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20. Jun. 2016

Heute vor zwei Jahren schlug ich in Berlin zum letzten Mal die Tür meiner ersten eigenen Wohnung zu. Und zog nach Hamburg.

Die Abbuchungen vom Herrn IKEA sind selten geworden. Inzwischen habe ich auch eine richtige Küchenlampe und eine im Schlafzimmer, keine Übergangslösungen mehr. Die Fliegengitter hängen auch alle.

Dafür suche ich immerhin noch die Dinge, die seit dem Umzug weg sind, unter anderem der Kartoffelstampfer und diverse Küchenreiben.

Ich habe meinen ersten Wasserrohrbruch überstanden (Schon super, wenn man nachts aufs Klo watschelt und einem im Flur ein neuer Bach entgegenplätschert) und rausgefunden, wo in Hamburg Bärlauch wächst. (Das eine hat mit dem anderen allerdings nichts zu tun.)

Ich war im letzten Jahr immerhin in zwei Museen (im Altonaer Museum und im MiWuLa), dafür nicht einmal bei Hagenbeck.

Ich fahre immer noch zu selten Hafenfähre und bin quasi nie am Elbstrand. Beides fällt mir meist auch nur an sonnigen Wochenenden ein… Dann tue ich das, was man so tut als guter Hamburger: Ich halte mich von diesen Orten fern, weil da dann nur haufenweise Touris sind.

Ich habe Anfang des Jahres meinen Job gekündigt und seit 1. April einen neuen Arbeitgeber. Eigentlich habe ich sogar einen neuen Jobtitel, aber ich muß selbst immer noch kurz blinzeln, wenn ich meinen Namen hinter den Worten “Stellvertretende Chefredakteurin” lese.
Ich arbeite immer noch viel und hart, aber ich habe keine Spätschichten und keine Wochenenddienste mehr. Dafür war ich je eine Woche in London und Paris zur Einarbeitung und habe ein Büro mit Hafenblick.

Ich gehe jeden Morgen über die Reeperbahn zur Arbeit, und irgendwann werde ich vermutlich auch noch lernen, daß man dabei besser nicht durch die Nase atmen sollte. Aber man muß ja auch noch Ziele für sein drittes Jahr in Hamburg haben.

Ich habe alle HSV-Pflichtspiele im Stadion gesehen, bin aber kein einziges Mal auswärts gefahren. Auch zur Zwoten und zu Altona 93 habe ich es noch nicht geschafft… Das kollidierte erst mit meinem Dienstplan, dann mit dem Spielplan des HSV.

Ich habe es geschafft, mich auf dem Gelände der Post bei der Suche nach einer Abkürzung zu verlaufen, und zwei meiner Instagram-Fotos in einer Ausstellung bewundert.

Auch in meinem zweiten Jahr Hamburg lief vieles nicht optimal. Ich habe dennoch nie bereut, umgezogen zu sein.
Auf die nächsten 365!

[1 Jahr Hamburg]

1. Jun. 2016

Heute feierst Du zum ersten Mal Deinen zweiten Geburtstag. Manch einer wird jetzt vielleicht genervt die Augen verdrehen – die nun wieder! Aber für mich ist es genau das: So eine Art zweiter Geburtstag, zusätzlich zu Deinem echten, im September.

Ich weiß nicht, wie es Dir damals erging. Du warst schließlich mittendrin, nicht nur zum Zusehen verdammt, wie ich. Du hattest es selbst in der Hand. Hattest Du denn Angst, in jener 91. Spielminute? Wußtest Du, wenn Díaz das Ding vorbeisemmelt, dann war’s das? Fühlt sich das besser oder schlechter an als das, was ich vorm Fernseher erlebt habe?

Ich habe den Freistoß seither oft gesehen. Die Anspannung in den Gesichtern, den Jubel, das Müllertor in der Verlängerung, die unfaßbare Erleichterung. Und jedes Mal, wenn ich all das sehe, oder auch nur etwas zu genau darüber nachdenke, ist es alles wieder da. Als wäre es eben erst passiert. Dann kehrt die Gänsehaut zurück, und der Kloß im Hals.

Geht es Dir auch so, mein lieber HSV? Hast Du manchmal auch was im Auge, wenn Du siehst, wie die Anspannung und Angst in den Gesichtern der Erleichterung weicht? Wenn Du Dich daran zurückerinnerst, wie verdammt knapp das alles war?

Und wie begehst Du eigentlich diesen besonderen Tag heute – machst Du Dir ein Bier auf und prostest dem Fußballgott zu?

Wie dem auch sei – alles Gute zum Wiedergeburtstag, geliebter Verein. Mach Dir einen schönen Sommer, erhol Dich – und sieh bitte zu, daß kein dritter Geburtstag dazu kommt.

Daß Dein alter Kumpel, das Abstiegsgespenst, diese Saison nochmal in Hamburg vorbei kam, um Dich zu besuchen, kann ich ja verstehen. Ihr kennt Euch schon lange, habt viel miteinander gelebt. Aber ein wirklich guter Umgang ist es nicht für Dich, wenn ich ehrlich sein darf.

Vielleicht versucht Ihr es mal eine Saison ohne einander? Ich würde mich sehr freuen.

In Liebe,
Deine Pleite

PS: Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch mal an meinen Vorschlag erinnern, Díaz ein angemessenes Denkmal zu bauen…

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