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31. Aug. 2011

Mein Hamburg lieb’ ich sehr
sind die Zeiten auch oft schwer
weiß ich doch: Hier gehör ich her

Da isser also wieder, der letzte Platz. Ich habe ihn nicht vermisst, seit in Hamburg im Januar 2007 zuletzt die rote Laterne brannte – und ich meine Tippspielkarriere an den Nagel hängte.

Ich war am Samstag nicht im Stadion, sondern mit dem Herrn Nedfuller in Berlin im The Dubliner Pub, der Heimat der HSV-Fanszene Berlin. Nett war es da, endlich normale Menschen (in HSV-Trikots), an jeder Ecke ein Fernseher mit dem HSV-Spiel und an der Bar extra ein Fass Holsten. So muß das!

Wir wurden sofort als Neulinge erkannt und nett begrüßt – und nachdem der Herr Nedfuller sogar das zwischenzeitliche Dreizwo gepinkelt hatte, wurde er mehrfach aufgefordert, doch bitte erst noch ein Bier, und danach ein Tor nachzulegen.

Es ist wahnsinnig bitter, wenn es zu Hause nicht ausreicht, drei Tore zu schießen. Es ist bitter, zweimal in Führung zu liegen und trotzdem zu verlieren. Dies um so mehr, als bundesliga.de 7 Torschüsse von Köln gezählt hat – und davon gleich 4 im Tor landeten.
Es ist ärgerlich, daß uns Drobny schon wieder (wie gegen Hertha) durch einen Patzer Punkte gekostet hat.

Dennoch: Auch, wenn das Ergebnis am Ende ein Arschloch war, das Spiel des HSV zeigte erste Ansätze in die richtige Richtung.

Es gab weniger von diesen unsäglichen weiten Bällen nach vorne, die überall landen nur nicht beim eigenen Mann. Es wurde mehr gelaufen (Der Ivica des Tages geht an Skjelbred für 11,53 km). Und die Mannschaft hat, zumindest nach dem zwischenzeitlichen Einszwo, nicht aufgesteckt, sondern gekämpft.

Besonders gekämpft hat in den letzten Tagen Elia – allerdings nicht aufm Platz, sondern um seine Freigabe. Ich frage mich ja immer, wieso man als Profi Tweets wie diesen hier absetzen muß. Ich finde das wahnsinnig unprofessionell!

Und das, nachdem er letzte Woche schon zitiert wurde mit den Worten „Zu Juve würde ich auch zu Fuß gehen.“. In der Zwischenzeit ist er immerhin in Turin angekommen. Mit dem Flugzeug, allerdings. So weite Strecken läuft er ja bekanntermaßen nicht gerne.

Gerade wurde der Wechsel bestätigt – und ich bin darüber regelrecht glücklich. Sehen mochte ich ihn nämlich nimmer. Von der Klappe her ist Elia ein Weltfußballer, aufm Platz kommt dann halt nimmer so viel. Andersrum wär’s irgendwie sympathischer.
Aber so, wie das bei unseren letzten talentierten Abgängen lief, wird Elia jetzt vermutlich in Italien richtig aufdrehen. Wäre ja nicht der erste, der nach seinem Abgang zur alten Form zurück findet.

Aber zurück zum Spiel. Vielleicht ist es sogar ganz gut, daß es keinen Sieg gab – sonst hätten wir uns alle wieder in “Läuft doch, was wollt Ihr eigentlich alle?”-Sicherheit einlullen lassen.
So dagegen ist klar: Es muß was passieren! Dringend. Und zwar schon in der Stadt, um die sogar die Weser einen Bogen macht.

Vielleicht haut Skjelbred dort dann das nächste Ding nicht wieder an die Latte, sondern diesmal ins Tor. Auf Son müssen wir ja leider erst mal 4-6 Wochen verzichten.

Nicht schlecht fand ich den Einstand von Rajkovic. Er scheint mir nicht nur körperlich ein Brecher zu sein – ich sah ihn bei seinem Debüt auch ziemlich häufig mit Frank-Rost-Gedächtnis-Fratze, weil er andere (oder sich selbst) anschrie. Ein Fels in der Brandung, der nebenbei einen eingebauten Wecker hat? Genau das, was wir brauchen! Und daß er nebenbei auch noch Tore macht – um so besser!

Ich würde vorschlagen, wir fahren nächste Woche nach Bremen, bringen Tim Rasen dazu, daß er sich verzweifelt die Haare rauft – und machen dem blöden Abstiegsgespenst einen Knoten ins Bettlaken.
Wer weiß – vielleicht war ja einer aus der Mannschaft genauso genervt von Elia wie ich… und hat ihm vorm Abflug nach Turin die rote Laterne ins Handgepäck geschmuggelt?

Noch heißt es Willst Du Hamburg oben seh’n, mußt Du die Tabelle dreh’n. Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, um das Feld von hinten aufzurollen.

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

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