Seit der HSV sich gestern über 120 Minuten ins Achtelfinale des DFB-Pokals gezittert hat, habe ich die grauen Haare überfärbt, mit dem Bügeleisen die Falten geglättet und in einem Jungbrunnen gebadet. Leider ohne Erfolg – ich bin mal wieder um Jahre gealtert.
Ja, man kann das alles als Service sehen – die armen Trierer haben selten so ne volle Hütte und in der vierten Liga sicher auch selten so nen großen Gegner und überhaupt, beim HSV, da bekommt man noch richtig Spielzeit für sein Geld!
Und trotzdem: MACHT DAS BITTE NIE WIEDER MIT MIR!!
DFB-Pokal, zweite Runde, Viertligist – da denkt man ja gerne “Och, die hau’n wir wech!”. Eigentlich.
Aber während wir in der ersten Runde bei Oldenburg scheiße spielten und wenigstens in Führung gingen, um dann den Ausgleich zu kassieren… haben wir in der zwoten Runde scheiße gespielt und nach 10 Minuten erstmal ein Gegentor kassiert.
Ich will mich jetzt gar nicht näher über einzelne Spieler aufregen, Ihr wisst schon, der Blutdruck, mein Herz, die grauen Haare.
Aber meine Fresse, war das bitter.
Und das gute, alte “Mein Mladen wird’s schon richten” konnte ich mir sonstwo hinschmieren – den hatte Fink nämlich in Hamburg gelassen, zusammen mit Kacar und Töre. Riskant, meiner Meinung nach – ich hätte ihn wenigstens gern als “Lebensversicherung” auf der Bank gewusst.
Wenn ich jetzt aus dem Stehgreif die Startelf aufschreiben sollte – ich könnte es nicht. Es gibt Spieler, die habe ich gefühlt zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit wahrgenommen. (Ja, auch Sie, Herr Berg!)
Ich glaube, nur wenige Torschreie waren erlösender, als der nach dem Einseins durch eben jenen Berg. Endlich hat er mal wieder getroffen – er dachte sich wohl auch, wenn das Tor nicht zum Berg kommt – muß der Berg eben eins schießen. Puh.
Nach dem Tor meldete sich auf Twitter ein “Schuldiger”: @kieliscalling hat in der Zeit, in der es fiel, seine Geschirrspülmaschine ausgeräumt.
Ich habe ja vieles, ich kann Torbrote schmieren, Tore pinkeln, die HummelHummel kann eh alles – aber verdammt, ich spüle von Hand! Das HSV-Schicksal konnte ich also nicht beeinflussen.
Daher verstrich die Spielzeit unbejubelt, es wurde später und später, das Spiel aber nur nuancenweise besser. Um nicht zu sagen: Immer, wenn Trier am Ball war, biss ich in die Tastatur vor Angst.
Ich weiß nicht, wo unsere Abwehr war – auf dem Platz schien sie nicht zu sein. Es lief überhaupt nichts zusammen, es war die Pest in roten Hosen.
Ich saß da so vorm Fernseher, passenderweise am Weltnudeltag (!), und schwenkte das Nudelholz wie andere ihre Fahnen. Ich hätte es dem ein oder anderen HSVer gerne unter die Füße geschnallt, damit er darauf rollen kann – es wäre schneller gewesen.
Ich habe bis zuletzt gehofft, daß irgendwie alles gut wird – aber mir kam der Schlußpfiff in die Quere. Einseins nach 90 Minuten. Verlängerung. Ächz.
Die erste Halbzeit der Verlängerung war wieder ne Vollkatastrophe, gleich nach Wiederanpfiff hatte Trier das zwoeins auf dem Fuß.
Ich begann zu überlegen, wo ich denn jetzt ne Spülmaschine herbekäme, ob ich mal beim Nachbar klingle… und dann half Twitter. @Flockheimer fand das Spiel doof und wollte, HURRA!, stattdessen lieber seine Spülmaschine ausräumen.
Und dann passierte das, wofür ich den Fußball so liebe: 110. Minute, Freistoß durch Dennis Aogo BÄMM! Zwoeins. Geiles Tor. Ganz großes Tennis, Dennis.
Und natürlich beanspruchte @Flockheimer das Tor für sich und seine Spülmaschine.
Zehn Minuten später stand der HSV irgendwie mehr schlecht als recht im Achtelfinale. Uffz.
Falls die Sache mit der Spülmaschine jetzt öfter klappt, sollte sich der HSV vielleicht mal nach einem geeigneten Kooperationspartner umschauen.
Sonntag geht’s zu Hause weiter gegen Lautern – auch dann muß dringend ein Sieg her. Am liebsten (Meine Nerven!), ohne vorher erst hinten zu liegen. An alle, die Sonntag nicht ins Stadion gehen und zu Hause einen Geschirrspüler haben: Ihr wisst, was zu tun ist!
In diesem Sinne:
NUR DER HSV!