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31. Aug. 2011

Mein Hamburg lieb’ ich sehr
sind die Zeiten auch oft schwer
weiß ich doch: Hier gehör ich her

Da isser also wieder, der letzte Platz. Ich habe ihn nicht vermisst, seit in Hamburg im Januar 2007 zuletzt die rote Laterne brannte – und ich meine Tippspielkarriere an den Nagel hängte.

Ich war am Samstag nicht im Stadion, sondern mit dem Herrn Nedfuller in Berlin im The Dubliner Pub, der Heimat der HSV-Fanszene Berlin. Nett war es da, endlich normale Menschen (in HSV-Trikots), an jeder Ecke ein Fernseher mit dem HSV-Spiel und an der Bar extra ein Fass Holsten. So muß das!

Wir wurden sofort als Neulinge erkannt und nett begrüßt – und nachdem der Herr Nedfuller sogar das zwischenzeitliche Dreizwo gepinkelt hatte, wurde er mehrfach aufgefordert, doch bitte erst noch ein Bier, und danach ein Tor nachzulegen.

Es ist wahnsinnig bitter, wenn es zu Hause nicht ausreicht, drei Tore zu schießen. Es ist bitter, zweimal in Führung zu liegen und trotzdem zu verlieren. Dies um so mehr, als bundesliga.de 7 Torschüsse von Köln gezählt hat – und davon gleich 4 im Tor landeten.
Es ist ärgerlich, daß uns Drobny schon wieder (wie gegen Hertha) durch einen Patzer Punkte gekostet hat.

Dennoch: Auch, wenn das Ergebnis am Ende ein Arschloch war, das Spiel des HSV zeigte erste Ansätze in die richtige Richtung.

Es gab weniger von diesen unsäglichen weiten Bällen nach vorne, die überall landen nur nicht beim eigenen Mann. Es wurde mehr gelaufen (Der Ivica des Tages geht an Skjelbred für 11,53 km). Und die Mannschaft hat, zumindest nach dem zwischenzeitlichen Einszwo, nicht aufgesteckt, sondern gekämpft.

Besonders gekämpft hat in den letzten Tagen Elia – allerdings nicht aufm Platz, sondern um seine Freigabe. Ich frage mich ja immer, wieso man als Profi Tweets wie diesen hier absetzen muß. Ich finde das wahnsinnig unprofessionell!

Und das, nachdem er letzte Woche schon zitiert wurde mit den Worten „Zu Juve würde ich auch zu Fuß gehen.“. In der Zwischenzeit ist er immerhin in Turin angekommen. Mit dem Flugzeug, allerdings. So weite Strecken läuft er ja bekanntermaßen nicht gerne.

Gerade wurde der Wechsel bestätigt – und ich bin darüber regelrecht glücklich. Sehen mochte ich ihn nämlich nimmer. Von der Klappe her ist Elia ein Weltfußballer, aufm Platz kommt dann halt nimmer so viel. Andersrum wär’s irgendwie sympathischer.
Aber so, wie das bei unseren letzten talentierten Abgängen lief, wird Elia jetzt vermutlich in Italien richtig aufdrehen. Wäre ja nicht der erste, der nach seinem Abgang zur alten Form zurück findet.

Aber zurück zum Spiel. Vielleicht ist es sogar ganz gut, daß es keinen Sieg gab – sonst hätten wir uns alle wieder in “Läuft doch, was wollt Ihr eigentlich alle?”-Sicherheit einlullen lassen.
So dagegen ist klar: Es muß was passieren! Dringend. Und zwar schon in der Stadt, um die sogar die Weser einen Bogen macht.

Vielleicht haut Skjelbred dort dann das nächste Ding nicht wieder an die Latte, sondern diesmal ins Tor. Auf Son müssen wir ja leider erst mal 4-6 Wochen verzichten.

Nicht schlecht fand ich den Einstand von Rajkovic. Er scheint mir nicht nur körperlich ein Brecher zu sein – ich sah ihn bei seinem Debüt auch ziemlich häufig mit Frank-Rost-Gedächtnis-Fratze, weil er andere (oder sich selbst) anschrie. Ein Fels in der Brandung, der nebenbei einen eingebauten Wecker hat? Genau das, was wir brauchen! Und daß er nebenbei auch noch Tore macht – um so besser!

Ich würde vorschlagen, wir fahren nächste Woche nach Bremen, bringen Tim Rasen dazu, daß er sich verzweifelt die Haare rauft – und machen dem blöden Abstiegsgespenst einen Knoten ins Bettlaken.
Wer weiß – vielleicht war ja einer aus der Mannschaft genauso genervt von Elia wie ich… und hat ihm vorm Abflug nach Turin die rote Laterne ins Handgepäck geschmuggelt?

Noch heißt es Willst Du Hamburg oben seh’n, mußt Du die Tabelle dreh’n. Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, um das Feld von hinten aufzurollen.

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

22. Aug. 2011

Ich gehöre ja zu den bewundernswerten Menschen, die unangenehme Dinge prima verdrängen können. Ganz ehrlich, das Sechsnull in München aus der letzten Saison – es liegt irgendwo in der hintersten Ecke meines Hirns und verstaubt. Ich war überrascht, als ich irgendwann dieser Tage davon las – ich wußte es schlicht nicht mehr.

Langsam wird der Berg an Fußballergebnissen, die ich schlichtweg ignoriere, allerdings unübersehbar.
Aber von vorne.

Man fuhr also nach München und hatte eigentlich nix zu verlieren. Umbruch, Ihr wisst schon. Unten drin stand man eh schon, man konnte eigentlich nur gewinnen. Dachte ich.

Das, was dann kam, verdient kaum die Bezeichnung “Fußball”. Zumindest nicht das, was auf Seiten des HSV geschah.

Einsatz? Leidenschaft? Engagement? Willen? Komplette Fehlanzeige.

Obwohl Oenning vor dem Spiel auf (Ja, sorry, Taktik-Blabla.) Stevensive umstellte – 4 hinten, 4 in der Mitte, und vorne 2 mit der Hoffnung, den Ball irgendwie ins Tor zu wünschen – war der HSV hinten löchriger als ein Schweizer Käse.

Unsere Abwehr, ach was, unsere ganze Mannschaft, war kein Hühnerhaufen – das war eine riesige, verdammte Legebatterie.

Nach 90 Minuten fragte ich mich ernsthaft, ob der HSV überhaupt irgendwann mal aufs gegnerische Tor geschossen hatte (Ja, laut Bundesliga.de 4mal. Vermutlich ist da irgendwer ausgerutscht und hat den Ball verloren.) bzw. ob der HSV überhaupt irgendwann mal den Ball hatte (38,3 % Ballbesitz. Ich geh’ mal eben weinen.).

Kinners, es ist keine Schande in München zu verlieren. Auch und gerade nicht nach dem so oft zitierten Umbruch (Schon jetzt mein Unwort der Saison.). Aber, und da sind wir uns hoffentlich einig: Man sollte zumindest irgendwann mal so getan haben, als wolle man es verhindern.
Das, was der HSV da gezeigt hat, war keine Schande – das war eine Vollkatastrophe.

Ich weiß nicht wirklich, wieso die da aufm Platz standen wie das Kaninchen vor der Schlange – es gab eigentlich nichts zu verlieren. Außer Selbstvertrauen.
Das war allerdings offenbar zum Anpfiff der Partie schon nicht vorhanden – und mit jedem Gegentor schwand es noch mehr.

Ich habe ja bekanntermaßen keine Ahnung vom Fußball. Aber… Macht es wirklich Sinn, eine junge Mannschaft, die sich noch nicht gefunden hat, eine Mannschaft, die durch Turniere, Verletzungen und Last-Minute-Käufe keine komplette Vorbereitung gemeinsam bestritten hat und sich daher noch nicht wirklich eingespielt zu haben scheint, in drei Spielen drei unterschiedliche Systeme spielen zu lassen?

Sollte man sich nicht eher so ein “Allerweltssystem” zulegen, das immer geht, und das pauken, und erst wenn das sitzt, ein zweites ausprobieren?

Ich möchte das, auch wenn es weit hergeholt scheint, mal mit meinem Studium vergleichen. Ich habe Jura studiert und war darin in etwa so erfolgreich wie der HSV zuletzt in München. Aber ich habe dieses verdammte Staatsexamen bestanden – und zwar, weil sie uns im Rep was sehr logisches beigebracht haben: Grundlagen schaffen!
Wenn ich das Grundgerüst verstanden habe und beherrsche – dann kann mir so wahnsinnig viel nicht passieren. Klar, ich mache dann kein Prädikatsexamen, aber ich falle halt (im Optimalfall) auch nicht durch.

Ähnlich sehe ich das beim HSV. Grundlagen schaffen. EIN System einstudieren, am besten eines, für das ich die passenden Spieler habe. Von mir aus auch hinten dichtmachen, vorne hilft der liebe Gott. Es wäre nicht das erste Mal, daß sich der HSV durch die Bundesliga unentschiedent.

Stattdessen: Fünfnull. Platz 17. 1 Punkt. 3:10 Tore.
Und nächste Woche kommen die Kölner, die rote Laterne im Gepäck.

Aber zurück zum Spiel, einen hab ich noch.

Ich habe, wie erwähnt, keine Ahnung vom Fußball. Aber… Ich habe die Auswechslungen nicht verstanden.

Das mag jetzt nicht immer 100% zutreffen – aber immer, wenn Oenning Tesche bringt, denke ich automatisch “Ah, er will das Ergebnis halten”. Weil, seien wir ehrlich – wir haben offensivere Spieler im Kader.

Als Oenning dann beim Stand von Viernull nicht nur Tesche, sondern auch Kacar brachte, fiel ich komplett vom Glauben ab.
Ergebnis halten? Wirklich?? (Hat ja übrigens prima geklappt. Bis zum Fünfnull.)

Wenn eh schon (fast) alles zu spät ist – wieso wirft man dann nicht alles nach vorne, was man hat? Wieso bringt man nicht Leute wie Berg und Skjelbred, in der Hoffnung, daß irgendwann ein blindes Huhn auch mal das Tor der Bayern findet? Wieso kam Elia erst 4 Minuten vor Schluß? Wieso blieb Castelen auf der Bank?

Die “Die sind aber nicht eingespielt”-Karte kann Oenning da kaum ziehen – auf dem Platz sah es aus, als hätte er wahllos 11 Leute von der Tribüne geholt, die sich noch nie zuvor gesehen hatten, und ihnen ein Trikot übergestreift.

Ganz ehrlich – wenn der Zeugwart oder der Busfahrer in der Lage sind, einen Ball Richtung Tor zu schießen – DANN WECHSELT MEINETWEGEN DIE EIN!

Ich bin niemand, der nach 3 Spieltagen schon “Abstiegskampf” schreit oder den Kopf des Trainers fordert.
Es ist meines Wissens noch kein Verein nach drei Spieltagen abgestiegen, dann werden wir es auch nicht tun.

Aber, klar ist doch auch: Wir müssen jetzt ganz schnell da unten raus. Es muß jetzt schnell was passieren, denn auch, wenn ich am 3. Spieltag noch sehr entspannt bin und der Rückstand gering ist – am 5., 6. oder 7. Spieltag wird der Abstand aufs rettende Ufer (aka gesichertes Mittelfeld) eben größer.

Und unter Umbruch, so hoffe ich, verstehen die handelnden Parteien nicht den Aufbruch in eine neue Liga – in die, die wir nie kennenlernen wollten.

Aber, lassen wir die Panikmache und sehen’s positiv: Letzte Saison war es noch ein Sechsnull in München, diese Saison “nur” ein Fünfnull.
Wenn das so weitergeht, spielen wir schon 2016 in München Nullnull!

Machen wir also das, was wir neuerdings ständig nach Abpfiff tun müssen:
Aufstehen, Mund abwischen, weitermachen.

Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV.

16. Aug. 2011

Am Samstag um 14.08 Uhr war es so weit: Ich schob endlich wieder meine Dauerkarte in das Lesegerät an der Arena. Es blinkte kurz grün, das Drehkreuz ließ mich passieren – und da war sie endlich wieder, meine Arena. 91 Tage ohne einen Besuch in meinem Wohnzimmer waren definitiv zu viel!

Wir stehen trotz Abwandergedanken auch diese Saison in 22C. Mal sehen, ob das dieses Mal reibungslos von Statten geht. Im zur Begrüßung ausgeteilten Flugblatt stand immerhin was von gegenseitigem Respekt und bedingungslosen Support. Vermutlich gilt das aber nur bis zur nächsten Boykottaktion.

Den Umbruch erkannte man auch im Stadion: Die Box über unsrem Block ist repaiert! Letzte Saison war da ein Wackelkontakt, sie ging ständig an und aus.

Einen weiteren Umbruch glaubte ich auf der Anzeigentafel zu erkennen – und bewies damit, wie sinnvoll die Werbeeinblendungen dort sind. “Guck mal, das ist ja nett – V*ltaren grüßt die Verletzten!” – “Das gab’s letzte Saison auch schon.” – “Oh.”

Und dann ging’s auch schon los. Voller Erwartungen. Gegen den Aufsteiger aus Berlin sollte man doch eigentlich besser bestehen können als gegen den Meister, dachten wir.
Tja.

Ja, ich weiß. Umbruch, junges Team, vier Neue in der ersten Elf, davon zwei zum ersten Mal.
So weit, so klar.

Aaaaber.
Es klappte auf dem Spielfeld wenig bis gar nix. Der Hühnerhaufen in der Abwehr besteht fort, im Mittelfeld gehen die Bälle verloren und der Angriff (Ja, mein Mladen!) war über weite Strecken quasi unsichtbar.

Die wenigen Situationen, in denen der HSV den Ball mal über mehrere Stationen laufen ließ (Wie vorm Einsnull bis zu Sons verunglücktem Torschuß, der eher ein unfreiwilliger Pass zu Petric war), sahen dann schon fast nach Fußball aus.
Diese Situation führte zwar nicht direkt zu einem Tor, aber zu einem Elfmeter. Ich muß gestehen, nach dem Pfiff sackte mir kurzfristig das Herz in die Magengegend, aber während die Herren neben mir noch diskutierten, wer jetzt schießt, war mir das längst klar: Mladen “Ich will ein Tor von Dir!” Petric.

Auch, wenn er sonst nicht weiter auffiel (Ja, nicht mal mir.) – der Elfmeter saß. Zackbumm, einsnull.
Jetzt wußten wir auch endlich, daß uns das Tüddelband auch diese Saison erhalten blieb.

Daß Torun (“Ausgerechnet!”, wie es in der Spielberichterstattung dann natürlich hieß) kurz vor der Pause noch das Einseins machte – irgendwie typisch. Zumindest gegen Hertha.

Am Ende der Halbzeitpause beschloss Nedfuller dann, nicht mehr zu meckern. Den ersten Pöbler schluckte er noch runter – nach zehn Minuten in Halbzeit zwei gab er komplett auf. Es ging einfach nicht.

Sprechen wir mal eben über Elia: Da ging wieder nicht viel zusammen. Und dennoch spielt er von Beginn an, obwohl mir Jansen derzeit klar besser scheint. Stellt Oenning ihn auf, um ihn ins Schaufenster zu stellen, in der Hoffnung, daß doch noch jemand richtig viel Geld hinlegt?
In der Vorbereitung sah es zwischenzeitlich so aus, als würde Elia-technisch doch alles gut. Jetzt bleibt er leider wieder weit hinter dem zurück, was er eigentlich kann. Nur – wieso?

Töre lief wieder und lief. Wenn auch wieder streckenweise sinnlos. Aber gut, der ist erst 19, der muß vielleicht auch noch einiges lernen. “Erst denken, dann loslaufen”, oder so.
Die Laufleistung hätte mich interessiert, im Vergleich zum Dortmundspiel. Aber irgendwas lief da wohl in der Auswertung schief, es scheint keine Zahlen aus Hamburg zu geben.

Westermannmannmann erweckte mal wieder den Eindruck, als schaue er gern Fußball. Er stand besonders gerne daneben und guckte zu, wenn Hertha Richtung Tor unterwegs war. Vielleicht hätte er einfach um ein Tribünenticket bitten sollen?

Auch Son, der Ballermann der Vorbereitung, war wie so viele andere über weite Strecken unsichtbar. Bis er plötzlich, aus heiterem Himmel, son geiles Tor machte.

Geholfen hat’s leider nicht – pünktlich zum Schluß fiel das zwozwo. Späte Gegentore haben gegen Hertha ja leider Tradition.

Was bleibt, ist ein Unentschieden gegen einen Aufsteiger – und die Erkenntnis, daß noch viele Baustellen offen sind. Und, wie Jansen in der Sportschau sagte: Umbruch hin oder her – da stehen diverse Nationalspieler aufm Platz, der HSV war auch letzte Saison erstklassig. Da muß mehr gehen!

Zumal man an dieser Stelle ja wieder Grüße Richtung dreimal Aluminium schicken muß – es hätte auch noch schlimmer ausgehen können! Hertha war schlichtweg schneller und weiter als wir.

Vielerorts spricht man daher auch jetzt schon vom Abstiegskampf und fordert den Kopf des Trainers – das ist mir dann doch etwas zu viel Aktionismus. Ich bin lieber nach dem zweiten Spieltag aufm Relegationsplatz als nach dem 34., ehrlich gesagt.
Das rüttelt sich schon noch zurecht, es wird halt ein wenig dauern.

Dennoch: Daß die Ergebnisse der Vorbereitung nicht zählen, ist klar. Was ich aber nicht verstehe: Da sah es auch wesentlich besser aus. Da wirkte es, als hätte der Trainer einen Plan – und die Mannschaft wüsste davon und handelt danach.
So sieht es JETZT nicht mehr wirklich aus.

Wieso lief es im Liga-Total-Cup gegen Bayern so gut, wieso kamen die Bälle an, klappten die Spielzüge – und jetzt geht nix mehr?

Egal, woran es lag: Am Samstag geht’s nach München. Bayern können die Jungs ja trotz Umbruch, das haben sie vor kurzem gezeigt.

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV.

PS: Es gab auch was schönes im Stadion: Es war Fahnentag! Wie das aussah, kann man hier ein wenig erahnen.

8. Aug. 2011

So, da ist sie also, die neue Bundesliga-Saison. Freitag kurz vor Anpfiff war ich fast ein wenig ergriffen – es war so, als würde ich einen alten Freund, der lange nicht im Lande war, endlich wiedersehen.

Aus diesem Anlaß war ich in sehr netter Gesellschaft mittags beim Griechen essen – und wäre beinahe das Opfer einer hinterhältigen Attacke geworden. In der Speisekarte standen die Biersorten nur beim Flaschenbier, ich bestellte unbekümmert (550 km Entfernung sollten ja wohl reichen!) ein Pils vom Fass. Erst, als die Bedienung sich zum Gehen wandte, roch ich den Braten. “Moment mal, ist das B*cks?” – “Ja.”

Noooaiiiiiiin! Ich habe dann erst schockiert ab- und später neu bestellt. Ein gefahrenloses regionales Export. Puh. Grade noch mal gut gegangen…

Wenig später erlegte ich beim Essen mit bloßen Händen eine Wespe. Sorry Kinners, aber wenn IHR auf meinem Essen sitzen würdet, würde ich Euch auch unsanft auf den Hinterkopf hauen, da hört der Spaß echt auf!

Ich nahm das dann einfach mal als gutes Omen, daß wir Dortmund schlagen würden – denn alles, was gelb-schwarz ist, ist mir in etwa gleich unliebsam. Bienen, Wespen, Hummeln, Dortmund-Trikots…

Im Radio sagte die Nachrichtensprecherin dann auch noch was von “Die Nervosität bei Schwarz-Gelb wächst” – Ha!, dachte ich, die Dortmunder haben die Hosen gestrichen voll!

Und dann… endlich! Anpfiff. Die ersten Minuten sahen sogar fast noch so aus, als liefe beim HSV halbwegs was zusammen.

Dann fiel in der 17. allerdings schon das 1:0 – und unsere Abwehr machte spätestens dann da weiter, wo sie in der letzten Saison aufgehört hatte: Sie verwandelte sich schlagartig in einen Hühnerhaufen.

Wobei, vermutlich habe ich einfach die Pressemeldung verpasst, daß der HSV jetzt auf dem Spielfeld Werbung für die bald startende neue Staffel “Die Alm” macht? Dann fände ich so einen Hühnerhaufen ja sogar recht passend…

Nach dem Einsnull fiel irgendwie alles auseinander. Hinten klappte nix, nach vorne nicht viel, und ich bepöbelte abwechselnd den Kommentator (B*rtels) und meinen speziellen Freund auf dem Spielfeld.

Zur Halbzeit stands dann zwonull. Ihr kennt mich: Ich bin eher von der “Dann wechseln wir jetzt eben den Hühnerhaufen gegen die Abwehr und schießen noch drei”-Truppe. Daher ärgerte mich auch die SMS von meinem alten Stadion-Kumpel B., der sich nach langer Abstinenz mal wieder ins Stadion verirrt hatte “Wenigstens fangen wir jetzt 15 Minuten keine Tore!”

Egal, ich glaubte jedenfalls trotzdem weiter an meinen HSV. Dieses mit-frischem-Mut-aus-der-Kabine-das-Spiel-drehen hat dann allerdings nur so leidlich geklappt. Und auch maximal bis zum dreinull.

Gut, als dann in der Schlußphase Tesche kam, um Gelb-Rot für Kacar zu vermeiden, da fragte ich mich schon… Wäre es nicht sinnvoller, alles nach vorne zu werfen und den Wikinger (Skjelbred. Und nein, nicht nur, weil ich ihn gerne sehen wollte…) zu bringen?
Daß “ausgerechnet” jener Tesche dann wenig später das Dreieins machte… Nun denn, ich kann ja auch mal irren, nä?

Dreieins beim Meister – kann man mal machen, hätte schlimmer enden können. An dieser Stelle auch einen Gruß an den Pfosten!

Unterm Strich bleiben beim HSV diverse Baustellen bestehen, bis Samstag muß da noch einiges passieren. Zum Beispiel muß der Hühnerhaufen weg, und das ganz dringend. Alternativ hoffe ich dann auf ein Remake von “Die Burg” – mit Wassergraben und Schutzmauer ums HSV-Tor…

Da fehlte mir Rost irgendwie schon sehr. Ich glaube, der hätte sich spätestens nach dem Zwonull Messer und Gabel ins Tor kommen lassen und die sogenannte Abwehr mit Haut und Haar verspeist. Drobny fuchtelbrüllte zwar zwischenzeitlich auch, wirkte dabei aber nicht ansatzweise so bedrohlich wie Fäustel.

Aber, und das muß man ja heutzutage schon positiv erwähnen: Nach dem dreinull verstummten weder die Gesänge aus dem Gästeblock, noch schien sich die Mannschaft aufzugeben. Das war nicht immer so!

Und: Bisher hat keiner die Niederlage auf die WM diesen Sommer geschoben… das ist ja auch schon mal was wert ;-)

Es ist ja auch nicht alles schlecht. Na ja. Zumindest nicht so schlecht wie schon wieder alle sagen.
Positiv(er als sonst) erwähnen muß man beispielsweise diesmal Elia, es war zwar bei weitem nicht alles sinnvoll oder erfolgversprechend – aber er lief zumindest schon mal viel. Vielleicht hat er neuerdings auch eine Klausel im Vertrag, die ihm Kilometergeld verspricht? Man weiß es nicht.
Schnell war er obendrein: Laut bundesliga.de war er mit 32,7 km/h schnellster Mann auf dem Feld! Er ackerte auch nach hinten – und wurde Gerüchten zufolge sogar hinten als Linksverteidiger gesichtet. Wo Aogo in dieser Zeit war, ist allerdings weiter ungeklärt. Entweder, der war gerade ein Tor pinkeln, oder er schmierte sich ein Brötchen mit Nuss-Nugat-Creme.

Begeistert bin ich nach wie vor von Töre. Er lief und lief und lief. Fast möchte ich ihm den goldenen Ivica am Bande verleihen. Aber nur fast: Rincon lief noch mehr. 11,1 km vs. 11,6 km, um genau zu sein. Dennoch: Von Töres Einsatz könnte sich so mancher eine Scheibe abschneiden!

Bevor beim HSV jetzt aber Töre-Sandwiches auf die Speisekarte kommen, hoffen wir einfach mal, daß am Samstag alles gut wird. Schließlich bin ich dann wieder dabei, Nudelholz inklusive.

In diesem Sinne:
Aufstehen, Mund abwischen, weitermachen.
NUR DER HSV!

3. Aug. 2011

In weniger als 48 Stunden beginnt endlich wieder die Fußball-Bundesliga – Zeit, mal einen Blick in die Zukunft zu werfen. Weiterlesen auf eigene Gefahr – beschwert Euch bitte nachher nicht bei mir, wenn die Spiele nicht mehr spannend sind, weil Ihr schon wisst, was passiert!

1. Spieltag
Der HSV eröffnet in Dortmund am Freitagabend die neue Saison. Überraschung für Klopp & Co.: Die murksigen Auftritte des HSV in den letzten Testspielen und im DFB-Pokal waren nur gespielt! Die Herren in Schwatz-Gelb sind völlig überfordert – und gehen mit 0:5 baden.
Son nach dem Spiel zur wartenden Presse: “Endlich durfte ich wieder zum Frisör! Damit ich nicht mehr das Tor treffe und ständig den Ball verliere, hatte ich mir eine Matte bis über die Augen wachsen lassen. Jetzt darf ich endlich wieder zeigen, was ich kann – und habe eine vernünftige Frisur!”

Montag nach dem Bundesliga-Auftakt:
Beim HSV trifft ein großes Paket aus Berlin ein. Inhalt: die drei Punkte und ein Begleitschreiben. “Viel Spaß damit, wir haben Angst um unser Torverhältnis.”

3. Spieltag
Der HSV fährt nach München. Als Töre, Petric und Son ihm nach 3 Minuten schon 3 Tore eingeschenkt haben, küsst Neuer verzweifelt das Wappen auf seiner Brust. Lieber von den Ultras zerrissen, als von diesem HSV abgeschossen werden!

4. Spieltag
Der Effzeh aus Köln kommt nach Hamburg. Da die Kölner ihr Bier nur in kleinen Gläschen trinken, serviert der HSV auch die Tore heute in geringen Dosen: Alle Viertelstunde eins. Endstand: 6:0. Das Tüddelband beginnt, auszuleiern.

5. Spieltag
Entgegen aller Verlege-Versuche – das Topspiel am Abend bleibt das Nordderby in der verbotenen Stadt. Aus Angst vor einer Klatsche zur Primetime füllt Tim Rasen sein Tor bündig mit Papierkugeln. Dumm gelaufen: Er hat irgendwo darunter seinen Kamm verloren. Während er bei der Suche hektisch das Papier aus dem Tor wühlt, ballern ihm Petric, Guerrero und Son die Solariumsbräune aus dem Gesicht.

Natürlich weiß ich auch, was an den weiteren Spieltagen passiert – ich will Euch die Spannung aber nicht völlig nehmen.

Ich hoffe auf eine tolle Saison für uns alle – wir sehen uns hoffentlich im Stadion!

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

PS: Wer außerdem wissen möchte, was ich von Oenning halte – Volker vom Tinneff-Blog hat mir diese und andere Fragen gestellt.

1. Aug. 2011

Diese Sommerpausen sind einfach nichts für mich.
In den vergangenen Wochen habe ich ausgiebig (und teilweise zum Leidwesen meiner Twitter-Timeline und Facebook-Freunde) meiner Tierbaby-Leidenschaft gefrönt. Das Problem dabei: Sobald ich nüüüdliche Heuler, puschelige Kätzchen oder tapsige Giraffenkinder sehe, fange ich unkontrolliert an zu quietschen.

Mehr Gegensatz zu Pöbeln, Bier trinken und HSV-Schal schwingen geht kaum. Daher wurde es Zeit, meine Prioritäten wieder in normale Bahnen zu lenken – ich brauchte Fußball!

Also wagte ich mal wieder was Neues – und begann die Saison mit dem HSV auswärts im DFB-Pokal.
Dazu muß man wissen, daß meine DFB-Pokal-Bilanz schlechter nicht sein könnte: 2 Spiele, 2 mal ausgeschieden.

Aber hey, Oldenburg, Fünftligist – das schien irgendwie idiotensicher.

Also wurden Samstag wieder HummelHummel, Nudelholz und Glückssocken geschultert und auf ging’s ins Marschweg-Stadion.

Neben Herrn Nedfuller war dort die halbe HSV-Timeline am Start: @HerrEberhardt, @ZeMadl, @Duedey und @HeideJensinger. Auch @Stilroutine (formerly known as @hsvswn) und @HSVCologne waren vor Ort – wenn auch nicht bei uns.

Wir planten einen lustigen Fußball-Nachmittag – und einen gemütlichen AUS!WÄRTS!SIEG! – möglichst hoch und ungefährdet.

Da hatten wir allerdings die Rechnung mal wieder ohne den HSV gemacht. Die Herren Rothosen dachten wohl, so nem Fünftligisten könne man auch mit angezogener Handbremse begegnen.

Ob das jetzt Arroganz war, Faulheit – oder einfach nur Sparsamkeit angesichts der aktuellen Spritpreise sei dahingestellt – Fakt ist: Es wäre beinahe nach hinten losgegangen.

Aber von vorn.
Es war das erste Spiel nach dem vielzitierten Umbruch. Kein Rost, kein Zé, kein Ruud. Stattdessen Namen wie Töre und Mancienne.
In den Testspielen hatte das ja alles schon ganz okay ausgesehen – in Oldenburg dagegen… Nun ja.

Trotz Umbruch ist nicht alles neu – Ziel der meisten Pöbeleien (auch vom gesamten Block um mich herum) war nach wie vor Westermannmannmann.
Ja, klar – er machte das Einsnull. Aber er verschuldete halt auch das Einseins.

Es war leider wieder viel Gestocher, viele Fehlpässe, viele unnötige Ballverluste. Es waren lustlos und schlecht geschlagene Flanken, und Ecken, die man ihnen hätte um die Ohren hauen wollen.

Son war meilenweit von seiner Vorbereitungsform entfernt (und könnte übrigens auch mal wieder zum Friseur, aber das ist ne andere Geschichte).
Petric spielte über weite Strecken so unscheinbar, daß selbst ich ihn kaum wahrnahm.

Positiv möchte ich Töre hervorheben – er schien extrem engagiert, über ihn lief sehr viel nach vorne. Das würde ich gerne in Zukunft von allen sehen.

Echte Chancen für den HSV gab es kaum, dafür schien die Abwehr mal wieder nicht ganz dicht zu sein.

Kurzum: Um ein Haar wäre der Marschweg für uns zum Arschweg geworden. Wenn nicht der uns den Hintern gerettet hätte, der es immer tut: mein Mladen.

Ein Zwoeins bei einem Fünftligisten ist sicherlich nichts, worauf man sonderlich stolz sein könnte. Schon gar nicht, wenn man so unkonzentriert ans Werk ging.
Ich hoffe, Oenning findet jetzt die passenden Worte – oder lädt mein Nudelholz und mich zum Abschlußtraining vorm Dortmund-Spiel ein.

Obwohl mich das Spiel Nerven gekostet und mir diverse graue Haare beschert hat – schön, daß endlich wieder Fußball ist! Ich hatte ihn sehr vermisst.

Das Marschweg-Stadion war mein bisher kleinstes Stadion – ich kenne das ja gar nimmer, diese winzigen Tribünen, kaum Sitzplätze, VIP-Karten-Verkauf am Kartenhäuschen (20 Euro, ermäßigt nicht möglich), Dixieklos statt Toilettentrakt.

Vergessen wird man uns dort vermutlich nicht so schnell. Zumindest nicht die Crew vom Getränkestand. Es gab für die gesamte Gästekurve nämlich nur einen Bierzapfhahn, dort herrschte überraschenderweise Ausnahmezustand.

Ebensowenig vergessen wird uns wohl die lokale Bank, die als Sponsor ein Fahrrad unters Volk bringen wollte – dazu wurden mehrere Bälle mit Nummern in diverse Fanblöcke geworfen, wer den mit einer bestimmten Nummer fing, hatte das Rad. Der Ball, der zu uns in den Block flog (Er hatte keine Gewinnernummer, aber das hätte wohl auch keinen Unterschied gemacht), wurde postwendend zurück gepritscht. Es entstand ein munteres, minutenlanges Volleyball-Spiel zwischen Ordnern, Balljungen und Gästekurve – sehr zur Freude der anwesenden Fotografen.

Aber auch ich werde das Marschweg-Stadion nicht vergessen. Der dortige Stadionsprecher ist nämlich kein geringerer als Dieter-Thomas Heck! Oder zumindest dessen stimmlicher Zwillingsbruder.
In diesem Sinne: Der VfB Oldenburg ist raus, bitte nicht mehr wiederwählen!

Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

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