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26. Okt. 2011

Seit der HSV sich gestern über 120 Minuten ins Achtelfinale des DFB-Pokals gezittert hat, habe ich die grauen Haare überfärbt, mit dem Bügeleisen die Falten geglättet und in einem Jungbrunnen gebadet. Leider ohne Erfolg – ich bin mal wieder um Jahre gealtert.

Ja, man kann das alles als Service sehen – die armen Trierer haben selten so ne volle Hütte und in der vierten Liga sicher auch selten so nen großen Gegner und überhaupt, beim HSV, da bekommt man noch richtig Spielzeit für sein Geld!
Und trotzdem: MACHT DAS BITTE NIE WIEDER MIT MIR!!

DFB-Pokal, zweite Runde, Viertligist – da denkt man ja gerne “Och, die hau’n wir wech!”. Eigentlich.

Aber während wir in der ersten Runde bei Oldenburg scheiße spielten und wenigstens in Führung gingen, um dann den Ausgleich zu kassieren… haben wir in der zwoten Runde scheiße gespielt und nach 10 Minuten erstmal ein Gegentor kassiert.

Ich will mich jetzt gar nicht näher über einzelne Spieler aufregen, Ihr wisst schon, der Blutdruck, mein Herz, die grauen Haare.
Aber meine Fresse, war das bitter.

Und das gute, alte “Mein Mladen wird’s schon richten” konnte ich mir sonstwo hinschmieren – den hatte Fink nämlich in Hamburg gelassen, zusammen mit Kacar und Töre. Riskant, meiner Meinung nach – ich hätte ihn wenigstens gern als “Lebensversicherung” auf der Bank gewusst.

Wenn ich jetzt aus dem Stehgreif die Startelf aufschreiben sollte – ich könnte es nicht. Es gibt Spieler, die habe ich gefühlt zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit wahrgenommen. (Ja, auch Sie, Herr Berg!)

Ich glaube, nur wenige Torschreie waren erlösender, als der nach dem Einseins durch eben jenen Berg. Endlich hat er mal wieder getroffen – er dachte sich wohl auch, wenn das Tor nicht zum Berg kommt – muß der Berg eben eins schießen. Puh.

Nach dem Tor meldete sich auf Twitter ein “Schuldiger”: @kieliscalling hat in der Zeit, in der es fiel, seine Geschirrspülmaschine ausgeräumt.

Ich habe ja vieles, ich kann Torbrote schmieren, Tore pinkeln, die HummelHummel kann eh alles – aber verdammt, ich spüle von Hand! Das HSV-Schicksal konnte ich also nicht beeinflussen.

Daher verstrich die Spielzeit unbejubelt, es wurde später und später, das Spiel aber nur nuancenweise besser. Um nicht zu sagen: Immer, wenn Trier am Ball war, biss ich in die Tastatur vor Angst.

Ich weiß nicht, wo unsere Abwehr war – auf dem Platz schien sie nicht zu sein. Es lief überhaupt nichts zusammen, es war die Pest in roten Hosen.

Ich saß da so vorm Fernseher, passenderweise am Weltnudeltag (!), und schwenkte das Nudelholz wie andere ihre Fahnen. Ich hätte es dem ein oder anderen HSVer gerne unter die Füße geschnallt, damit er darauf rollen kann – es wäre schneller gewesen.
Ich habe bis zuletzt gehofft, daß irgendwie alles gut wird – aber mir kam der Schlußpfiff in die Quere. Einseins nach 90 Minuten. Verlängerung. Ächz.

Die erste Halbzeit der Verlängerung war wieder ne Vollkatastrophe, gleich nach Wiederanpfiff hatte Trier das zwoeins auf dem Fuß.

Ich begann zu überlegen, wo ich denn jetzt ne Spülmaschine herbekäme, ob ich mal beim Nachbar klingle… und dann half Twitter. @Flockheimer fand das Spiel doof und wollte, HURRA!, stattdessen lieber seine Spülmaschine ausräumen.

Und dann passierte das, wofür ich den Fußball so liebe: 110. Minute, Freistoß durch Dennis Aogo BÄMM! Zwoeins. Geiles Tor. Ganz großes Tennis, Dennis.
Und natürlich beanspruchte @Flockheimer das Tor für sich und seine Spülmaschine.

Zehn Minuten später stand der HSV irgendwie mehr schlecht als recht im Achtelfinale. Uffz.
Falls die Sache mit der Spülmaschine jetzt öfter klappt, sollte sich der HSV vielleicht mal nach einem geeigneten Kooperationspartner umschauen.

Sonntag geht’s zu Hause weiter gegen Lautern – auch dann muß dringend ein Sieg her. Am liebsten (Meine Nerven!), ohne vorher erst hinten zu liegen. An alle, die Sonntag nicht ins Stadion gehen und zu Hause einen Geschirrspüler haben: Ihr wisst, was zu tun ist!

In diesem Sinne:
NUR DER HSV!

25. Okt. 2011

“Hoide nicht, Felix!” stand auf dem T-Shirt, das Loddo unter der Winterjacke trug. Ja, Kinners, Winterjacke. Es ist langsam wieder so weit. Und es dauert vermutlich auch nicht mehr lang, bis die Strumpfhosen-unter-der-Stadionjeans-Zeit beginnt… und man sich über jedes “Hüpfe, Hamburg, hüpf, olé olé” freut, weil Bewegung eben auch irgendwie warm macht…

Irgendwie absurd, beim letzten Heimspiel hab ich noch nen halben Verknallungsanfall bekommen vor lauter warm – und diesmal war’s dann doch recht kühl, trotz dickerer Jacke.

Vorm Anpfiff wurde mir zum ersten Mal warm ums Herz: Statt der übrigen CD mit Disco-Chartmukke-Dingelingeling spielte der Herr am Stadion-CD-Player “Mein Hamburg lieb’ ich sehr” – und der ganze Block sang mit. HACH!! Da werden bei mir immer Erinnerungen an Glasgow wach. DAS war ne tolle Tour!!
Lieber Stadion-DJ: Bitte beibehalten!

Finks Einstand war mehr so lala – nach weniger als zwei Minuten eine Reihe von Fehlern und zackbumm – nulleins.
Erst verliert Aogo blöd den Ball, dann läßt er flanken, wo er nicht dürfte – und dann schaut Rajkovic dem Ball hinterher, wie er im Tor landet. Da schien das “Hoide nicht, Felix!” auf Loddos Shirt plötzlich ziemlich unangebracht.

Aber fußballabergläubisch, wie ich nun mal so bin, war ich fast geneigt, das frühe Gegentor als Zeichen vom Fußballgott zu deuten. Dahingehend, daß alles gut wird.
Denn wäre das Spiel letztlich dreieins für den HSV ausgegangen, es wäre das genaue Spiegelbild meines allerersten HSV- und Thorsten-Fink-Spiels gewesen.

Und genau daran dachte ich nochmal, als nach einer genialen Kombination Petric die Möglichkeit zum Ausgleich hatte – nur blöderweise lasch auf den Torwart schoss. Schade. Ich hätte gerne gesehen, daß sich Fußballgeschichte wiederholt.

Dem HSV gelang dann in der zwoten Halbzeit das verdiente einseins – natürlich in Person von Mladen Petric. Ich, die bei Toren ja gerne mal im falschen Moment in die falsche Richtung guckt, sah das Ding diesmal fast wie in Zeitlupe – und hatte sogar noch Zeit, vor dem Abschluß sowas wie “Oh Gott, BITTE!!” zu rufen. (Immerhin hab ich nicht Schnucki gesagt!)

Die halb befürchtete (gibt gelb), halb erhoffte (is schon ganz nett anzusehen) Jubel-Peepshow blieb allerdings aus. Dafür bekamen die Medien Fotos, wie Fink Arnesen jubelnd auf den Rücken sprang.

Überhaupt, Fink. Er wirkte abends im Sportstudio-Interview sehr sympathisch. Ich will ja nicht schon wieder voreilig Trainer ins Herz schließen, aber das könnte schon was werden, mit ihm und mir.

Auch (und vielleicht sogar genau wegen) dieser Perle, die das ZDF aus dem Giftschrank kramte: Thorsten Fink 1990, zu seiner Zeit bei Wattenscheid, in, äh… “interessanter” Klamotte bei Jauch im Sportstudio. Gnihihi.

Aber zurück ins Jahr 2011: Fink scheint zu wissen, was er will, er scheint eine Vision zu haben, wie er Fußball spielen lassen will. Das ist etwas, was mir bei Oenning immer fehlte (Vielleicht tue ich ihm da aber auch Unrecht).

Das Spiel des HSV war recht ansehnlich, Töre gefiel mir wie immer gut. Lam kam für meinen Geschmack zu spät ins Spiel, den hätte man früher bringen können, um nochmal Druck nach vorne zu machen.
Das Zwoeins wäre drin gewesen. Und meiner Meinung nach auch verdient. Der HSV hatte 20:7 Torchancen, gewann mehr Zweikämpfe und hatte mehr Ballbesitz – so ein Spiel kann, nein, MUSS, man dann vielleicht auch einfach mal gewinnen.

Was ich allerdings nicht verstehe:
Daß vier Trainer Drobny die weiten, hohen Abstöße mittenrein, die fast nie ankommen, noch nicht abgewöhnt haben. Mich machen die Dinger irre. Zumal Drobny damit auch gerne wartet, bis wirklich jeder Gegner wieder auf seine Position gelaufen ist, damit man auch ja nicht schnell einen Angriff ausführen kann. Grrrr.

Zumal ich mir denke (Wir erinnern uns, ich bin ne Frau und hab von dem ganzen Krempel keine Ahnung): Diese langen, hohen Bälle machen doch noch weniger Sinn, wenn wir (Wie im Sportstudio so herrlich anschaulich in der 3-D-Analyse erklärt, daß sogar ich es verstanden habe) mit einem hängenden Sechser, der aus der Mitte der Innenverteidigung das Spiel aufbauen soll, spielen?

Und wieso Jansen, der mir eh nicht sonderlich gefiel, gegen Ende vorm Strafraum zwei Mann vor sich hat und die lieber anschießt, als den außen freistehenden Aogo anzuspielen, der prima hätte in die Mitte vors Tor flanken können…. Seufz.

Egal. Ein Punkt ist ein Punkt ist ein Punkt. Und da zeitgleich Bayern in Hannover verloren hat, ist uns die Tabellenspitze sogar einen Schritt nähergekommen. Und Letzter sind wir auch nicht mehr. Ha!

Heute Abend ist aber erst mal DFB-Pokal, in Trier. Mein alter Stadion-Kumpel B. ist vor Ort – der hat uns ja schon in Freiburg Glück gebracht.

Abschließend hätte ich mal gerne noch ein Problem – und Eure Hilfe dafür. Denn Sonnabend, als ich auf dem Weg zum Stadion bei “meinem” Schanzenbäcker einlief, gab es keine Glücksfranzbrötchen mehr. Nur noch Kürbis und Rosinen – und sorry, das ging ja mal GAR nicht.
Weil ein Hamburgbesuch ohne Franzbrötchen aber kein Hamburgbesuch ist, holte ich mir im Hauptbahnhof bei “Franz&Friends” ein Hungerfranzbrötchen. Gegessen wurde das aber auch traditionell in der Halbzeitpause.

Nur… Was jetzt?! Esse ich beim nächsten Stadionbesuch ein Glücksfranz vom Schanzenbäcker? Ein Hungerfranz von Franz&Friends? Ist jetzt ein Hungerfranz ein Glücksfranz? Oder esse ich etwa gar kein Franz mehr? (Noooaaaiiin!)
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Ich finde, das ist eine so wichtige Frage, die müssen wir demokratisch lösen.
In diesem Sinne:
NUR DER HSV!

17. Okt. 2011

Jetzt isser also da, der Neue. Und obwohl der Neue neu ist, haben der Trainer und ich schon eine Vergangenheit. Und das kam so…

Ich komme jetzt wohl langsam in dieses Alter, in dem nicht nur fast alle Spieler des HSV jünger sind als ich – sondern in dem ich die, die jetzt als Trainer bei uns arbeiten, noch hab spielen sehen.

Egal, ob Thorsten Fink bei seinem Auftakt gegen Wolfsburg im Trainingsanzug, Sakko oder Bademantel bei uns an der Seitenlinie steht: Ich habe ihn noch live in kurzen Hosen mit Grasflecken drauf gesehen.

Sogar bei meinem allerersten Bundesligaspiel im Stadion. Fink war damals noch beim KSC, ich lebte in Heidelberg. Ohne Führerschein und ohne viel Geld konnte man von Trips quer durch die Republik nur träumen – daher hing ich bei HSV-Spielen meist am Radio, Sky gab es ja auch noch nicht.

Mein damals bester Freund M. hatte es da besser erwischt: Der war KSC-Fan und hatte durch glückliche familäre Umstände nicht nur eine große Schwester mit Führerschein, sondern sogar drei Dauerkarten in der Familie. Haupttribüne. Papier. So Dinger, in die der Ordner am Einlass ein Loch knipste. (Ja, ich BIN alt!!)

Eigentlich mochte ich M. ja eh schon sehr gerne. Unsterblich machte er sich aber, als er mich fragte, ob ich am Freitag mit zum Fußball kommen wollte – es sei eine Dauerkarte übrig.

Das war nicht einfach irgendein Spiel: Es war sein KSC gegen meinen HSV. Freitag, 20 Uhr. Flutlicht.
Ich würde lügen, wenn ich behauptet hätte, mich an Wochentag und Uhrzeit zu erinnern. Ich bekomme mit Mühe und Not noch zusammen, was ich gestern zu Essen gekocht habe (Ähhh…). Aber für sowas haben wir ja inzwischen dieses großartige Internet!

Seine Schwester, er und ich fuhren also los. Zum Fußball. Ich war quasi, aus heutiger Sicht gesehen, nackt. Keine Glückssocken, keine HummelHummel, kein Trikot, kein Schal – nichts.
Aber woher auch? Merchandise gab es damals (Bayern vielleicht ausgenommen) nur in den geografischen Regionen Deutschlands, in denen der jeweilige Verein ansässig war. Das Internet wurde noch hauptsächlich dazu benutzt zu gucken, ob der Kaffee schon fertig ist – und meine heiß ersehnte Bestellung im Fanshop scheiterte, wenn ich mich recht erinnere, daran, daß ich kein Giro-Konto besaß. (Ja, das waren noch echte Probleme!!)

Wir gingen also zu unseren Plätzen im Stadion – kaum saßen wir und das Badner Lied war rum, pfiff der Schiri auch schon Elfmeter. Für den HSV!

Lumpi lief an – und traf. Einsnull in der ersten Minute, der Sitz unter meinem Hintern war noch nicht mal richtig warm!!

Heute unvorstellbar: Ich jubelte innerlich – äußerlich hielt ich die Klappe. Ich saß umringt von KSC-Fans und war darauf angewiesen, daß mich zwei Karlsruher nach Hause fahren – mir schien das irgendwie sicherer…

Zwanzig Minuten später: Schon wieder ein Elfmeterpfiff. Diesmal für den KSC. Icke Häßler lief an – einseins.
Das Wort Mannmannmann kannte ich damals noch nicht. Ich hätte es sonst vermutlich bemüht. Es folgte wenig später noch ein KSC-Tor, diesmal von Sean Dundee.

Beim HSV liefen übrigens Namen wie Houbtchev, Hollerbach, Albertz und Kmetsch über den Rasen, am größten war es für mich, endlich Bäron live zu sehen. An der Seitenlinie stand der Trainer, der auch kommenden Samstag an der Seitenlinie stehen wird – wenn auch beim Gegner: Felix Magath.

Beim KSC im Tor stand unser späterer Torwarttrainer Reitmaier, auf dem Platz Häßler, den ich sehr mochte, und Kirjakow, der sich ein paar Jahre später auch noch zum HSV verirrte. Auf der Bank ein riesiger Haarbüschel, unter dem sich Winnie Schäfer versteckte.

Und dann, ich wähnte das Spiel schon zu Ende, ich hatte ja keinerlei Erfahrung… Fiel das Dreieins für den KSC. In der 90 Minute, ausgerechnet, um auch endlich mal “ausgerechnet” zu sagen.

Und wer war’s? Na klar: Thorsten Fink, unser neuer Trainer. Schööön der Frau Pleitegeiger das erste Spiel ihres Lebens versauen.
Geholfen hat’s nicht: Ich kam wieder. Zum KSC und vor allem zum HSV.

Ich bin mir dennoch ziemlich sicher, daß sich der Trainer mindestens alle Beine ausreißen wird, um das wieder gutzumachen.

Also, Herr Fink, falls Sie das lesen: Willkommen in Hamburg! Und nicht vergessen: Ich hab seit 15 Jahren was gut bei Ihnen. Sonst hole ich mein Nudelholz…!

PS: Wie man so liest, standen auf Arnesens Trainer-Casting-Zettel 70 Namen. SIEBZIG!! Ich wußte gar nicht, daß es so viele Trainer überhaupt gibt.
Ist denn überliefert, ob Oenning auch auf dem Zettel stand…?

16. Okt. 2011

Ich sach mal so: Ich weiß noch weniger als sonst, wovon ich schreibe – aber ich tu’s trotzdem. Denn als mein heißgeliebter HSV heute in Freiburg spielte, mußte ich in Berlin arbeiten. Ich saß in einem recht leeren Großraum und schob Sonntagsdienst, 90elf auf dem einen Ohr. Das Spiel zu sehen war leider nicht drin.

Stattdessen schickte mir mein alter Stadion-Kumpel B. eine SMS aus dem Stadion – eigentlich meist ein schlechtes Omen. B. hatte damals schon, als wir noch Stehplatz-Schülertickets aus Papier kauften, und zu den Spielen in Lautern und Frankfurt mit dem Regionalexpress tingelten, eine verdammt schlechte Bilanz. Und die ist bis heute auch nicht wirklich besser geworden.
Ich sah mich aber, so im Büro sitzend, in einer denkbar schlechten Position, ein “Verlaß sofort das Stadion, sonst werden das nie drei Punkte!” zurückzusmsen.

So verpasste ich also das erste und einzige Spiel von Frank Arnesen als HSV-Trainer. Er war schon der dritte diese Saison – so viele wie der Gegner, Freiburg, in den letzten 20 JAHREN hatte. (Quelle: @OptaFranz). Wenn man das so liest, ist es schon heftig.

Ich saß also im Büro und habe gearbeitet und plötzlich – Son, einsnull! Den Torschrei schluckte ich runter.
Man erzählte mir noch, mein Mladen habe einen ziemlich großartigen Freistoß an die Latte gesemmeltund Drobny mehrfach überragend gehalten – aber all das blieb mir ja verwehrt. Ich mußte diesmal meine grauen Haare einzig aufgrund von Twitterkommentaren und dem 90elf-Kommentar bekommen.

Kurz nach Wiederanpfiff fiel der Ausgleich durch, man ahnt es, Cissé. Wie immer. (Das C in SC Freiburg… Das steht doch für Cissé, oder?)

Danach schien der HSV wie so oft um weitere Tore zu betteln. Das Arbeiten wurde schwerer, ich hätte so gerne das Spiel gesehen. Man fühlt sich ohne Bild irgendwie noch hilfloser.

Aber es half ja alles nix, ich mußte dringend telefonieren und legte dafür den Kopfhörer beiseite. Während des Telefonats schien es mir daraus lauter zu sein als vorher – aber daß das keine Einbildung war sah ich erst hinterher:
Doppelpass Töre und Ilicevic (Eingewechselt, erstes Spiel für den HSV) und schon bei dessen sechsten Ballkontakt – Bäm! Zwoeins.

Ich rief hektisch weitere Leute an, um den Sieg klar zu machen… Leider erfolglos. Im Gegenteil. Ich mußte auch noch einen Cissé-Elfmeter ohne Bild ertragen. FRAGT NICHT!!
Auch, wenn ich bei Elfmetern im Stadion oder TV gerne mal die Augen zumache…. Ich will wenigstens die Möglichkeit haben, hinzugucken.

Aber zum Glück war der Fußballgott heute Hamburger – Cissé semmelte vorbei.

Oder, wie @thetruemilhouse so schön schrieb:

Ich hatte mittlerweile Feierabend, konnte und wollte aber nicht vom Rechner weg. Ich blieb bis die ellenlange Nachspielzeit endlich vorbei und das Spiel abgepfiffen war.
AUS!WÄRTS!SIEG!

Nein, Ihr braucht jetzt gar nicht auf die lustige Idee zu kommen, ich würde in Zukunft IMMER arbeiten, wenn der HSV spielt.
Arnesen hat ja auch eine 100%-Erfolgsquote und bleibt nicht Trainer.

In diesem Sinne: Das nächste Spiel sehe ich auch wieder.
NUR DER HSV!

14. Okt. 2011

Aaaalle Trainer sind schohoon da, alle Trainer, aaaalle. Arnesen, Cardoso, Fink und… och nöö, jetzt reicht’s erst mal wieder!

Wir haben also endlich wieder einen Trainer. Einen echten. Ab Montag sitzt Thorsten Fink beim HSV auf der Bank. Er kommt vom FC Basel, hat dort Titel geholt, sich für die Champions League qualifiziert – und ist uns sogar ein hübsches Ablösesümmchen wert.

Als Trainer habe ich bisher keine Meinung von ihm. Er hat damals als Spieler mit Bayern alles gewonnen, was so in der Losbude rumstand. Als Trainer hat er die Amateure vom Red Bull Salzburg und den FC Ingolstadt jeweils zum Aufstieg geführt, in Basel gewann er die Meisterschaft und den Schweizer Cup.

Zählbare Erfolge sind da, keine Frage. Was er für ein Trainer ist, weiß ich, ehrlich gesagt, dennoch nicht.
Er wäre vermutlich auch einer der letzten gewesen, die ich auf dem Zettel hatte. Und wenn man sich so anschaut, wer in den Medien alles diskutiert wurde, muß man wohl sagen: Damit war ich nicht ganz alleine.

Von wem ich allerdings eine Meinung habe, und zwar eine gute, ist Arnesen. Und wenn er bereit ist, für Fink sogar Ablöse zu zahlen – dann wird er schon wissen, was er tut.

Anfangs, als es hieß, Fink käme zwar – aber erst im Januar, war ich schockiert. Denn das hätten wir uns in der derzeitigen Situation wirklich nicht leisten können.
Daher finde ich es völlig legitim, Fink aus dem Vertrag in Basel rauszukaufen. Wenn er DER TRAINER sein soll, dann bitte. Dann lieber jetzt so, als mit einem halbherzigen “freien” Trainer rumzumurksen und in drei Monaten womöglich wieder zu suchen.

Natürlich hat man keine Garantie, daß er wirklich DER TRAINER wird. Und vielleicht auch mal länger bleibt, womöglich echte Erfolge feiert… Die gibt es aber im Fußball (Wie so oft im Leben) eh nicht – dafür muß man sich schon nen Toaster kaufen.
Allerdings müsste der HSV jetzt mal wieder die Trainer-Bonuskarte voll haben. Ist der nächste dann gratis, oder wie?

Und was ist das denn jetzt für einer, der Fink? Ich hoffe ein wenig, daß er ist wie seine gefiederten Namensvettern: Die gelten nämlich als Standvögel.

2 1/2 Jahre Vertrag hat der neue Trainer bekommen. Laut Wikipedia keine schlechte Vertragslaufzeit: Durchschnittlich werden Finken zwei bis drei Jahre alt; bei einigen Arten kann allerdings in Einzelfällen, insbesondere in Gefangenschaft, ein Alter von über 15 Jahren erreicht werden.

Vielleicht sollten wir doch mal über einen Käfig für unsere Trainer nachdenken…

Und nächstes Mal erzähle ich Euch, wieso ich mit Thorsten Fink noch eine Rechnung offen habe…

5. Okt. 2011

Ach Mensch, man kommt ja zu nix. Jetzt ist schon wieder Mittwoch, und ich habe immer noch nix über Schalke geschrieben. Dann woll’n wir mal.

Die Erwartungen waren nach dem guten Auftritt in Stuttgart und dem Sieg natürlich groß – was den guten Auftritt betrifft, wurden die auch erfüllt. Es war spielerisch die wohl beste Saisonleistung bisher. Schade nur, daß sie nicht belohnt wurde.

Man kann gegen Schalke mal verlieren, keine Frage. Und solche Spiele, in denen man gut spielt und jede Menge Chancen hat, verliert man auch mal.
Nur: Wenn man eh schon da unten drin steht, dann ist das sehr, sehr bitter.

Das Spiel macht trotzdem Mut. Es klappte so vieles. Ich habe nicht einmal Westermann bepöbelt.
Gut, Guerrero vergab eine Hundertprozentige, Mladen schoss unbedrängt den Torhüter an… und hatte, wenn ich mal ehrlich bin, wohl auch bei seinem Einseins ne Portion Glück, daß der Ball unterm Torwart durchrutschte.

Wenn Petric so gerne AUF andere Menschen schießt, statt an ihnen vorbei, sollte ihn vielleicht mal jemand zum Brennball schicken. (Schlimme Kindheitserinnerung, übrigens.)

Es war am Sonntag das in Hamburg, was man oft Kaiserwetter nennt. Dabei war Beckenbauer gar nicht anwesend. Dennoch: Strahlende Sonne, knallblauer Himmel, 24 Grad. Und das Anfang Oktober!! Am Samstag lag ich noch im Bikini am Timmendorfer Strand, eine Nacht später war ich ins Stadion unterwegs – mit Langarmtrikot und Wollschal. Den Schal konnte ich einfach an die Tasche knoten, das Trikot dagegen mußte ich anhaben. Ihr wisst schon… So ein Spieltag hat jede Menge Gesetze, Wetter hin oder her!

Mir war anfangs sehr warm. Im Bus, in der Bahn, auf dem Weg zum Stadion. WARM. Puh. Das Trikot stammt aus den Achzigern, da war noch nix mit Klima Cool.
Im Stadion kam dann auch noch Gehüpfe und Geklatsche dazu. Mir wurde heiß.
In der Halbzeit verabschiedete sich dann nicht nur der HSV in die Kabine – sondern mit ihm auch mein Kreislauf. Hurra.

Nein, das hatte NICHTS damit zu tun, daß Mladen kurz vorher torjubelnderweise blank gezogen hatte… Auch, wenn es das natürlich nur unwesentlich besser gemacht hatte. (Ähem.)

Beide gegnerischen Tore fielen durch Huntelaar – Schalke hatte Sonntag einfach den besseren Stürmer, den wollte ich nicht umsonst auch schon mal beim HSV haben. Dafür hatten wir den heißeren.
Besonders bitter allerdings, daß der HSV 18:9 Torschüsse hatte – da hätte mehr rumkommen müssen/können.

Aber sehen wir’s positiv: Es geht endlich wieder was nach vorne. Wir hatten schon Spiele fast ganz ohne Torschuss. Es geht voran – nur treffen müssen wir noch!

Lam schien mir etwas weniger spritzig als beim Stuttgart-Spiel, vielleicht sollte man den beim nächsten Mal von der Bank kommen lassen. Töre gefällt nach wie vor extrem gut. Und, da war es endlich: Das Heim-Comeback von Castelen. Ich widerstand dem Drang, ihn in Watte zu packen… aber es war irre schön, ihn wieder auf dem Platz zu sehen!

Noch ein tolles Wiedersehen: Hermann Rieger war da. Er feierte im Stadion seinen 70. Geburtstag, durfte mit Loddo auf die Hebebühne – und die ganze Nord sang “Happy Birthday”. Also alle außer mir – ich mußte erst mal kurz Schlucken vor Rührung. Es war einfach toll, zu sehen, wie er sich freute. Und da wusste er noch gar nix davon, daß noch ein “Stripper” auftreten würde…

Da isser, der Burschi:

Das ist einer der Nachteile an 22C: Meine Kamera schafft von da keine guten Bilder mehr.

Außerdem gab’s eine Hammer-Choreo vor dem Spiel, über die ganze West- und Nord stand “KÄMPFEN JUNGS”. Das haben sie – wenn auch leider erfolglos.

Jetzt ist erst mal Länderspielpause – und die Medien geiern auf nen neuen Trainer. Der DFB hat die Sondergenehmigung für Cardoso verweigert, Arnesen kündigte Sonntag im NDR Sportclub an, es werde in Freiburg ein Trainer mit Lizenz auf der Bank sitzen.
Was er dabei nicht erwähnte: Das war schon in Stuttgart und gegen Schalke so. Teubner, Heinemann und Arnesen selbst haben nämlich eine.
Ich lasse mich mal überraschen, was jetzt passiert. Vielleicht macht Arnesen ja auch den Magath und wird selbst Cheftrainer.

In diesem Sinne:
NUR DER HSV!

PS: Aber daß ich auf dem Rückweg nach Berlin ausgerechnet in den ICE Gelsenkirchen steigen musste, darauf hätte ich dann doch gerne verzichtet…

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