht auf für den HSV”, das sich auf West- und Osttribüne übertrug. Zu meiner großen Freude gab es sogar eine kleine Gruppe, die “Mein Hamburg lieb’ ich sehr” anstimmte.

Hinter uns standen zwar auch so Spezialisten, die meinten, man müsse Tore mit “Derbyversager” feiern – aber die haben wir zum Glück übertönt.

Kommen wir zum Spiel:
Veh hatte am Kader und der Aufstellung einiges geändert. Elia saß auf der Tribüne, Ruud auf der Bank. Beides sehr gut. Jaro blieb auch auf der Bank, das konnte ich jetzt nicht so verstehen. Kacar in der Innenverteidigung, dafür Westermann im defensiven Mittelfeld – letzteres kostete mich enorm viele Nerven.
Ich weiß, daß Westermann ganz gute Passquoten hat. Eigentlich. Denn: Die Pässe, die ankommen, sind in der Regel kurze Querpässe. Was schief geht, sind die (meist langen) in der Vorwärtsbewegung. Das sieht man ziemlich gut auf der leider unverlinkbaren Spielmatrix von bundesliga.de. Und die wären nun mal wichtig, um Zug zum Tor zu bekommen…

Mann des Tages dürfte, ich kann ja auch nix dafür, mal wieder Mladen Petric sein. Superduperzuckertor zum Einsnull kurz vor der Pause, das zwonull von Guerrero vorbereitet. Und den wollten wir gehen lassen…? Mannmannmann.

Daß Guerrero gleich zweimal traf und Ben Hatira kurz vor Schluß auch noch einen rein machte, und das alles gegen Bremen – natürlich ist jetzt nicht wieder alles gut. Eigentlich, das Spiel für sich genommen – Traumergebnis. Zumal man damit Wer da? weiter in Richtung Abgrund (zwote Liga) geschubst hat.

Gleichzeitig klingt die Niederlage von Mittwoch noch nach. Natürlich. Die wird uns wohl auch noch sehr lange nachhängen.

Es war also himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt in einer Woche. Nicht einfach, für so’n Fanherz. Ich versuche einfach, meine eigene Eitelkeit am Riemen reißen. Ja, die Niederlage im Stadtderby war scheiße und tat weh. Aber nüchtern und objektiv (Nein, das bin ich nie beim Fußball!) betrachtet waren es nur drei verlorene Punkte. Noch ist nach oben einiges drin.

Denn die vier Tore und drei Punkte gegen Wer da? waren nicht nur ein bißchen Balsam auf die von Bremen in den letzten Jahren sehr geschundenen HSVer-Seele – sondern schoben uns auch bis auf einen Punkt an die Europapokal-Plätze ran.

Und vielleicht gibt der Mannschaft das viernull jetzt wieder ein bißchen Selbstvertrauen zurück. Wichtig wäre es!
Aber, da muß man auch realistisch bleiben: Bremen war von Anfang an komplett leblos. Unfassbar, was da momentan passiert! Und gerade in der ersten Halbzeit war es auch eine Qual, dem HSV zuzusehen.

So ganz nebenbei haben wir übrigens auch einen neuen Sportchef – Arnesen kommt im Sommer von Chelsea. Basti Reinhardt gibt im Sommer seinen Vorstandsposten zurück und soll wohl als Assistent unter Arnesen lernen. Bisher habe ich noch keine wirkliche Meinung zu Arnesen – klingt erst mal alles ganz gut. Aber so wirklich im Thema bin ich da noch nicht.
Ich bin nur sehr froh, daß Basti bleibt. Der Kerl ist einfach unglaublich. Wenn man bedenkt, wie oft er in seiner langen Zeit beim HSV vor den Kopf gestoßen wurde – und daß er jedes Mal wieder aufgestanden ist und zurück kam.

Um jetzt noch mal die Kurve zu kriegen: Ich bin gespannt, wie es mit den “Wenigen Auserwählten” weitergeht. In der Kurve gab es vielerorts Kritik am Boykottaufruf.
Gerade nach dem vierzunull wird es jetzt natürlich schwer – wenn sie beim nächsten Heimspiel gegen Mainz einfach wieder da sind, als wäre nix gewesen, machen sie sich unglaubwürdig. Der Boykott klang aber auch (sowohl in der Ankündigung, als auch im Gespräch) nach etwas langfristigerem.

Nur… Wann und wie wollen sie denn zurückkommen? Und ist es für sie nicht sogar schlecht zu sehen, daß es auch ohne sie geht? Sicher nicht so laut und ausdauernd, kein 90-Minuten-Dauersupport – aber den kritisieren ja ohnehin viele. Keine riesigen Fahnen, kein Konfetti, keine Blockfahnen – aber dennoch Schalparade und blauweißschwarz.

Ehrlich gesagt – ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, für mich sind sie die Verlierer der letzten Woche. (Abgesehen von Mittwoch, jetzt.) Und mir fällt spontan nur ein einziger Weg ein, um da sauber rauszukommen: Nämlich gar nicht wiederkehren. Die Reihen im Block freigeben, in Zukunft weiterhin die zwote Mannschaft unterstützen, zum Eishockey fahren, etc. – aber eben keine Bundesliga mehr.

Aber zum Glück ist das nicht mein Problem. Ich bin wirklich gespannt, wann und wie es da eine Entscheidung gibt.
Was ich mache, ist indes klar: Weiter supporten.

Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

PS: Liebe Grüße und vielen Dank an Carina, die hier immer fleißig kommentiert und plötzlich Samstag im Stadion mit einem leckeren Franzbrötchen vor mir stand! Ich überlege immer noch, ob es daran lag, daß wir 4:0 gewonnen haben. Dann müßtest Du das nämlich jetzt jedes Mal machen ;-)

19. Feb. 2011

So. Schluß mit dem innerstädtischen Gehate – wie wir alle wissen ist nach dem Nordderby vor dem Nordderby. Morgen kommen unsre ganz speziellen Freunde von der Stinkeweser – und eigentlich sollten wir alle bis in die Haarspitzen motiviert sein, unsere Mannschaft zum Sieg zu schreien.

Stattdessen rufen die Chosen Few, wie die meisten wohl wissen, ein Fanclub, der bei allen Spielen in 22C Stimmung macht, die sich meist ins ganze Stadion überträgt, ein Fanclub, der immer auswärts präsent ist und ohne den es viele der großen, geilen Choreos wohl nicht gäbe, zum Boykott auf.

Ja, genau. Die, die sich “All give some. Some give all.” auf den Leib schreiben, und von denen ich Liedtexte wie “Oh voran Heiliger SV, Du trägst die Farben schwarz, weiß, blau. Ich laß Dich nie wieder allein, ich liebe Dich, mein Sportverein!” (zur Melodie von “Nur geträumt”) kenne, gibt auf.

Ich zitiere den Boykott-Aufruf:

Hallo HSVer!

Wir sind immer noch fassungslos über die historische und unverzeihliche Blamage, die unserem geliebten Verein am Mittwoch zugefügt wurde. Natürlich ist es jedem selbst überlassen wie er seinen Frust artikuliert oder ob er überhaupt zum Spiel kommt. Wir zumindest haben keinen Elan und keine Motivation mehr diese Mannschaft zu unterstützen und werden daher den Support bis auf Weiteres einstellen. Wir würden uns freuen, wenn sich dabei möglichst viele anschließen. Wie es weiter gehen soll wissen wir noch nicht… so jedenfalls nicht!

Um ein deutliches Zeichen zu setzen, bitten wir alle darum den Block 22c am Sonnabend leer zu lassen.

Chosen Few Hamburg

Darunter eine Liste weiterer Fanclubs, die sich dem Aufruf bereits angeschlossen haben.

Bei Facebook, auf der Seite “Block 22C“, eine ähnliche Botschaft:

Hallo 22c Gemeinde,
wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, werden wir bis auf weiteres die Mannschaft nicht mehr in gewohnter Art und Weise unterstützen. Um am Sonnabend, also morgen, gegen Bremen ein deutliches Zeichen zu setzen würden wir uns freuen, wenn ihr euch uns anschließt und den Block 22c leer lasst. Wenn …ihr ins Stadion kommt könnt ihr das Spiel über an unserem Infostand verbringen. Falls sich jemand tatsächlich die Versager noch anschauen will, werden im Bereich des SC Standes die Fernseher laufen.
Macht mit und lasst euch nicht weiter von den Versagern auf der Nase herumtanzen. So kann es nicht weitergehen…

Ich verstehe, wenn man enttäuscht von der Niederlage ist. Das bin ich auch.
Ich verstehe nicht, wenn man von Derbyversagern spricht – die Mannschaft hat über 60 Minuten alles gegeben. Daß sie nach dem Tor komplett paralysiert war, ist schlimm – das kann man jetzt aber nicht ungeschehen machen.

Ich verstehe, wenn Einzelne sich nicht in der Lage sehen, zu supporten. Nein, halt – ich verstehe es nicht. So bin ich nicht. Aber ich könnte akzeptieren, wenn es einzelne tun.
Ich kann nicht verstehen, wenn der Fanclub, der den Stimmungsblock “anführt”, ihn dann im Stich läßt.

Try, fail – TRY HARDER! Das gilt nicht nur für die Mannschaft – das gilt auch für uns Fans.

Es kommt Wer da?, verdammt nochmal. Das sind die, die uns vor zwei Jahren drei Träume auf einmal zertrümmert haben. Schon allein dafür sollte man die Mannschaft morgen supporten, bis man keine Stimme mehr hat.

Wo ist der JETZT ERST RECHT!-Spirit, der früher durch den Volkspark gehallt wäre? Der uns damals vorm Abstieg bewahrt hat?

Ich verstehe, ehrlich gesagt, den gesamten Zweck dieser Aktion nicht. Denken die beteiligten Fanclubs wirklich, der HSV strengt sich jetzt besonders an, um sie zurück zu holen? Äh… Hä?!

Ich habe immer gesagt, daß ich im Herzen ein kleiner Ultrà bin. Daß ich gerne dabei wäre, wenn CFHH Choreos bastelt. Daß ich gerne einen (noch) größeren Teil beitragen würde, als “nur” regelmäßig Geld und Zeit aufzuwenden, um von Berlin nach Hamburg oder sonstwo hin zu pendeln.

Sagen kann man viel – jetzt geht’s um Taten.

Ich habe heute Abend die Register gezogen, die mir einfielen. Man mag das gerne belächeln oder mich für bekloppt erklären – aber ich möchte es zumindest versucht haben. Und es gibt viele, die den Boykott scheiße finden – es scheint also nicht völlig ausweglos.

Ich glaube nicht, daß 22C morgen komplett leer ist. Es gibt mehr als genug Menschen, die dort stehen, die keine CFHH-Mitglieder sind. Allerdings: Das sind eben auch teilweise die, die mal mitsingen… und mal nicht. Ohne Capo und ohne starke Gruppe von “Mitsängern” wird das wohl schwer.

Ich hoffe, daß Poptown, die (bisher) nicht am Boykott teilzunehmen scheinen, unten in 25 A genug Alarm machen, den wir oben aufgreifen können. Und ich hoffe, daß dann auch viele mitziehen – die Mannschaft braucht uns, das steht fest.

Aber, weil ich mich darauf nicht verlassen wollte… Ich habe vorhin eine Mail an den HSV geschrieben und um Mithilfe gebeten. Ich habe erklärt, daß ich es für falsch halte, die Mannschaft jetzt im Stich zu lassen – und daß ich nicht mit Nedfuller alleine im Block stehen will.
Daher habe ich angefragt, ob es nicht möglich wäre, ausnahmsweise die Blockkontrollen zu lockern – und alle Supportwilligen aus anderen Blöcken nach 22C zu bitten. Ich will natürlich nicht 25 A einfach umleiten – der Gedanke war schlichtweg, dort oben weitere Kräfte zu bündeln.

Ich habe bisher keine Antwort bekommen, die Mail ist aber auch erst kurz vor 20 Uhr raus. Falls sich was tut, werdet Ihr es erfahren.

Ich will außerdem morgen eine Botschaft an die Mannschaft senden und werde daher meine erste Zaunfahne/Banner/malsehenwaseswird malen. Wo wir die aufhängen, müssen wir morgen vor Ort sehen. Ich habe auch Zeug mit, das sich für zwei improvisierte Doppelhalter (Wenn ich es mit zwei Armen hochhalten muß, gilt das doch, oder? :)) eignen, das allmächtige Gaffa Tape und Schnur. Mal sehen, was MacGyger damit bastelt.

Versteht mich bitte nicht falsch: Ich kann natürlich keine Superduperchoreo organisieren. Ich kann keine Blockfahne basteln. Und ich habe auch kein Megaphon und weiß nicht mal, ob ich es mit in den Block nehmen könnte.

Aber ich bin auch nur eine. Wenn mehr Leute so bekloppt sind wie ich und ein altes Bettlaken oder ähnliches bemalen (Hey, die Nacht ist noch jung!), können wir vielleicht dennoch für ein bißchen bunte Kurve sorgen.

Und wenn dann jeder noch einen mitbringt, sind wir schon doppelt so viele.

Und wenn jeder, der morgen im Stadion ist, einfach ein bißchen mehr brüllt als sonst, dann können wir die Mannschaft vielleicht gemeinsam ein Stückchen nach vorne schreien. Ich werde jedenfalls versuchen, in 22C das ein oder andere anzustimmen – und ich hoffe, daß nicht nur der nette Herr neben mir einstimmt.

Denn egal, wie oft und gegen wen der HSV verliert – es ist und bleibt unsre Mannschaft.

Daher: Wenn Ihr meiner Meinung seid – helft mit. Schwenkt Euren Schal, nehmt eine Fahne mit, bastelt, klöppelt, strickt – völlig egal. Aber bitte laßt unsren HSV nicht im Stich.

BOYKOTT BOYKOTTIEREN!
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

17. Feb. 2011

Und damit bin ich nicht allein. Basti Reinhardt, den ich schon so sehr ins Herz geschlossen hatte, als er noch in unsrer Innenverteidigung rumstakste und dabei nicht immer gut aussah, nach dem Spiel: “Das ist der bitterste Moment, seit ich beim HSV bin. Wenn ich sehe, wie die Paulianer hier feiern, in unserem Stadion, dann könnte ich kotzen.”

Das heute ist ein verfickter Alptraum, und ich möchte bitte endlich aufwachen.

Ich weiß nicht, ob das auch die bitterste Niederlage meiner Zeit mit dem HSV war. Die zwei Halbfinal-Aus’ gegen Wer da? taten höllisch weh. Wenn ich an Fulham denke, könnte ich auch heute noch heulen.
Aber heute, ganz ehrlich, fühle ich mich persönlich beleidigt.

Hand auf’s Herz: Der HSV war die klar bessere Mannschaft, der Sieg müßte im Lexikon unter dem Wort “unverdient” aufgeführt sein.

Der HSV war leider mal wieder zu doof, ein Tor zu machen. Was da, gerade in der ersten Hälfte, an Großchancen verdaddelt wurde… da flippste völlig aus. Mr. “Ich gebe 100 000% für den HSV” aka. Nistel(unt)rooy hat Dinger vergeben, die hätte meine Omma mi’m Arsch reingemacht. Und die war kein Weltklassestürmer!

Die reichlichen HSV-Ecken blieben leider zu harmlos, geglückte Flanken gab es auch zu wenig. Erst hatten wir kein Glück, und dann… Ihr wißt schon.

Beim Gegentor sahen unsere Herren Innenverteiger, ja Westermannmannmann, ich meine auch Dich, eher teilnahmslos zu. Sieht man ja auch nur selten, so ein Tor vom Stadtrivalen aus nächster Nähe.

Petric gefiel mir sehr gut, nicht nur, weil es Petric ist, Ruud war (mal wieder) eine Enttäuschung, Jaro machte das, was er am besten kann – er lief und lief und lief. Ben-Hatira hätte ich gerne früher unten gesehen, auch, wenn er viel gelaufen ist. Trotzdem kam mir der Wechsel zu spät.

Elia kam zur Halbzeit für Jansen, und spielte mit Schal – so kalt war es eigentlich gar nicht. Spätestens nach diesem Spiel sollte ihm mal bitte jemand sagen, daß er jetzt erst mal so lange keine “Ich bin ja so toll und könnte auch bei den ganz großen Vereinen spielen”-Interviews mehr geben darf, bis er endlich mal Leistung aufm Platz zeigt. Ich sage ihm das auch gerne persönlich.

Übrigens lief bei uns in der ersten Halbzeit sehr viel über rechts, dafür dann in der zweiten Halbzeit sehr viel über links. Auch und vor allem dann, wenn auf der anderen Seite des Spielfelds alles frei war. Äh. Ich hatte das mit dem “Seitenwechsel” ehrlich gesagt anders verstanden.

Zu den Gästen: Sie haben sich heute selbst entlarvt. Als scheinheilig und keinen Deut besser als alle anderen, auch, wenn sie das gerne wären – ganz im Gegenteil.

Der HSV, die Fans im allgemeinen und ich im besonderen wurden nach dem Hinspiel hier, auf Twitter und in diversen gegnerischen Blogs angegangen. Ich fasse mal eben zusammen: Der HSV ist asozial, das wissen wir alle, wir sind alle Schläger und können uns nicht benehmen, was sich u.a. auch in Pyrotechnik und Angriffen auf gegnerische Fans manifestiert.

Um mal nur zwei Aussagen aus meinem eigenen Blog rauszugreifen, verweise ich auf diese Kommentare:

Sparschäler: [...]die spieler und anhänger können stolz auf die grandiose leistung sein, an einem tag ihren verein in den dreck gespielt und geschrien zu haben.[...]
Jekylla: [...]Was Pyro angeht: es mag schicke Folklore sein, dennoch: es ist verboten, es kostet auch den Gastgeberverein Geld und das ist keine besonders ansprechende Art und Weise, Gästeprivilegien wie das Mitbringen aller anderen Feierutensilien zu vergelten.[...]

Heute brannten im Gästeblock zahlreiche Bengalos. Und zwar lange, bevor der St. Adtteilverein auch nur einmal in unserem Strafraum war. Tja. Geht man etwa auch beim Gutmenschenverein nicht sonderlich ansprechend mit den Gästeprivilegien um? Oder waren das am Ende verkleidete HSVer, die die Pyro im Gästeblock abgefackelt haben?

Damit nicht genug: Die Polizei mußte irgendwann in den Gästeblock eindringen, es gab zunächst Prügeleien unter den Fans, später dann mit der Polizei. Bidde?
Ich habe schon viel erlebt – auch damals den massiven Polizeieinsatz im Block von ZSKA Moskau aus nächster Nähe, ich saß schräg drüber. Aber das heute – nun denn. Muß jeder selber wissen. Wenn wir auswärts fahren, dann hauen wir uns allerdings in der Regel nicht gegenseitig aufs Maul…

Eine grandiose Leistung, um den eigenen Verein in den Dreck zu ziehen, erbrachte heute Pliquett. Ja, prima, er durfte sein erstes Saisonspiel machen. Yay! Ja, fein, er hat den Kasten sauber gehalten und das Derby gewonnen. Aber ermächtigt ihn das dazu, Mladen Petric, der ihm nichts getan hat, persönlich widerholt mit dessen Jubel-Geste zu verhöhnen und danach in Kung-Fu-Manier unsre Eckfahne umzutreten?

Ganz ehrlich: Wäre ich Fan des St. Adtteilvereins, mir wäre es peinlich, solch einen Spieler im Kader zu haben. Aber vermutlich ist das ja jetzt “was anderes” und gehört zur Folklore. Is klar. Man stelle sich nur vor, das hätte einer von uns gemacht.

Den versuchten Sturm auf die HSV-Kneipe aufm Kiez und die dabei verletzten Polizisten erwähne ich mal nur der Vollständigkeit halber…

Wenden wir uns lieber etwas tollem zu: Der heutigen Choreo.

Hammer. Die gesamte Nord ergab ein riesiges Bild – so sah das von meinem Platz aus:

Und so insgesamt:


Video von Muddii aka. @AG_HAM

Schön, oder? Geholfen hat’s leider aber auch nicht. Genausowenig wie der großartige Empfang des Mannschaftsbusses. Wir waren auch da – und wäre ich Spieler und hätte in diesem Bus gesessen, der von hunderten Fans und zahlreichen großen Fahnen am Stadion begrüßt wurde – ich hätte Rotz und Wasser zusammengeheult.

Ganz ehrlich, ich könnte jetzt problemlos bis Samstag durchkotzen, so sehr geht mir das alles auf den Sack. Aber ich nehme jetzt einfach mal @MarcusKroeger beim Wort:
Nach der letzten Derbyniederlage ‘77 brachen die goldenen HSV-Jahre an.

Wenn das der Preis ist, den wir noch zahlen mußten, um nächste Saison Meister zu werden – bitte schön. Viel Spaß mit den drei Punkten. Es werden für lange Zeit die letzten gegen uns sein.

Und jetzt alle, auch ich: Aufstehen, Mund abwischen – Sonnabend geht’s weiter.
NUR DER HSV!

14. Feb. 2011

1 Woche. 3 Nordderbys. Besondere Wochen erfordern besondere Maßnahmen. Dachte sich wohl auch das Nudelholz, und drohte “…dann hol’ isch meine Brüda!” Gesagt, getan.

Der HSV schien sich von dieser Drohung allerdings eher weniger beeindrucken zu lassen. Das Spiel in Golfsburg wurde so lala angefangen und dann staaark nachgelassen.

Es ging gut, am Ende steht ein weiteres Einsnull, weitere drei Punkte – aber streckenweise bettelte der HSV wieder mal um den Ausgleich. Gut, daß die Wölfe so schlechte Gastgeber waren und uns diesen Herzenswunsch verwehrten.

Das Einsnull machte wieder mal mein Mladen, schöner Elfer. Überhaupt – schön, daß der HSV mal einen Elfer zugesprochen bekommt!

Sorgenkind ist und bleibt so ein wenig unsre Abwehr. Trotz des Zunull. WestermannmannMANN zeigte wieder mal, wieso er diesen Namen trägt. MANN!! Auch beim Totalausfall von Demel zuckten die Gebrüder Nudelholz vorfreudig zusammen.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn Rost da nicht diesen Riesen-Reflex gegen Grafite gehabt hätte!
Gerüchten zufolge twitterte ich anschließend “Wenn ich groß bin, werde ich Frank Rost heiraten. Ob er will, oder nicht.” – aber sagt davon bloß Petric nix!!

Die guten Nachrichten da hinten: Matjes ist endlich wieder fit. Collo ist zurück, das hat mich gefreut. Immer gut, ihn als Backup zu haben. Mittwoch darf auch Kacar wieder spielen, die lächerliche Rotsperre ist vorbei.

Seien wir ehrlich: Das war kein schönes Spiel vom HSV. Ruud hatte es in der Hand (oder eher auf dem Fuß), den Sack zu zu machen… Hat er aber nicht. Schade eigentlich, es hätte meinen Nerven gut getan.

Aber, sehen wir’s positiv: Der HSV hat mäßig angefangen – und jetzt in den zwei weiteren Nordderbys nach oben noch genug Luft, sich zu steigern.

Von mir aus kann’s losgehen!
NUR DER HSV!

PS: Wer mich die nächsten Tage sucht: Ich bin meistens irgendwo zwischen Hamburg und Berlin im Zug.

7. Feb. 2011

Stell Dir vor, es ist Derby, und der Rasen macht nicht mit…

Ja, ich weiß – es gibt kein schlechtes Wetter in Hamburg, es gibt nur schlechte Kleidung. Ich weiß das – aber sag das mal dem Rasen, der Sommers wie Winters nackich im Stadion rumliegt!
Oder auch nicht liegt – wie Freitag Nachmittag kurz nach 14 Uhr.
rasen

Nedfuller und ich waren beim Training – Schietwetter hin oder her. Aber: Es war sehr sehr nass. Es wäre wohl besser gewesen, nur in Badekleidung und Flipflops zum Training zu gehen, weil dann das Wasser, das vorne in die Schuhe läuft, hinten gleich wieder abfließen kann. Dazu war es aber wiederum zu kalt.

Das Training dauerte rund eine Stunde – und ich war danach nass bis auf die Knochen. Sogar meine Socken waren so nass, als kämen sie frisch aus der Waschmaschine. Meine Kamera war so pitschnass, daß ich streckenweise Angst hatte, sie würde nie wieder trocken werden. Und hinterher durfte ich feststellen, daß durch den Starkregen fast alle Bilder “verwischt” sind. Hmpf.

Es war mein erster Trainingsbesuch beim HSV. Ich fand’s klasse, das würde ich gerne öfter machen. Nach Möglichkeit auch mal bei besserem Wetter. Dann werden auch die Fotos nicht so grauschleierig.
Und die Spieler hätten mehr Spaß. Denn der Einzige, der aussah als hätte er Spaß, war Jaro, der hier irgendwie auch als einer der sieben Zwerge durchgehen würde:

Wobei, bei dem Foto fällt mir ein: Willst Du mit Stil die Straße rocken – nimm die Hose aus den Socken!!

Eigentlich war das Derbywochenende perfekt geplant. Anreise am Donnerstag Abend. Freitag Training, abends zur Eröffnung des Quatsch Comedy Clubs in der neuen Location. Samstag shoppen, Sonntag Derby, Montag vor der Arbeit zurück nach Berlin.

Seit Wochen haben wir alle auf das Derby hingefiebert, der Spannungsbogen war schon fast auf dem Höhepunkt, ich sang den ganzen Tag HSV-Lieder, beim Einkaufen mit HSV-Cap wurde man von den Kassierern angesprochen und dann… PFF! Luft raus. Als hätte einer den Stecker rausgezogen. Schöne Scheiße!

Aber was will man machen, Petrus war wohl einfach nicht nach Derby. Es hat Freitag und Samstag zusammen in Hamburg mehr geregnet, als sonst im Schnitt im ganzen Februar. (49 mm vs. 41,3 mm). Für Zweifler – der Deutsche Wetterdienst hat alle Daten im Netz.

Klar ärgert mich die Absage – schließlich wird die Neuansetzung aller Voraussicht nach unter der Woche sein, man hört immer wieder den 16.2. 18 Uhr. Das ist für einen auswärtigen Fan wie mich natürlich ganz große Scheiße. Erneut hoffen, daß ich Urlaub bekomme, erneut ne Bahnfahrkarte nach Hamburg zahlen, nochmal vor der Arbeit aus Hamburg nach Berlin zurück. Dies um so mehr, als ein paar Tage später mit dem Nordderby dann die nächste Fahrt nach Hamburg ansteht.

Aber: Das ist höhere Gewalt. Wer jetzt schreit, der Rasen sei zu spät verlegt worden, vergißt offenbar, daß noch Anfang dieser Woche ganz Hamburg auf Blitzeis durch die Gegend gerutscht ist. Und auch der alte Rasen hätte derartige Wassermassen wohl nicht aufnehmen können – und ein Fußballspiel mit einem ruhenden Ball geht nunmal auch nicht.

Das Spiel auswärts austragen war ja leider auch keine Möglichkeit – man bringt halt keinen ganzen Schuhladen in ner Schuhschachtel unter. (Ganz davon ab – ich hab im Sportclub auf N3 den Rasen der Gäste gesehen. Überraschenderweise stand auch der Zentimeter hoch unter Wasser. Sehr schön auch Armin Veh zu dem Thema.)

Bei Union Berlin weiß ich, wie das gelaufen wäre – da hätten sich die Fans mit Föhnen, Ventilatoren und Strohhalmen bewaffnet im Stadion getroffen und schwupps! wäre das Derby in trockenen Tüchern gewesen.

Ich bin allerdings schon erstaunt, wie viele Rasenexperten sich in meinem Bekanntenkreis auf beiden Seiten befinden. Waren die alle auf der Baumschule, oder woher kennen die sich so gut mit Grünzeug aus?

Wie ich den verhinderten Derby-Sonntag verbracht habe? Ausschlafen, gemütlich frühstücken und dann wellnessen in der “The Cottage Sauna Ahrensburg”. Das war fast so heiß wie ein Stadtderby. Anschließend hab ich Bananen-Schoko-Muffins und Pizza gebacken. Wer braucht da noch Fußball…? Genau: Ich!

Ich würde vorschlagen, wir lassen jetzt alle mal ein wenig Gras über die Sache wachsen – und starten demnächst nen neuen Anlauf. Notfalls mit Wasserball, Schnorchel und Schwimmflossen.
Und nächstes Mal hoffentlich ohne Vollidioten, die sich aufm Kiez gegenseitig die Rübe einschlagen wollen.

Und alle Rasenexperten gehen jetzt bitte in ihren eigenen Garten, Unkraut jäten.
In diesem Sinne:
NUR DER HSV!

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