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29. Jan. 2016

HSV - Bayern

Das neue Fußballjahr begann mit einem Abschied. Und mit der Erkenntnis, daß ich die Szenen aus Karlsruhe immer noch nicht sehen kann, ohne daß sich meine Kehle zuschnürt und ich feuchte Augen bekomme. Karlsruhe steht jetzt, gleich neben Fulham, in meinem emotionalen HSV-Giftschrank.

Wer momentan #ibes guckt, weiß vom ‘Zuschauerkandidaten’ David O., daß die Dinosaurier “irgendwie Scheiße gebaut haben, sonst wären sie ja wohl nicht ausgestorben”.

Beim Bundesliga-Dino hat diese Scheiße Marcelo Díaz mit jenem Freistoßtor am 1. Juni 2015 verhindert. Klar, daß es bei seinem Abschied gezeigt wurde. Klar, daß mir dabei ein Tränchen über die Wange kullerte. (Bei Minustemperaturen und Blitzeiswarnung. Gab dank Salzgehalt aber kein Glatteis im Gesicht…)

Und auch, wenn der chilenische Zauberfuß nur ein Jahr die Raute trug: Díaz wird immer ein Teil der HSV-Geschichte bleiben. So wie Uwe Seeler, dessen Fuß vorm Stadion steht. Und wie Hermann Rieger, dessen Hände als Abdruck darunter verewigt sind. Zwischen diesen und weiteren Erinnerungen an HSV-Helden müßte sich meiner Meinung nach jetzt auch ein Abdruck von den Eiern von Marcelo Díaz in den Walk of Fame einreihen.

Denn ohne ‘Tomorrow, my friend, tomorrow’ hätte der HSV letzten Freitag kein in rund 200 Länder übertragenes Heimspiel gegen den FC Bayern verloren, sondern irgendwo im Trainingslager ein Testspiel absolviert. Die zweite Liga ist nämlich noch in der Winterpause…

Zum Spiel selbst will ich gar nicht viel sagen. Der HSV hat das in meinen Augen mehr als ordentlich gemacht. Ich verstand auch die Wut bzw Enttäuschung von Trainer und Mannschaft nach Abpfiff. Es wäre durchaus auch ein Punkt drin gewesen.

Ein 1-2 gegen Bayern ist keine Schande. Und gemessen daran, was ich so vor dem Spiel schon an Hohn hörte, beliefen sich die allgemeinen Erwartungen ja eher auf irgendwas zwischen 0-5 und zweistellig.

Stattdessen dann also nur eine knappe Niederlage und die Erkenntnis, daß man auch mit zahlreichen Verletzten und einem Kader, der gesamt weniger wert ist als die Ersatzbank der Bayern, durchaus was hätte holen können.

Schade, daß es für Konjunktiv allein keine Punkte gibt.

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