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8. Sep. 2015

Leuchtturm in Büsum

Das Jahr 2015 ist schon zu zwei Dritteln rum. Ich habe aus diversen Gründen allerdings immer noch 90% meines Jahresurlaubs zur Verfügung. Da sich daran vorerst auch nicht groß was ändert und ich endlich mal ein komplettes Wochenende frei hatte und kein Heimspiel anstand, haben der Mister und ich kurzfristig beschlossen, ans Meer zu fahren.

Ich bin ja Team Nordsee, seit ich denken kann. Bisher war ich allerdings immer in Niedersachsen.

Diesmal verschlug es uns für zwei Nächte nach Büsum. Ja, genau. Das ist da, wo die Krabben her kommen.

Sehr viel mehr wußte ich über Büsum auch nicht, als ich unsere Pension buchte. Büsum liegt an der Nordsee, so schlecht konnte es da also per Definition schon mal nicht sein.

Ich hab dann natürlich nochmal kurz nachgelesen, was man da so macht, außer Krabben puhlen, bevor wir los sind. Stellte ich raus: nicht viel. (Eine Homepage listete unter der Überschrift “Sehenswürdigkeiten Büsum” aus purer Verzweiflung sogar ein Hochhaus auf, das wenig kann, außer halt hoch sein. Das sorgte bei uns auch jedes Mal, wenn wir dran vorbei liefen für große Heiterkeit.)

Freitagabend fuhren wir also los, knapp eine Stunde Richtung Norden. Als wir an Growianen und Kühen vorbei kamen, setzte bei mir schon die Entspannung ein.
Am Ziel angekommen, haben wir kurz unser Zimmer bezogen und sind dann gleich wieder los. Gucken, ob die Nordsee da ist. Weil… Die ist wirklich NIE da, wenn ich ankomme. So auch diesmal… An beliebten Traditionen muß man schließlich festhalten :)

Deich!

Während die Nordsee langsam zurück kam, um uns zu begrüßen, spazierten wir gemütlich den Deich entlang.
Die, nunja, “Innenstadt” erkannten wir unschwer daran, daß auf einer Bühne ein schlechter Alleinunterhalter Helene-Fischer-Songs zum besten gab. Gerüchten zufolge habe ich sogar kurz ausprobiert, ob “Atemlos” erträglicher wird, wenn man mitschunkelt… (Nein.)

Den Ohrwurm bekämpften wir anschließlich vergeblich damit, daß wir “Hamburg Ciddy” von Maggers United auf “Büsum City” umtexteten.

Ein paar Meter weiter zeigte ein Wegweiser in Richtung FANTOMAS 2000. Das klang nach Superheldencomic, nach Zukunft, wenigstens nach einer Dorfdisko… war dann aber leider nur irgendein Klamottenladen. Nun ja.

Auf dem Rückweg, es war längst dunkel und Helene wurmte noch in meinem Ohr umher, kamen wir an einem Spielplatz vorbei. MIT SCHAUKELN!!!
Wir mußten dann unbedingt erst mal eine kleine Heimgeh-Pause einlegen, um im Dunkeln mit Nordseeluft um die Nase zu schaukeln und Sterne zu gucken. Großartigst.

Der Sonnabend begann mit einem extrem leckeren Frühstück in der Pension. Anschließend, das Wetter war super, ging’s wieder Richtung Deich. Ich kann ja gut nen ganzen Tag damit verbringen, am Deich zu sitzen und auf die Nordsee zu gucken. Oder einfach immer wieder den Deich auf und ab zu laufen.

Weil man sonst gar nicht so viel machen kann, taten wir das auch. Deich, Nordsee, Kutter, Leuchtturm. Ach, und natürlich mußte ich einem Krabbenverkäufer in die Krabbenkiste gucken. Ich kenn das ja nicht frisch vom Kutter, sondern nur ausm Supermarkt.

Krabben

Mittags gab’s eine Kaffeepause, anschließend haben wir uns mit Fischbrötchen und Bier in einen Strandkorb im Innenhof der Pension gesetzt und dank SkyGo und WLAN Bundesliga geguckt.
Die Laune haben wir uns davon auch nur minimal versauen lassen… und sind dann bald wieder los, geeenau, den Deich entlang.

Abends wollten wir Scholle essen. Und nach ein wenig umherirren, entschieden wir uns (Todesmutig, ohne vorher bei Yelp & Co. die Kritiken zu lesen!) für das Restaurant Spieskomer.

Es gab lecker Scholle, ich aß die ersten frischen Nordseekrabben meines Lebens und filetierte zum ersten Mal einen Fisch. Mehr oder minder unfallfrei.

Während ganz Büsum und Umgebung den Abend an der Lagune beim Konzert von Andreas Bourani verbrachte, ließen wir den Tag im Strandkorb ausklingen…

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Am Sonntag gab’s zum Frühstück in der Pension sogar eine Portion Nordseekrabben, frisch gepult. Sensationell.
Anschließend packten wir unseren Kram ins Auto und liefen wieder die bewährte Route.

Mir wurde dann irgendwann ziemlich schummerig, knallrot war ich vom Vortag sowieso… und der Mister stellte dann recht schnell fest, daß ich mir am Sonnabend den ersten Sonnenstich meines Lebens eingefangen hatte. Upsi.

Die Erholung minderte das allerdings nicht… und wir haben uns jetzt beide fest vorgenommen, mit dem nächsten Kurztrip ans Meer nicht wieder so ewig zu warten.
Nächstes Mal nehme ich dann auch ne Kopfbedeckung mit und denke an die Sonnenmilch. Ganz sicher.

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7. Sep. 2015

Es ist Länderpause. Zumindest glaubt ihr das alle. In Wahrheit machen die diese Pause ja nur, damit ich endlich mal zum Bloggen komme…

Bevor die Bundesliga weitergeht, will ich mal eben meine Gedanken zu den ersten drei Spieltagen notieren.

1. Spieltag – auswärts in München
Als HSV nach München zu fahren ist ja immer so eine Sache. Weniger für den HSV selbst, als für den Rest der Welt. Da hagelt es Häme schon vorm Anpfiff, weil man gegen Bayern spielen muß. (Ähm… Hab ich ne Liga-Neuerung verpasst? Müssen nicht mehr ALLE Mannschaften irgendwann gegen Bayern ran?)
Da werden Grillwitze gemacht (Laaaaangweilig!) und Wetten angeboten, ob es diesmal endlich zweistellig wird (Pfff.)

Vor Anpfiff ist quasi schon klar: Der HSV blamiert sich bis auf die Knochen, steigt nach Abpfiff freiwillig vor lauter Scham mit sofortiger Wirkung ab, die Würstchenfabrikanten müssen allesamt Überstunden machen und überhaupt, haha, da fliegt bestimmt der Trainer raus!

Und dann erdreistet sich dieser HSV einfach so, das nicht zu tun. Sondern die erste Halbzeit überraschend okay dagegen zu halten. Selbst ich, die ich ja immer daran glaube, daß wir alles und jeden wech hauen, war angenehm überrascht.
Wie genau die Bazis in Schach gehalten wurden, hat der Herr Baldrinho schöner erklärt, als ich das jemals könnte.

Daß man dann vor der Pause doch noch das Nulleins kassiert, ja nun, das war verschmerzbar.

Blöd wurde es, als Costa(fastgarnix) in der zweiten Halbzeit mit Ostrzolek Samba tanzen konnte, wie er wollte. Nur logisch, daß Ozzy dann irgendwann im eigenen Strafraum eine Mischung aus Schwalbe und Mittagsschläfchen machte…

Mir war’s am Ende mit 5:0 dann doch ein, zwei Tore zu hoch… Aber gegen Bayern kann man mal verlier’n… und wir werden sicher nicht die einzigen sein, die da fünf Dinger kassieren.

Ich startete also trotz Platz 18 extrem zuversichtlich und entspannt in die neue Saison.

2. Spieltag – zu Hause gegen Stuttgart
Wenig Gefühle sind für mich mit denen vergleichbar, wenn man nach einer dramatischen Saisonschlußphase und einer langen Sommerpause das erste Mal zurück ins Stadion kommt.

Dieser Moment, in dem ich zum ersten Mal aus dem Umlauf trete und das Spielfeld und die Ränge sehe, das ist schon jedes mal ganz viel Hach.

Bei “Mein Hamburg lieb’ ich sehr” vorm Anpfiff hatte ich Gänsehaut und nen kleinen Kloß im Hals. Irgendwo zwischen Mannschaft begrüßen, “Hamburg meine Perle” und Mannschaftsaufstellung wurde mir wieder klar, was mir die ganze Zeit gefehlt hatte. Dieses HSV-Ding ist einfach durch nichts zu ersetzen.

Das machte mir auch der Spielverlauf wieder deutlich. Zweimal in Rückstand geraten, zweimal zurück gekommen und letztlich das Ding gedreht. Es gibt zwar entspanntere Siege, aber diese sind schon ziemlich großartig.

Und ich kann mich nicht mehr dran erinnern, wann durch unser Stadion zuletzt ein “Oh, wie ist das schön!” schallte.

FUCKYEAHHEIMSIEG!

Randnotiz: Ekdal gefiel mir in seinem zweiten Bundesligaspiel extrem gut, ich sah da einen krassen Fortschritt im Vergleich zum Spiel in München.
Auch gegen Stuttgart fiel mir wieder auf, daß wir wohl ein Problem links hinten bekommen. Man wünscht sich ja fast schon Jansen zurück! Schon irgendwie bitter, daß Stuttgart ihn irgendwann gar nicht mehr gedeckt hat, weil sie offenbar erkannt haben, daß da keine Gefahr droht. Meh. Mal sehen, wie das auf der Position weitergeht.

3. Spieltag: auswärts in Köln
Letztes Jahr war ich noch mit in Köln, dieses Jahr saß ich während des Spiels in Büsum im Strandkorb.

Als Hirzel für den verletzten Adler kam, meinte der Mister, jetzt dürfte man auch verlieren. Stattdessen besorgte Holtby erst mal den Führungstreffer. Ich wollte eigentlich sauer sein, daß er das macht, wenn ich nicht im Stadion bin… aber die Freude über das Tor überwiegte. Und ich glaube, die Jubelschreie hörte man bis hintern Deich.

Schade, daß es dann letztlich wertlos war. Das 1:1 war natürlich eine Verkettung blöder Fehler… das 2:1 in meinen Augen eine Fehlentscheidung. Kein Rot, kein Elfmeter.
Ich sehe mich in dieser Meinung durch die ein-Spiel-Sperre von Spahic auch bestätigt, will da jetzt aber gar nicht groß drüber diskutieren.

Nur so viel: Ich fürchte, es war nicht das letzte Mal, daß gegen Spahic strittige Entscheidungen gepfiffen werden. Dennoch halte ich ihn für eine gute Verstärkung.

Am Freitag geht’s nach Gladbach – mal sehen, wie lange ich diesmal brauche, um wieder Zeit zum Bloggen zu finden. Die nächste Länderspielpause kommt bestimmt ;-)

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

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