Da ist er also wieder, der Spruch von den neuen Besen, die gut kehren. Oennings erstes Spiel als HSV-Cheftrainer, zackbumm! Sechszwo gewonnen. Ja, genau: Sechs! Tore! In! Einem! Spiel!
Unglaublich.
Noch viel unglaublicher: Ich war weder auf dem angestammten Platz im Block, noch vorm Fernseher. Gnaaaaaa.
Schon nach dem Dreinull forderten daher auf Twitter die ersten Ungläubigen ein Stadionverbot für Nedfuller (War auf einer Familienfeier) und mich.
Pffff. Glaubt Ihr denn WIRKLICH, daß ein neuer Trainer aus dem HühnerhaufenSV plötzlich den HaudenanderendieBudevollSV macht? Mannmannmann. Ihr kennt mich wirklich schlecht. Ich hatte die Schnauze voll von hohen Niederlagen, habe die Fußballschuhe geschnürt, die Petric-Maske übergezogen und die Sache selbst in die Hand genommen. Und BÄMM! Hattrick!
Hättet Ihr von der alten Tante Pleitegeiger nicht erwartet, nä? Ha!
Der HSV kann es also doch noch. Nur halt offenbar nicht, wenn ich zugucke – dann genieren sie sich. Vielleicht sollte ich in Zukunft im Stadion wieder zu “Guck mal, wie voll die Tribünen sind… Uiiiii, ist das Banner schön bunt… Huch, ein Eichhörch… Oh, Toooooor!” zurück kehren. Ich hab ja früher schon fast traditionell Tore verpasst. Geschadet hat es damals nicht. Nur mir, die ich immer “Wer war das denn? Wie ist das denn passiert? Ich hab’s nicht gesehen!”-fragend durch den Block hüpfen mußte.
Ich denke mal drüber nach.
Ist Euch eigentlich aufgefallen, daß Mathijsen und Kacar nach dem 5:1 beim Jubel die Hebefigur aus Dirty Dancing imitiert haben? Ich vermute, das liegt am neuen Marketingvorstand.
Die lila Schals werden abgeschafft, man versucht jetzt, mit Repliken beliebter Frauenfilme auf dem Spielfeld mehr weibliche Zuschauer zu gewinnen. Ich habe gehört, beim nächsten Tor kommt eine Szene aus Pretty Woman dran. Ich hoffe ja fast, daß Petric dann die Badewannenszene mit dem Walkman nachspielt. Während des Spiels wäre schließlich zu wenig Zeit, um für genug Wasser und Schaum in der Wanne zu sorgen…
Oh, wir schweifen ab.
Fußball war das Thema! Da ist, ähnlich wie immer mal wieder in der Mode, Retro grade schrecklich angesagt. Magath ist wieder in Wolfsburg, Rangnick geht wieder zu Schalke, Heynckes geht angeblich zurück zu Bayern und leuchtet da mit Uli Hoeneß um die Wette. Das, was allgemein verpöhnt ist, ist im Fußball grade ziemlich hipp: Sex mit dem Ex.
Und mittendrin… der HSV. Der wohl, Oenning hin oder her, für den Sommer einen neuen Trainer sucht.
Mich verunsichert diese Retro-Welle extremst – und ich habe daher diverse Beobachter in Hamburg aufgestellt, die auf Hinweise auf mögliche neue Trainer achten sollen. Wovor ich am meisten Angst hätte, weiß ich dabei noch gar nicht so genau.
Die Zeichen und ihre Bedeutung indes sind klar: Senfgelbes Sacko in der Reinigung, Gummibärchen ausverkauft, der Strafraum umgegraben, weil jemand verhexte Stricknadeln verbuddelt hat? Hilfe, Pagelsdorf kommt zurück!
Es gibt keine Drops mehr, die ältesten Spieler werden gegangen, weil sie nicht mehr auf “Jungs” hören und überall werden Böcke aufgestellt, die umgeworfen werden sollen? Waaaaah, Doll ist wieder da!
Bisher wurden mir allerdings noch keine beunruhigenden Dinge gemeldet. Ich bleibe dran!
Sechszwo. Wahnsinn. Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht. Ob Oenning es tatsächlich geschafft hat, die Handbremse im Kopf der Spieler zu lösen. Oder ob er es nur irgendwie mit etwas Farbe so übertüncht hat, daß der TÜV-Prüfer die alte Rostlaube nicht auf den ersten Blick entlarvt.
Wir werden es rausfinden, es sind ja noch 7 Spiele Zeit. Nicht, daß die neuen Besen dann bald ein Eigenleben entwickeln und uns wieder das Wasser bis zum Hals steht. Wobei… Fäustel ist in Sachen Zauberlehrling ja textsicher.
In diesem Sinne:
NUR DER HSV!