Eine Woche nach meinem ersten echten Auswärtsspiel folgte mein erstes echtes Heimspiel. Ein Heimspiel, zu dem ich nicht mit dem Zug, sondern mit der S-Bahn anreisen würde. Und jetzt kommt mir bloß nicht mit den Spielen in Berlin! Dort war ich nie wirklich zu Hause.
Ich freute mir schon Tage vorher ein Loch in den Bauch. Abweichend von der Sonnabend-Tradition bestand ich drauf, das Frühstück in meine Wohnung zu verlegen.
Zum üblichen Treffpunkt in Eidelstedt mußten wir zehn Minuten vorher los – ich habe die S-Bahn vor der Haustür und brauche nur fünf Minuten mit der Bahn. Mein fettes Grinsen darüber sprach wohl Bände.
Insgesamt war ich gespannt, wie sich das alles anfühlen würde. Mein Umzug war ja nicht die einzige Änderung in der Sommerpause.
Als ersten Gast sollten wir Paderborn begrüßen – Aufsteiger, aber nicht so ‘gefährlich’ wie Köln. Dachte ich. Da geht was. Dachte ich. Wenn wir so wie in Köln spielen, hauen wir die wech. Dachte ich.
Tja.
Aber von vorn.
Trotz Umzugs, Ausgliederung, CFHH-Rücktritt wirkte erst mal alles wie immer. Der Weg zum Stadion, die Vorfreude, die Kontrollen am Eingang. Die Begrüßung mit dem Lieblingsordner in 22 c. Das Ächzen, bis wir da ankamen, wo wir seit Jahren stehen. Und das ENDLICH WIEDER ZU HAUSE in meinem Herzen.
Wer sich an die sportliche Seite der letzten Saison erinnert, weiß: wie immer ist nicht immer gut. Leider war es auch auf dem Platz wie immer. Oder zumindest wie letzte Saison.
Ideenloses Rumgestümper, kaum Bälle nach vorne, kaum Torschüsse, folglich auch mal wieder keine HSV-Tore.
Dafür von Paderborn blamieren lassen und drei Buden kassiert.
Tja.
Erstes Heimspiel und schon wieder alles doof. Schon wieder “Wir woll’n Euch kämpfen seh’n” und andere Rufe, die ich eigentlich so schnell nicht wieder hören wollte.
Erstes Heimspiel und schon wieder mit schlechter Laune und gesenktem Haupt ausm Block.
Unterm Strich lief mein erstes echtes Heimspiel nicht wirklich so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Hätte ich das gewusst, hätte ich auch in Berlin bleiben können!
(An die mitlesenden Umzugshelfer: keine Sorge. Ich geb’ den Jungs noch mal ‘ne Chance. Mindestens eine.)