83 Tage ist es her, daß ich in Fürth gezittert, gebangt und geheult habe. 83 Tage, daß ich zuletzt ein HSV-Trikot trug und Socken mit der Raute drauf.
83 Tage, in denen ich versucht habe, mir klar zu machen: Es liegt nicht an mir. Ich kann im Block machen und tragen, was ich will – es bringt mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr Punkte als wenn ich es lasse.
Deshalb versuche ich diese Saison, mit einigen Automatismen und Traditionen zu brechen.
Ich bin gerade ohne die Hose nach Köln unterwegs, die ich viele Jahre fast ganzjährig ins Stadion trug. Die nur nach Niederlagen in die Wäsche kam. Bloß nix ins Stadion anziehen, was schon mal verloren hat! Never change a winning outfit! (Unterwäsche und Socken ausgenommen – wobei ich auch meine HSV-Socken peinlich genau nach Ergebnissen getrennt wusch)
Die zerschlissene Kapuzenjacke mit der Raute blieb in Hamburg, die alten Stadionschuhe mit der gebrochenen Sohle werde ich heute nicht tragen. Mein Tuch werde ich wohl mitnehmen – aber nur, weil es seit meinem ersten Heimspiel mit mir bei allen Spielen war.
Ich trage zwar Trikot, aber nicht das, das ich die vergangenen Jahre immer trug. Sondern ein Auswärtstrikot von einer der letzten Saisons.
Denn das wichtigste ist im Stadion doch ohnehin, daß ich die Raute im Herzen trage – und die hab ich immer dabei. Im Optimalfall trage ich dazu nach Abpfiff noch ein Lächeln im Gesicht. Dann sind die andern Klamotten eh egal.
In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!